"European Energy Award® Energieprogramm für Kommunen" Warum nicht auch für unsere Gemeinde?
Der European Energy Award ist ein Weg zur höheren Energieeffizienz für Kommunen. Der Weg dahin ist sozusagen das Ziel. Ein Energieteam das in der Regel aus 6 Mitgliedern und einem externen Begleiter besteht. Das Team erstellt eine Ist- Analyse, aus dieser werden Handlungsfelder und Maßnahmenkataloge erstellt. Wie z.B:
Bürgerberatung (Sprechstunden, Vorträge, Hotline,…)
Energiekonzepte für Gebäude und Anlagen
Energiemanagement für Gebäude und Anlagen
Qualitätsmanagement: European Energy Award®
CO2-Bilanzen
Als Lohn für die Mühen winkt der Gemeinde eine anerkannte Auszeichnung, die nach einem Audit mit Punktesystem vergeben wird. Was bleibt, außer dem guten Gewissen etwas für die Umwelt zu tun? Es bleibt, eine gute Basis für dauerhaftes Energiemangement und diverse Einsparungen!
Das Bayerische Umweltministerium ist Träger des eea® in Bayern und fördert Pilotprojekte. In unserer Heimatgemeinde Eichenau, sind nach meiner Einschätzung schon gute Grundlagen gegeben: Warum sollten wir dies nicht einbringen und nach außen darstellen?
Nach dem Motto : "Tue gutes und sprich darüber".
Die kleine Gemeinde Stegaurach (7000 E.) bei Bamberg, nimmt ebenso wie Haar oder Murnau an dem Programm teil. (s.u.)
Wissenswertes - Verschiedenes:
European Energy Award® (eea®) in Stegaurach
1. Der Hintergrund
Der European Energy Award® basiert auf nationalen Vorläufer-Systemen aus der Schweiz und Österreich (Energiestadt Schweiz , e5-Programm ), die damit große Erfolge in der kommunalen Energiearbeit in bisher über 130 Gemeinden erzielt haben.
Auf diesen Erfahrungen aufbauend wurde im Rahmen des 5. Forschungsrahmen-Programms der Europäischen Kommission unter dem Namen "Communal Labels" das europäische Management, Zertifizierungsverfahren und Auszeichnungsprogramm, der European Energy Award® - entwickelt und in elf europäischen Kommunen erfolgreich modellhaft erprobt.
Der European Energy Award® ist ein Managementsystem, eingebunden in ein Verfahren, das es ermöglicht die Qualität der Energieerzeugung und -nutzung in einer Kommune zu bewerten und regelmäßig zu überprüfen sowie Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu identifizieren und zu erschließen.
Die Erfolge im Bereich der Energieeinsparung, rationellen Energieverwendung und der Nutzung regenerativer Energieträger werden nicht nur durch den eea® bescheinigt (zertifiziert), sondern man wird u.U. dafür auch ausgezeichnet.
Durch den eea® erhalten Kommunen anwendungsoptimierte Werkzeuge zur Planung und Steuerung der Aktivitäten im Energie- und Klimaschutzbereich. Unterstützung bei der Umsetzung des Zertifzierungsverfahrens erhalten diese durch einen kompetenten Fachexperten, der als akkreditierter eea®-Berater zur Seite gestellt wird.
Konkret sind mit der Durchführung des eea® für eine Kommune die folgenden Vorteile verbunden:
* Die Einführung eines erprobtes Verfahrens zur Strukturierung der Energiearbeit
* Die öffentlichkeitswirksame Auszeichnung mit dem "European Energy Award®" bzw. dem "European Energy Award® GOLD"
* Die effektive Organisation der Energiearbeit durch ein kommunales Energie-Team
* Die fachliche Unterstützung durch einen von der Kommune ausgewählten eea®-Energie-Experten
* Die Nutzung eines umfassenden Katalogs mit effizienzsteigernden Maßnahmen (Maßnahmenkatalog) aus dem Energiebereich und weitere Werkzeuge
* Finanzielle Unterstützung (Festbetrag-Förderung) von insgesamt 7.500 Euro durch das Bayerische Umweltministerium.
Träger des eea® in Bayern sind das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (gemeinsam mit dem Bayerischen Energieforum), das Bayerische Staatsministerium des Innern (Oberste Baubehörde) sowie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz.
2. Das Verfahren und die Auszeichnung:
Durch das Verfahren im Sinne eines Qualitätsmanagements wird eine prozessorientierte Energiepolitik in der Kommune ermöglicht und ein regelmäßiges Controlling eingeführt. Der eea® umfasst die zyklisch angeordneten Verfahrensschritte "Analysieren - Planen - Durchführen - Prüfen - Anpassen", die durch die Meilensteine der "Zertifizierung" und "Auszeichnung" ergänzt werden. Die Auszeichnung ermöglicht die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Erfolge.
