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100 Jahre Weihnachtskalender

  • Foto:Beate Baschleben
  • Foto: Holger Baschleben
  • hochgeladen von Michael Gumtau

Heute heißt der Weihnachtskalender ja "Adventskalender" - aber wie bei vielen Sachen hat man den Eindruck, es gab ihn immer schon. Natürlich wurde er wie jedes andere Industrieprodukt einmal erfunden.

Als Erfinder des ersten gedruckten Adventskalenders gilt Gerhard Lang. Aber es gab zahlreiche traditionelle christliche Sitten als Vorläufer.
Der Pfarrersohn wurde als Kind an jedem Tag mit einem Plätzen beglückt und als er später Teilhaber der lithographischen Anstalt Reichhold & Lang wurde, verzichtete er auf die Gebäckstücke und verwendete stattdessen farbenprächtige Zeichnungen, die ausgeschnitten und auf einen Pappkarton geklebt werden konnten.
1908 verließ dieser erste, wenn auch noch fensterlose Adventskalender seine Druckpresse. Damals sprach man noch von "Weihnachts-Kalender", oder "Münchener Weihnachts-Kalender".

Das StadtmuseumFürstenfeldbruck hatte vor einigen Jahren eine große Ausstellung einer Sammlung von Adventskalendern.
Seit ca. 1920 erschienen die ersten Adventskalender mit Türchen zum Öffnen auf den Markt, so wie wir sie heute kennen.

Ende der 30er Jahre musste Gerhard Lang seinen Betrieb aufgeben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er etwa 30 verschiedene Motive herausgegeben. Der 2. Weltkrieg setzte dem Höhenflug des Kalenders ein jähes Ende.
Erst in der Nachkriegszeit konnte der Adventskalender wieder an seinem Erfolg anknüpfen.
Heute ist es eine große Industrie, die weit über die Druckereien hinausreicht - Schokoladenkalender und alle Arten von anderen Geschenken sind möglich. Große Häuser werden in Kalender umgeschmückt. (Merzedes in München z.B.)
Die Firma Sellmer www.sellmer-verlag.de/ vertreibt seit 1946 eine große Auswahl von 120 verschiedenen Kalendern international.
Von den modernen Kalendern finde ich den "Bierkalender" recht witzig . In einem Kasten sind ja 24 Flaschen und man kann sich dazu einen Aufkleber selber gestalten und auf die Kronkorken Nummern kleben. Man kann die Aufkleber und Deckel aber auch ohne "Bier" bestellen und so selber im Supermarkt seine Flaschen auswählen. Ein kreativer Marketing-Einfall, der zeigt, worum es uns beim Weihnachtsgeschäft geht: Umsatz. www.beerstickr.com/index.php?ftkPage=static&ftkView=product24er&category=478&bstkrSID=.B. bei ReclMb46e4a812d5e0def444dfba4f32c5e27

Natürlich gibt es inzwischen auch elektronische Weihnachtskalender, für die man sogar viel Geld ausgeben kann, z.B. bei Reclam: www.parnass.scram.de/comicdetail.php?nr=600
Aber die gibt es auch kostenlos. Am besten gefällt mir da der Wettbewerb der DFG für Schüler! Ein Beispiel ist hier: www.mathekalender.de/kalender.php Am 20. Januar 2009 ist die Preisverleihung.
Das dies auch kommerzielle Auswirkungen hat zeigt eine Firma, die die Einbindung eines Kalenders auf die eigene Webseite ( mit Verlosungen etc) für 1100.- anbietet: www.adventskalender-internet.de/Kosten.aspx

Also alles in allem ein spannendes Thema mit vielen Aspekten.
Wer noch Anregungen für eigene Kalender braucht, der gibt bei images.google.de "adventskalender" ein und bekommt die unendliche Vielfalt der menschlichen Kreativität vorgeführt.
Ich wünsche eine schöne Adventszeit!

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3 Kommentare

Schöner Bericht - Danke

Als Erfinder des ersten gedruckten Adventskalenders gilt Gerhard Lang. Die Kinder freuen sich über diese Erfindung. Denn der Adventskalender ist heute ein unentbehrlicher Zeitmesser für die letzten vier Wochen vor dem Fest. Er zügelt und steigert zugleich 24 erwartungsvolle Tage lang die Vorfreude auf das große Weihnachtsereignis.

Es ist eine schöne Tradition
vor allem um die Wartezeit zu überbrücken

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