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Rückblick Energiedialog Schwaben in Augsburg 2014

Zum Energiedialog Schwaben hatten am 18. November 2014 die Lechwerke und die Handwerkskammer Schwaben in Augsburg geladen. Unter dem Motto " Wie die Energiewende in der Region vorankommt" und der anschließenden Podiumsdiskussion "Mut statt Wut", kamen versch. Vertreter zu Wort. Das Grußwort übernahm der Präsident der HWK Hans-Peter Rauch. Er sprach von der Energie, als bestimmender Faktor unseres Lebens. Akzeptanz in allen Bereichen sei wichtig. Dabei nannte er Punkte wie Vorbild, Glaubwürdigkeit, Visionen, Regeln, Werte, Information, Kommunikation und Verantwortung für das Ganze. Auch forderte er die Politik endlich zum Handeln auf, die schon vor vielen Jahren von Energiewende gesprochen hatte, aber immer wieder den Faden verloren hat. Er sieht in der Energiewende einen Exportschlager für die Zukunft.
Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann, Vorstände der LEW, stellten eine aktuelle Umfrage mit dem Namen "Bürgerbarometer Bayrisch Schwaben" vor. Dabei gaben 93% der Befragten an, daß sie die Energiewende in Bayrisch Schwaben sehr befürworten. Die drei Spitzenreiter in der Akzeptanz der Infrastrukturmaßnahmen waren Wasserkraft, Windkraft und Solarparks. Der Netzausbau stand an vorletzter Stelle.
Als Nächstes begrüßte Rudolf Escheu vom Ministerium die Gäste. Er war stellvertretend für Josef Pschierer gekommen, der seinerseits für Frau Aigner einspringen mußte. Herr Escheu sprach von 2 wichtigen Aspekten - Bezahlbarkeit und Sicherheit. Schwaben hat heute schon ein Volumen von 45% an erneuerbaren Energien-in Bayern sind es 35%. Nach einem kurzen Einblick über die Arbeitsgruppen im Energiedialog Bayern sprach er auch von der Wärmeenergiewende, gefolgt von einer Mobilititätswende. Die Entscheidung der Politik zum Netzausbau stünde im 3. Quartal 2015 an.
Als Hauptredner wurde Herr Prof. Dr.Dr. Klaus Töpfer begrüßt. Als Umweltminister Deutschlands und Verantwortlicher des Umweltprogramms der vereinten Nationen warf er die Frage auf "Welche Energien können wir nutzen? Welche Technologien können wir für uns und andere nutzen?" 2050 werde es nach Hochrechnungen 9 Mrd Menschen weltweit geben, für die das Thema Energie eine übergeordnete Rolle spielen wird. Deutschland importiert zur Zeit 100 Mrd. Energie Netto pro Jahr-das ist eine ganze Menge. Was können wir dezentral machen, um da etwas unabhängiger zu werden? Haben wir schon alles genutzt? Wie weit nutzen wir unsere bestehende Infrastruktur? Gibt es außer Stromnetze auch andere Netze um Strom/Energie zu transportieren? Dabei verwies er auf das Gasnetz und der vielversprechenden Technologie Power to Gas. Natürlich ist auch der finanzielle Aspekt wichtig-man müsse aber zuerst in Entwicklungskosten investieren, um dann Techniken wettbewebsfähig zu machen. In diesem Zusammenhang verwies er auf den sog Vorleistungsfond, der ein ausgearbeiteter Vorschlag zur Refinanzierung der Energiewendetechnik sei. Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren, die 2. beste Zeit ist jetzt. Für seine zukunftsweisenden Worte, die er mit sehr viel Charme und Humor vortrug, erntete er großen Beifall.
Tilmann Schöberl ("Jetzt red i"- BR3) übernahm im Anschluß die Moderation der Podiumsdiskussion. Prof. Dr. Uwe Pfennig (Zentrum für Luft-und Raumfahrt), Dr. Michael Higl (Bürgermeister von Meitingen), Wendelin Einsiedler (Bürgerwindkraftanlagen), Dr. Peter Ahmels(Deutsche Umwelthilfe), Ulrich Altstetter( Wieland-Werke-AG) und Prof. Dr. Dr Klaus Töpfer wurden kurz vorgestellt, um dann in Diskussion mit dem Publikum zu gehen. Auch 4 Vertreter der Bürgerinitiativen gegen die geplante Süd-Ost Trasse waren gekommen. Heute hatten sie ihre Warnwesten zu Hause gelassen, denn sie wollten hier nicht demonstrieren, sonder sich aktiv in den Dialog mit einbringen. Frau Dieminger von der BI Megatrasse-VG- Nordendorf verwies dabei darauf, daß sie sich nicht nur gegen die Stromtrassen aussprechen, sondern sich auch für eine echte Energiewende einsetzen. Dabei betonte sie, daß es sich um eine Wende handeln sollte, also um die Verwendung von neuen, zukunftsweisendenTechnologien, nicht um einen alten Hut, wie klimaschädliche Kohlekraftwerke. Auch fügte sie hinzu, daß mit der Verlegung des Trassenverlaufs nicht Friede, Freude, Eierkuchen in der Meitinger Region eintreten würde, denn was wir nicht wollen, muten wir auch keinem Anderen zu! Nach einer interessanten Fragerunde mit vielseitigen Aspekten, bestand im Anschluß noch die Möglichkeit zu einem gemütlichen Austausch im Foyer. Dort wurde auch Herr Litpher von der LEW zu seiner Meinung zum Thema Stromtrassen angesprochen. Er sagte dazu, daß es ein sehr komplexes Thema wäre und er sich nicht generell für die Stromtrassen ausspreche. Allerdings sehe er das Problem, daß die vielen Aspekte in der kurzen Zeit des Energiedialogs Bayern kaum zu klären wären. Damit könnte er nicht ganz unrecht haben. Die letzten Jahre hat es die Politik versäumt, sich intensiv damit zu beschäftigen und nun soll in 3 Monaten alles aufgerollt werden. Herr Töpfer schrieb in der Einladung zum Energiedialog Schwabens einen interessanten Satz: " Im Ausland reibt man sich verwundert die Augen darüber, dass die Deutschen am selbstverständlichen Erfolg der Energiewende zweifeln." Also lassen Sie uns darüber diskutieren und handeln, nach bestem Wissen und Gewissen!

Über diesen Link kann ein Video über die Rede von Herrn Prof. Dr.Dr. Klaus Töpfer angeschaut werden:
www.energiedialog-schwaben.de/energiedialog-schwaben/Veranstaltung.asp

  • Manfred Burzler im Gespräch mit Dr. Markus Litpher
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