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Schleuderball

Das Schleuderballspiel wird auch Treibball genannt. Dabei handelt sich um ein Ballspiel zwischen zwei Parteien zu acht Spielern auf einem Feld von 100 m x 15 m. Beim Schleuderballsport kommt es darauf an, den Ball über die gegnerische Stirnseite des Feldes zu werfen, die als Torlinie bezeichnet wird.
Das Spielgerät ist ein Ball mit Griffschlaufe, in der Regel ein Lederball, der mit Ross- oder Rehhaar gefüllt ist und je nach Altersklasse 0,6 kg bis 1,5 kg wiegt.
Das Schleuderballspiel gehört zu den Turnspielen, d. h., es wurde in der Deutschen Turnerschaft (DT) entwickelt. Erstmals wurde Schleuderball auf dem Deutschen Turnfest 1898 in Hamburg von Berliner Turnern vorgestellt. Bis in die 1960er Jahre wurde das Spiel noch an Grund- und Volksschulen gepflegt. Heute gibt es einen Ligen-Spielbetrieb nur in noch Oldenburg.

Nach der Spielordnung der DT und heute des Deutschen Turner-Bundes (DTB) ist zur Durchführung von Deutschen Meisterschaften nämlich die Beteiligung von mindestens vier Turnkreisen bzw. heute Landesturnverbänden erforderlich.
Wie schon oben gesagt: Das Spielfeld ist 100 Meter lang, aber nur 15 Meter breit. An den kurzen Enden befindet sich die Torlinie jeweils einer Mannschaft. Der Schleuderball wird durch einen Wurf möglichst weit in Richtung der gegnerischen Torlinie geschleudert wird. Fängt die Gegenmannschaft den Ball aus der Luft, so darf sie ihn zurückwerfen - allerdings nur aus dem Stand und ohne die Schlaufe zu verwenden. Dies nennt man Schocken. Schafft die Mannschaft A, den geschockten Ball zu fangen, darf sie ihn zurückschocken. Die Mannschaft B darf ihn auch nochmal fangen und zurückschocken. Fängt Mannschaft A ihn, wird der Ball aber auf den Abwurfpunkt zurückgelegt. Dann darf, wie auch wenn der Ball zwischendurch mal nicht gefangen wird, die Mannschaft B nun einen Schleuderwurf durchführen. Falls dieser gefangen wird, wird wieder wie oben verfahren (geschockt), und dann hat wieder Mannschaft A den Schleuderwurf. Eine Besonderheit ist, dass es keine Schleuderwurfspezialisten gibt, sondern in einer festen Reihenfolge alle Spieler einer Mannschaft den Schleuderwurf durchführen.

„Die Drehtechnik kommt der Technik des Diskuswerfen gleich. Dabei wird der Schleuderball in der rechten Hand gehalten. Dabei gibt es verschiedene Haltetechniken. Mit zwei, drei oder sogar vier Fingern. Die Schlaufe des Riemen wird im zweiten und dritten Fingerglied geführt. Bei neuen Riemen kann es dabei zu Verletzungen kommen. Manche Drehtechniker drehen den Ball durch eine Überkopfrotation an, dabei läuft man Gefahr, dass beim Eindrehen des Oberkörpers in die Bewegung der Arm nicht hinten am Körper geführt wird. Dadurch verliert man Beschleunigungsweg um den Schleuderball aus dem Arm zu beschleunigen. Um die Drehtechnik in die Bewegung einzuleiten, ist das Führen des Balles in komplett ausgestreckter Position des Armes notwendig. Durch die Drehung wird der Schleuderball auf einem möglichst langen Weg fortlaufend beschleunigt, dabei wird das Gerät durch die Beine überholt, wodurch sich eine Vergrößerung der Verwringung zwischen Schulter- und Beckenachse ergibt. Bei der Verwringung entsteht eine Spannung, die man mit der eines Bogens vergleichen könnte.

Manche Schleuderballwerfer machen nur eine Drehung, manche zwei oder mehr. Kurz vor dem Abschluss des Wurfes wird das Stemmbein als Fixierpunkt eingesetzt. In dieser Stellung beginnt die explosive Dreh-Streckbewegung des hinteren Beines, die die rechte Hüfte und die rechte Schulter nach vorne bringt. Wenn das Körpergewicht über das linke Bein kommt, gelangen Becken- und Schulterachse in Wurfrichtung. Anschließend erfolgt der Abwurf mit langem Wurfarm in Schulterhöhe.

Die friesische Wurfart, die im vor allem im Schleuderballspiel angewandt wird, ist eng mit der Wurftechnik der Friesenspieler, den Klootschießern, verwandt. Jeder kann diese so genannte Friesentechnik erlernen, weil sie einfacher ist als der sonst angewandte Drehwurf, der mit dem Diskuswurf verwandt ist. Beim Schleuderballspiel wird ausschließlich der Friesenwurf benutzt, weil dieser durch die vertikale Armdrehung und die vorwärts gerichtete Bewegung auf dem nur 15 m breiten Spielfeld eine genügend große Richtungsgenauigkeit ermöglicht. Beim Aufsetzen des rechten Fußes ist der rechte Arm ebenfalls unten. Bei der weiter geführten Armaufwärtsbewegung wird der linke Fuß vorgesetzt. Diese Bewegung wird anschließend Schritt für Schritt fortgesetzt bis sie in einen Steigerungslauf übergeht. Während des Laufens zeigt der linke Arm leicht nach vorn in die vorgegebene Wurfrichtung. Er bewegt sich nicht starr, sondern locker in leicht rotierender Form. Dabei gibt es auch die Friesischen Besonderheiten mit Wurf aus der Seitbewegung oder Wurf mit Sprung,“ beschreibt Wikipedia die Wurftechniken.

Kann man Schleuderball auch außerhalb von Niedersachsen spielen? Die Recherche im Internet, beispielsweise bei den jeweiligen Landesturnbünden, bringt da keine Ergebnisse. Die Daten, die im Internet zu finden sind, sind leider auch nicht immer tagesaktuell. Von daher sei das Schleuderballspiel hier aus sporthistorischem Interesse erwähnt.

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