Das Verfahren zur Durchführung des European Energy Award®-Programms umfasst die folgenden Schritte:
* Ist-Analyse: Anhand eines Katalogs effizienzsteigernder Maßnahmen werden alle bisherigen und geplanten Aktivitäten der Kommune recherchiert, erfasst und anschließend einer Bewertung unterzogen.
* Energiepolitisches Arbeitsprogramm: Auf Grundlage der Ergebnisse der Ist-Analyse wird ein verbindlicher Maßnahmenplan für das kommende Jahr erarbeitet und die Umsetzung der Aktivitäten in einem energiepolitischen Arbeitsprogramm festgehalten.
* Umsetzung von Maßnahmen: Nach dem ggf. notwenigen Beschluss der Projekte werden die im energiepolitischen Arbeitsprogramm als prioritär identifizierten Maßnahmen realisiert.
* Internes Audit: Im Rahmen eines internen Controllings erfolgt jährlich ein Abgleich der Ist-Analyse und eine Anpassung des energiepolitischen Arbeitsprogramms. Damit werden bisherige Erfolge dokumentiert und neue Ziele vereinbart.
* Externes Audit/Zertifizierung: Hat die Kommune die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, kann sie die Zertifizierung durch den externen Auditor beantragen
* Auszeichnung: Bei erfolgreicher Zertifizierung erfolgt die Auszeichnung mit dem "European Energy Award®" oder dem "European Energy Award GOLD®"Grafik: Visualisierung der Auszeichnungsstufen 50 und 75 %.
Die Zertifizierung durch den externen Auditor ist die Basis für den interkommunalen Know-How-Transfer und Leistungsvergleich (Benchmarking) mit anderen Kommunen. Sie liefert aussagekräftige Kennzahlen und ermöglicht eine fundierte Dokumentation der energierelevanten Tätigkeiten.
Die Kommune erhält durch die Energieagentur die Auszeichnung mit dem "European Energy Award®", wenn sie 50 % der erforderlichen Punkte erreicht hat. Der "European Energy Award GOLD®" wird durch das Europäische Forum verliehen, wenn sogar die 75% Marke erreicht wird.
Das Label unterstützt die öffentlichkeitswirksame Kommunikation der Erfolge und dient dem Standortmarketing und Image der Kommune.
3. Die Akteure
Der "Motor" der energiepolitischen Arbeit sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommune, deren Kräfte in dem so genannten Energie-Team, der "Entwicklungszentrale" der Kommune, gebündelt werden. Unterstützung erhält das Energie-Team durch einen kompetenten akkreditierten Energie-Fachexperten, den eea® - Berater. Die Überprüfung und die Zertifizierung des Erreichten erfolgt alle drei Jahre durch einen externen Auditor.
Das Energie-Team
Zur erfolgreichen Umsetzung des European Energy Award®-Zertifizierungsverfahrens in der Kommune wird ein Energie-Team gebildet. Das kommunale Energie-Team umfasst Vertreter aus den verschiedenen Ressorts der Kommunalverwaltung und der Eigenbetriebe sowie ggf. politische Mandatsträger, die sich im Zuge ihrer Tätigkeit mit energierelevanten Themen beschäftigen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, externe Fachleute aus dem Energiebereich und engagierte Bürger in das Team aufzunehmen.
Der akkreditierte eea®-Berater
Während des gesamten Verfahrens begleitet ein eea®-Berater die Kommune als akkreditierter Prozess- und Energie-Experte. Die Kommune wählt diesen Fachexperten aus der Liste der eigens für den eea® akkreditierten Berater aus.
4. Die Werkzeuge
Mit dem eea® werden anwendungsoptimierte Werkzeuge zur Planung, Steuerung und Überprüfung der Aktivitäten im Energie- und Klimaschutzbereich zur Verfügung gestellt.
Neben dem Handbuch zur Prozessbegleitung, einem Good-Practice-Katalog mit Beispielen aus der kommunalen Praxis und weiteren Hilfsmitteln erhält man das zentrale Werkzeug des Programms, den Maßnahmenkatalog.
Das Handbuch
Das Handbuch ist ein übersichtliches Begleitheft, das Schritt für Schritt das prozessorientierte Verfahren des European Energy Award® erläutert.
Der Good-Practice-Katalog
Der Good-Practice-Katalog ist eine Sammlung guter Beispiele energieeffizienter Maßnahmen aus anderen Kommunen, der Anregungen und Tipps für die Praxis gibt.
