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Wie man Beweise macht

Sachbeweise sind objektiv! - Falsch!
Sachbeweise lügen nicht! - Falsch!

Die klassische Standardmethode:
Ausgangslage. Hausdurchsuchung, egal aus welchem Grund; die Durchsuchung wird von mehreren Personen durchgeführt.
Falsch: Durchsucher A „versteckt“ von ihm mitgebrachtes Beweismittel, um es dann demonstrativ zu finden. Falsch, weil sich A bei späteren Befragungen in seinen Aussagen verheddern könnte.
Richtig: Durchsucher A versteckt das von ihm mitgebrachte Beweismittel an einem Ort, an dem ein anderer (unwissender!) Durchsucher B das Beweismittel findet. B findet wirklich und kann sich daher nicht in seinen Aussagen verheddern.
Problem: was tut A wenn B nicht findet? Nichts! Auf keinen Fall darf jetzt A als Finder auftreten. Auch darf A nicht B auffordern, doch noch einmal an jener Stelle des Verstecks genauer hinzusehen, denn der sagt sich: als ich vorhin dort nachsah, war das Ding noch nicht da gewesen, also ....
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Fingerabdrücke sind eindeutig! Falsch! Man hat lernen müssen, dass die Abdrücke (mindestens) von eineiigen Mehrlingen sich nicht unterscheiden. Die Computerzeitschrift c't hat vor einigen Jahren beschrieben, wie man Fingerabdrücke kopieren kann, um entsprechende Lesegeräte zu täuschen. Ob man auf die gleiche Art wohl auch die Spurensicherer der Polizei täuschen kann?
DNA, das moderne Zauberwort. Angeblich immer eindeutig, außer freilich bei eineiigen Mehrlingen. Aber bisweilen etwas zu genau. Wir entsinnen uns, dass vor einigen Jahren die Polizei nach ihren eigenen Berichten eine Superkriminelle suchte, die es sogar fertig brachte, nahezu zeitgleich an von einander weit entfernten Orten ihre teils schweren Verbrechen zu begehen. Die Lösung war das Eingeständnis der Polizei, zur Probennahme Stäbchen verwendet zu haben, die zwar billiger aber vom Hersteller dafür nicht vorgesehen waren: sie waren nicht keimfrei und enthielten DNA der völlig unschuldigen Verpackerin. Aber es geht noch schlimmer.
Im laufenden NSU-Prozess in München tauchten plötzlich DNA-Beweise auf, die die Hauptangeklagte mit völlig anderen Straftaten in Verbindung brachte. Die Polizei zweifelte selbst an ihrem Beweis und räumte nach wenigen Tagen ein, dass bei der Probennahme mit Spuren der Hauptangeklagten verschmutzte Geräte benutzt worden waren.
In beiden Fällen, von der Polizei selbst aufgedeckt und berichtet, gibt die ermittelnde und spurennehmende Polizei zu, unsauber gearbeitet zu haben. Bleibt die Frage, wie oft diese Fehler sonst noch vorgekommen sind? Wie oft wurden von den Ermittlern so – irrtümlich oder absichtlich - „Beweise“ gefunden, gemacht? Was ist der angeblich so genaue und unwiderlegbare DNA-Beweis noch wert?
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Heute, diskriminierende Dateien auf dem Rechner.
Hat der Täter mindestens zeitweiligen Zugang zum Rechner (Flughafenkontrolle, Beschlagnahme zur Beweissicherung usw.) dann werden die Dateien ganz normal aufgespielt.
Hängt der Rechner am Netz, dann werden die Dateien über das Netz heimlich aufgespielt (Bundestrojaner usw.).
Dritte Möglichkeit: Man veranlasst den Eigentümer und Nutzer des Rechners, die Dateien selbst aufzuspielen, indem man ihm eine passende E-Mail, gegebenenfalls mit Anhang, schickt und hofft, dass er beides öffnet. Und wenn nicht, macht auch nichts, denn neuerdings gilt ja auch die noch ungeöffnete Post im Postfach als Beweis.
Das Finden der Dateien, mindestens deren Spuren, übernehmen dann die (gutgläubigen ahnungslosen!) Ermittler.
Für diese Methode besonders beliebt sind kinderpornographische Bilder.
Das Betriebssystem Windows mit seiner Sucht, alles zu protokollieren und an x Stellen zu speichern, ist für diese Art der Beweisproduktion ideal.
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Das Problem ist immer das gleiche: Die Ermittlungen und „Beweise“ der Polizei werden kritiklos von der Staatsanwaltschaft und den Gerichten als die reine unumstößliche Wahrheit hingestellt und betrachtet. In wie viel Fällen wurden mit diesen „Beweisen“ Unschuldige verfolgt und verurteilt?

19.06.2018
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck

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