"125und125": Druckfrische Festschrift zum Jubiläum
Die Jubiläums-Vorbereitungen für „125und125“ biegen in die Zielgerade ein – am Freitag, 25.5., beginnt das viertägige Fest der Ehinger Musikanten und der Tell-Schützen. Im Rahmen eines kleinen Empfangs wurde nun am Rathaus das erste Exemplar der Festschrift, die anlässlich des Doppeljubiläums erstellten wurde, druckfrisch an den Schirmherrn und Bürgermeister Franz Schlögel übergeben. Dieser zeigte sich voll des Lobes über das gelungene, aufwändig gestaltete 84 seitige Werk. Helmut Wech, Josef Leberl und Rita Kratzer haben sich der Publikation angenommen, für das Layout zeichnet sich Julian Schmid verantwortlich. So wurden in den vergangenen Monaten viele Bilder und Dokumente zusammengetragen und aufgearbeitet. Aus der Festschrift ist fast eine kleine Dorfchronik geworden. Neben den Vereinsgeschichten in Wort und Bild einschließlich Patenbitten bei Tell-Schützen Westendorf wurde auch ein Augenmerk auf die Präsentation der vielfältigen Vereinsaktivitäten der Gegenwart gelegt, sowie den Chören und der Pfarrgemeinde mit ihren Kirchen. Ein weiterer Part ist der Heimat- und Ortsgeschichte gewidmet. So zeigen bspw. alte Postkarten aus der Zeit 1900 -1935 den Ort in seiner ursprünglich komplett bäuerlichen Struktur. Spätere Luftaufnahmen dokumentieren die weitere Entwicklung. Ebenso berichtet eine 125 jährige Dorfchronik über bedeutende Ereignisse - so brannte 1910 erstmals elektrisches Licht in Ehingen.
Im Blickpunkt stehen freilich die Vereinsgeschichten der Jubelvereine. Dabei findet sich in der Chronik der Ehinger Musikanten: „Die musikalischen Anfänge in Sachen Blasmusik wurde 1887 durch Xaver Speer gelegt. Er erlernte während seiner Militärdienstzeit in München das Musizieren und gründete nach seiner Rückkehr eine Kapelle im Dorf, die bis in die 20er Jahre bestand.“ In den Kriegsjahren kam die Dorfmusik zum Erliegen und blühte erst nach Kriegsende wieder auf. Dazu ist vom 30. Januar 1954 eine Anekdote des Musikermeisters Bechtel beim ersten Treffen zur Wiedergründung dokumentiert: „Man darf sich in der heutigen Zeit Musik zu machen nicht so leicht vorstellen, da alle vom Rundfunk so verwöhnt sind“. Natürlich gibt es in der Festschrift auch Historisches vom Schützenverein. Dessen Anfänge sind in einem Nachtragsprotokoll (ca. 1920) aufgeschrieben: Der Verein wurde 1887 gegründet und hat sich schnell positiv entwickelt. Schon im Jahre 1895 zählte man 25 Mitglieder, im Jahre 1910 bereits 46. Darunter befanden sich auch Bürgermeister Kottmair und Pfarrer Ströbele. In der Chronik findet man Statuten im Wortlaut: Der Zweck des Vereins ist die Erweckung, Erhaltung und Förderung eines frohen, heiteren Sinns für geselliges Leben. Jeder gebildete und unbescholtene Mann ist aufnahmefähig.“ Auch wenn sich Inhalt und Wortwahl der Satzungen verändert haben, so bleiben die Zusammengehörigkeit und Tradition der Ortsvereine wie vor Jahrhunderten bestehen und sind nicht wegzudenken im dörflichen Leben – und steht bei den Feierlichkeiten an Pfingsten im Blick.
Info: Festschrift und Festzeichen werden in den nächsten Tagen persönlich den Bürgern angeboten, ebenso liegen sie in der örtlichen Bank, umliegenden Geschäften und während des Festes im Festbüro auf. Auflage: 1000 Stück, 84 Seiten - auf Werbeanzeigen wurde in der Festschrift verzichtet