Der Maßnahmenkatalog
Der Maßnahmenkatalog ist die Basis und das zentrale Werkzeug des European Energy Award®. Er dient als Checkliste für die Ist-Analyse, als Planungsinstrument zur Festlegung des zukünftigen Maßnahmenplans der Kommune und als "Messlatte" für das externe Audit und die Auszeichnung. Der Katalog benennt ca. 100 konkrete Maßnahmen energiepolitischen Handelns, die sechs kommunalen Handlungsfeldern zugeordnet sind:
* Raumordnung und kommunale Entwicklungsplanung
* Kommunale Gebäude und Anlagen
* Ver- und Entsorgung
* Mobilität
* Interne Organisation
* Externe Kommunikation und Kooperation
Mit Hilfe dieses Katalogs werden die bisher durchgeführten Maßnahmen und geplante Aktivitäten erfasst und bewertet. Die Maßnahmen sind mit einem Punktesystem unterlegt. Die 100% Marke der maximal zu erreichenden Punkte wird unter Berücksichtigung der spezifischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Kommune individuell festgelegt.
Auf Basis der Punktebewertung der realisierten Maßnahmen lässt sich das energiepolitische Profil der Kommune ermitteln. Dies ermöglicht die Einstufung der Energiearbeit in eine Effizienzskala. Mit dem Maßnahmenkatalog lassen sich so Potenziale für zukünftige Planungen erschließen und die für die Kommune effektivsten Maßnahmen identifizieren.
Der Maßnahmenkatalog wird elektronisch zur Verfügung gestellt und somit laufend aktualisiert und gepflegt.
5. Der Startschuss
Das Land Bayern will mit der Einführung des ''European Energy Award'' in Bayern die Kommunen weiter beim systematischen Energiesparen und beim Klimaschutz unterstützen. Umweltminister Werner Schnappauf gab dazu am 21.04.2006 in Kulmbach den Startschuss für ein bayernweites Pilotprojekt, welches nunmehr begonnen hat.
Insgesamt 15 bayerische Städte und Gemeinden - unter ihnen die Gemeinde Stegaurach - suchen ab sofort systematisch ihre Energieeinsparpotenziale. Sie wurden vom bayerischen Umweltministerium für eine Teilnahme am Pilotprojekt ''European Energy Award'' ausgewählt. Zur offiziellen Auftaktveranstaltung am Umweltministerium trafen sich am 30.10.2006 in München Bürgermeister und kommunale Mitarbeiter der teilnehmenden Städte und Gemeinden. Diese müssen nun im Verlauf der nächsten drei Jahre im Rahmen eines Qualitätsmanagement- und Zertifizierungssystems ihre Energieerzeugung und -nutzung überprüfen und verbessern. Durch die Energieeinsparung werden Umwelt sowie städtische und kommunale Haushalte gleichermaßen entlastet. Das Projekt wird vom Umweltministerium mit 150.000,00 Euro gefördert.
Der ''European Energy Award'' beinhaltet ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren für Städte und Gemeinden. Die anschließende Auszeichnung dokumentiert die energiepolitischen Erfolge und fördert das Image als klimaschützende Gemeinde mit Weitblick. Mit Hilfe akkreditierter Berater und eines Maßnahmenkatalogs erstellen die teilnehmenden Kommunen nach einer umfassenden energetischen Ist-Analyse ein individuelles Arbeitsprogramm. Abhängig vom Grad der Umsetzung des Arbeitsprogramms erfolgt die Auszeichnung. Maßnahmen sind beispielsweise die energetische Optimierung von Schulen und Turnhallen, die Verbesserung des Radverkehrsnetzes, der Ausbau von Park&Ride-Anlagen, Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Umwelt und Energiesparen, Abfallwirtschaftskonzepte, effiziente Wassernutzung oder der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
Teilnehmer an bayerischen Projekt sind:
Stadt Herzogenaurach (Lkr. Erlangen-Höchstadt)
Gemeinde Kammerstein (Lkr. Roth)
Gemeinde Ascha (Lkr. Straubing-Bogen)
Stadt Hauzenberg (Lkr. Passau)
Gemeinde Haar (Lkr. München)
Gemeinde Oberhaching (Lkr. München)
Markt Murnau am Staffelsee (Lkr. Garmisch-Partenkirchen)
Stadt Marktredwitz (Lkr. Wunsiedel)
Gemeinde Stegaurach (Lkr. Bamberg)
Gemeinde Wildpoldsried (Lkr. Oberallgäu)
Markt Bruck i.d. Oberpf. (Lkr. Schwandorf)
Gemeinde Wasserburg (Bodensee; Lkr. Lindau)
Gemeinde Pfronten (Lkr. Ostallgäu)
Stadt Donauwörth (Lkr. Donau-Ries)
Stadt Würzburg.
http://www.stegaurach.de/stegaurach/info/index.htm