Gedenktage in München: 3. Nov. bis 20. November
Vor 70 Jahren wurden fast 1000 Münchnerinnen und Münchner in Milbertshofen unter Polizeibewachung in einen Zug gezwungen. Der Zug fuhr nach Kaunas, wo diese Menschen ermordert wurden.
Es war der erste Transport von Menschen jüdischen Glaubens, unter ihnen viele Familien mit Kindern. Insgesamt wurden allein in München 3400 Mitbürger ermordet, in insgesamt 39 Transporten mit der Reichsbahn. Ein Drittel kam aus München, der Rest aus Oberbayern und Schwaben. Wir haben versucht herauszufinden, ob jemand aus Eichenau dabei war, aber wir haben keinen Hinweis gefunden.
Bereits vor den tödlichen Transporten hatten viele jüdische Bürgerinnen und Bürger unter dem Druck der Entrechtung und demütigenden Ausgrenzung ihre Heimat verlassen. Viele begingen Selbstmord.
„Die Deportation der ehemaligen Nachbarn hinterließ schmerzhafte Lücken in unserer Stadt. Die mörderische Vertreibung wurde von einem Großteil der Bevölkerung teilnahmslos hingenommen oder sogar begrüßt“ - so das Faltblatt der Landeshauptstadt, in der vom 3. bis 20.November 2011 eine Vielzahl von Gedenkveranstaltungen stattfindet.
Im Netz wird unter http://muenchen-gedenkt.de auf die Veranstaltungen hingewiesen.
"Welche Religion die "bessere" ist, ist für mich eh indiskutabel.Sich über Religionen zu streiten, ist als ob Kinder sich streiten, wen die Eltern lieber haben,..."
Ich danke für die anregende Diskussion! Die Münchner Veranstaltungen erinnern daran, dass es die Mitbürgerinnen und Mitbürger waren, die Nachbarn die offiziell getötet wurden, und unsere Vorfahren das nicht realisierten. Michael