Im Focus: Der Ellgauer Mühlbach
Im Mittelpunkt der Planungen: Der Ellgauer Mühlbach
Ortsbegehung lässt eine interessante Dokumentation entstehen
Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: Die Planungsphase für den Ausbau des Mühlbaches nimmt Konturen an. Bei einem Ortstermin mit Joachim Häußler, Ansprechpartner für den Aufgabenbereich Wasserbau und Gewässerentwicklung im Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, Landschaftsplaner Walter Herb und seiner Mitarbeiterin Diplomingenieurin Franziska Burlefinger sowie Bürgermeister Manfred Schafnitzel wurden weitere Details besprochen. In der letzten Sitzung des Arbeitskreises "Natur/Ökologie" (Leitung: Rudolf Wenninger) vor der Sommerpause stellte Städteplaner und Landschaftsarchitekt Walter Herb aus Thierhaupten eine daraus entstandene Dokumentation vor, die eine Planung in acht Bachabschnitte vorsieht. Der Ellgauer Mühlbach soll grundsätzlich in weiten Bereichen naturnah erhalten bleiben. Im 1. Abschnitt soll der Bachlauf nicht zu breit sein (keine weitere Verbreiterung, also keine Teiche/Gumpen), Buhnen (Material: Totholz, Pfähle, Steine) sollen eingesetzt werden. Abschnitt 2 weist eine gute Bachbreite, jedoch eine Strukturarmut auf. Hierfür sollen Bäume (Kopfweiden) in die Uferbefestigung integriert werden. Im Abschnitt 3 soll die Wahrnehmung des Baches verbessert werden, eine Unterbrechung und Kürzungen der Betonmauer sind oberhalb des Mittelwasserbereiches möglich. Im Abschnitt 4 kann der Mühlbach durch eine Erhöhung des Gefälles (höhere Fließgeschwindigkeit) bei niedriger Wassertiefe breiter ausgebaut werden. Das Gewässer soll - wie früher einmal - begehbar und erlebbar werden. In diesem Bereich befindet sich auch das Ellgauer "Trafohäuschen", das erhalten bleiben soll. Hierfür werden Fachleute zu Gestaltungsvorschlägen herangezogen. Die Ideenpalette reicht beispielsweise schon vom "Trafo-Café" bis hin zu einem Insektenhotel. Für den Abschnitt 5 (Gutshof Lichti) schlägt das Planungsbüro eine lineare Ufersicherung mit Wasserbausteinen im Gebäudebereich vor (Unterhalt zum Schutz von Anlagen), im Abschnitt 6 sei ein naturnaher Schlammfang denkbar. Für den Abschnitt 7 schlagen die Planer eine Gehölzauslichtung vor, keine spezielle Ufersicherung notwendig, Abschnitt 8 (beim alten Lagerhaus) sieht wiederum eine lineare Ufersicherung mit Wasserbausteinen für den Gebäudebereich vor, Buhnen zur Strömungsablenkung und einen naturnahen Schlammfang nach der Bachbrücke im Verlandungsbereich. Selbstverständlich wurde in die Planungen auch die Biberproblematik mit eingeschlossen. Die anwesenden Mitglieder des Arbeitskreises diskutierten die Vorschläge äußerst positiv. Anwesend war auch Manfred Pfeiffer vom Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach. Er ermutigte in seiner kurzen Ansprache die Gemeinde Ellgau mit dem Planer die Sanierung des Mühlbaches voranzubringen. Im Herbst finden weitere Arbeitskreistreffen zum Mühlbachausbau und zum Planungsfortgang statt.