Meisterhaft - Handgefertigte Werke erzählen aus der christlichen Geschichte
Seit 25 Jahren bestimmen der Krippenbau und das darstellen von Stationen aus dem Leben und Wirken von Jesus Christus das Leben von Richard Haberle. Meisterhaft und authentisch bis in das kleinste Detail sind im Lauf der Jahre Kunstwerke von beeindruckender Aussagekraft entstanden.
Bereits der herzliche Empfang bei dem 57-jährigen Hollenbacher vermittelt uns die tiefe Gläubigkeit des Krippenbauers. "Der Herr wird mir diese kleine Sonntagsarbeit verzeihen", freut sich Richard Haberle über unseren Besuch. Wir sind auf dem Weg zu seinem privaten Krippenmuseum, welches er zusammen mit seiner Frau Rosi Haberle in einer Scheune seines Anwesens eingerichtet hat. Die Tür öffnet sich und wir sind vom ersten Augenblick gefangen und tief beeindruckt von den vielen Impressionen, welche Augen und Sinne in ihren Bann ziehen. Haberles Krippenbauten sind Gesamtkunstwerke: Seine Schöpfungen stehen in von ihm selbst gemalten Kulissen und Hintergründen, aus denen heraus die Personen und Tiere lebendig werden. Alle Bauten sind handgefertigt, die Figuren sind handbemalt und bekleidet.
Die Stationen aus dem Leben von Jesus Christus sind voller Leben und in Perfektion dargestellt. Beeindruckt stehen wir vor der Szene, in der Josef und Maria im verschneiten Bethlehem auf der Suche nach einem Quartier von einem mürrischen Gastwirt abgewiesen werden. An anderer Stelle ist Maria Verkündigung dargestellt. "Hier habe ich sogar mal mit Lasertechnik gearbeitet", lächelt der Krippenbauer und zeigt und den Engel in seinem Kunstwerk, welcher je nach Blickwinkel sichtbar oder unsichtbar ist. Die Darstellung des letzten Abendmahls oder die oberbayerische Krippenlandschaft im Tegernsee - jedes einzelne Werk nimmt den Betrachter mit auf eine Reise in eine Welt der authentischen Phantasie.
"Beim Krippenbau müssen Grundregeln beachtet werden", erfahren wir von Richard Haberle. Die Heilige Familie müsse immer im Fokus des Betrachters stehen. Ein ungeschriebenes Gesetz sei auch, dass Maria und der Esel links von der Krippe stehen und Josef und der Ochse rechts. Wollte man hier die einzelnen Details beschreiben, die sich dem Betrachter der Kunstwerke bieten, es wäre vergebliche Liebesmüh'. Vom Wasserrad, an dem aus Glas handgefertigt Wassertropfen und Eiszapfen in der Winternacht funkeln bis hin zu den handgeschnitzten Schafen mit echtem Fell aus Schafwolle - immer wieder entdecken die Augen neue perfekt herausgearbeitete Details.
Verkaufen will Richard Haberle keines seiner Kunstwerke. "Da steckt mein Herzblut in jedem einzeln Teil", so Haberle. "Einmal eine Krippe für eine große Stadtkirche bauen" träumt Haberle, "das ist mein großer Traum". Auf unsere Frage, ob schon ein nächstes Projekt anstehe, zeigt uns Richard Haberle ein großes Wurzelstück und lächelt verschmitzt. "Im Kopf steht sie schon da, die neue Krippe", meinte Haberle. Verraten wird aber nichts. "Lasst euch überraschen" lächelt der Kunsthandwerker. Zum Abschied gibt es ein Stamperl vom wohlschmeckenden Gloriawasser, das Rosi Haberle selbst angesetzt hat.
Ja, es ist ein Stück vorweihnachtlich geworden in uns drin. Wir freuen uns auf die schönen Tage und sind dem Ursprung von weihnachtlicher Stimmung ein ganzes Stück näher gekommen.
Text: Franz Scherer
Redaktion: Sabina Scherer
Bilder: Franz Scherer - alle Rechte vorbehalten.
Für Privatführungen durch das Krippenmuseum:
Richard Haberle
St.-Quirinus-Straße 10 - 86676 Hollenbach
Telefon: 08435-1404
Tolle Bilder habt ihr von eurem Besuch mit gebracht, die zeigen mit wieviel Sorgfalt und Liebe die einzelnen Figuren geschaffen wurden. Es hat mir spaß gemacht die Bilder zu betrachten. Danke für`s zeigen.
Gruß, Gisela