Befruchtungshelfer im Gefängnis
"Was wächst denn hier?" fragte ich mich und strich die sattgrünen Blätter vorsichtig auseinander. Im trocken Laub des Buchen- und Ahornbestandes fiel die grünblättrige Insel sofort ins Auge. Ah, da war alles klar. Zwei typische Pfeilblätter des einkeimblättrigen gefleckten Aronstabes (Arum maculatum) hatten gerade die Blattstengelhöhe erreicht. Bald werden sie noch etwas darüber hinauswachsen.
Der Standort in den Laubwäldern Mitteleuropas ist typisch für die giftige Pflanze. Noch erkennt man nur andeutungsweise den später bräunlichen Kolben (Spadix) am unteren Ende des Blütenblattes. Er verströmt dann einen muffigen aasartigen Geruch, der Insekten magisch anzieht. Reusenhaare an der Einschnürung verhindern ein vorzeitiges Entkommen der kleinen Befruchtungshelfer. Sie werden aus dem Gefängnis erst entlassen, wenn genügend Pollen von den männlichen auf die weiblichen Aronblüten gelangt sind.
Im Spätsommer leuchten die Fruchtstände mit knallroten Beeren.
Nun werde ich die entdeckten Aronstäbe bis zur Reife verfolgen. Vielleicht kann ich dann die attraktiven Fruchtstände dem Beitrag noch hinzufügen.
Unter dem Stichwort "Aronstabgewächse" hält Wikipedia weiteres Fachwissen bereit.
Siehe auch die weitere Wachstumsphase:
http://www.myheimat.de/eckartsberga/ratgeber/arons...
die werde ich jedenfalls nicht in meinen Garten pflanzen ;-)