Architekturausstellung in Eichenau – großes Interesse an einer möglichen Entwicklung von Gut Roggenstein
Die Aula in der Jos. Dering Grundschule in der Ortsmitte von Eichenau ist nach dem Einbau der neuen Beleuchtung erstaunlich gut für kleinere Kunstausstellung geeignet. Dies zeigte sich bei der Eröffnung der Architekturausstellung, die vom Kulturverein FreiRaum e.V. in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und den Gemeinden Emmering und Eichenau durchgeführt wurde. Das Forschungsgut Roggenstein (Saatzucht) gehört dem Freistaat und wird von Weihenstephan aus verwaltet. Für Eichenau ist es ein wichtiger Bezugspunkt im Norden der Gemeinde.
Die jetzt leer stehenden Gebäude und Stallungen liegen auf dem Gemeindegebiet von Emmering und so sprach auch Emmerings Bürgermeister Schanderl die Einführungsworte. Die Lehrstulleiterin Prof. Deubzer erläuterte den Zusammenhang der Aufgabenstellung und Assistentin Bettina Müller stellte dann zusammen mit den ehemaligen Studierenden die jeweiligen Lösungen der Aufgabe vor. Es galt 20 Künstlerfamilien in einer Stipendienakademie mit entsprechender Verwaltung, Ausstellungs- und Lagermöglichkeiten unterzubringen. Die Anregung dazu kam nicht zuletzt aus der staatlichen Bauverwaltung und auch die verantwortlichen Herren vom Amt und der TUM nahmen an der Eröffnung teil.
Die Studierenden waren in der Lösung der Aufgabe sehr frei, denn es galt neben der Lösung der Funktionsaufgaben insbesondere auch den Zauber des Geländes an der Hangkante um die mittelalterliche Kapelle Roggenstein einzufangen.
Von den acht von 50 Arbeiten, die den Weg in die Ausstellung fanden, beseitigte nur eine Arbeit die bestehenden Gebäude und schuf etwas gänzlich Neues. ( Friedemann Riemsnnsberger-Vetter). Die anderen Arbeiten schafften es entweder die 20 Atelierwohnungen oder auch die Ausstellungs-und Lagerräumen in den alten Gebäuden oder unterzubringen. Am häufigsten wurde ein großer, moderner Solitär als Kontrast zum historischen Ambiente für die Ausstellungshallen hinzu gesetzt.
Das größte Interesse bei den vielen Besuchern und Kommunalpolitikern fand wohl die Arbeit von Hanna Kohl, die die Künstlerwohnungen in einer langen Zeile in das Gelände einfügte, die Kapelle in ihrer dominanten Lage betonte und die alten Gebäude funktionell um den zentralen Platz nur von innen her erneuerte. Das alte Verwaltungsgebäude wurde durch einen Neubau für Werkstätten im alten Stil ersetzt. (Fotos)
So zeigte jede Arbeit ihre eigenen Charakteristika, die die guten Noten rechtfertigten, und ermöglichten zur Auseinandersetzung über die „Sprache der Architektur im öffentlichen Raum“. Bemerkenswert ist sicherlich auch die Arbeit von Paul Argyropoulos. Im Kernbestand der alten Stellungen bringt er die Ausstellungsräume unter und setzt in einem Neubau im starken Kontrast wie bei einer klösterlichen Anlage die Akademie als Gegenakzent. Wie ein Pfeil verweist diese auf die Kapelle ( Fotos)
Die Chancen, dass der Freistaat Bayern für den Raum München hier ein für die Künste überörtliches Signal setzt und Perspektiven entwickelt, sind sicherlich nicht sehr groß. Eher sehe ich eine Chance für eine Forscher-Akademie im Luft- und Raumfahrtbereich. Dazu braucht es aber kompetente und kapitalkräftige Stifter, wie es früher die Familien Bertelsmann, Bosch oder Siemens waren.
Gie Ausstellung ist von 10-12 Uhr bis Sonntag 1. Advent zu sehen
Ich habe über dieses Projekt schon anderer Stelle im Gemeindeblog berichtet:
http://www.myheimat.de/eichenau/freizeit/sommerdis...
Ich finde es besonders interessant, wenn bei solchen Ideen die Bevölkerung, sozusagen im Vorfeld, einbezogen wird. Ganz abgesehen davon, dass Architektur ein, wahrscheinlich nicht nur für mich, bedeutungsvolles Feld darstellt. Sehr interessante Veranstaltung. austrianer