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Fahrradfahren in Deutschland

Wie bereits angekündigt, kann man nun am ADFC-Fahrradklima-Test teilnehmen. Hier geht es zur Umfrage:

https://fahrradklima-test.adfc.de/

Damit soll herausgefunden werden, ob Fahrradfahren in deutschen Städten und Gemeinden Spaß macht oder ob es eher Überlebenstraining ist, welche Probleme und Konflikte es gibt...also gern mitmachen, denn nur sprechenden ( bzw. in diesem Fall schreibenden ) Menschen kann geholfen werden!

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5 Kommentare

Zu der Situation in Hannover oder Erfurt kann ich nichts sagen, da ich nicht in diesen Städten lebe und dort auch niemand kenne.
Ich habe mir die Umfrage noch nicht angesehen, aber ich denke schon, dass man auch teilnehmen kann, wenn man nicht oder kaum Fahrrad fährt und dass man durchaus auch kritische Anmerkungen machen kann.
Ich selbst bin meist zu Fuß und ÖPNV, aber ab und zu auch mit dem Auto oder mit dem Fahrrad unterwegs, kenne die Situationen daher aus allen Blickwinkeln. Und ich mag rücksichtslose Fahrradfahrer genauso wenig wie rücksichtslose Autofahrer. Was mich allerdings stört, ist, dass immer so getan wird, als wäre JEDER Fahrradfahrer rücksichtslos. Das ist bei Weitem nicht so. Die meisten Fahrradfahrer, die ich kenne und die mir begegnen, fahren eher defensiv als aggressiv. Und wie immer gilt auch hier, nur sprechenden Menschen kann geholfen werden und vielleicht ließen sich einige Konfliktsituationen durch intelligentere Verkehrsführung vermeiden. Ich will dazu mal ein Beispiel aus der Praxis anführen: Um von meinem Schwimmverein mit dem Fahrrad nach Hause zu kommen, muss ich an einer vielbefahrenen Straße entlangfahren. Es gibt einen Fahrradweg, aber direkt daneben parken Autos, und häufig reißen Autofahrer die Türen auf, ohne zu schauen, ob da ein Fahrradfahrer kommt. Deswegen fahre ich von vornherein langsam, um notfalls bremsen zu können. Wenn es aber auch dafür schon zu spät ist, habe ich keine andere Möglichkeit, als auf den Fußgängerweg auszuweichen. Mögliche Lösungen: 1.) Parkplätze anders anordnen, oder 2.) den Fahrradweg so breit anlegen, dass man auch bei unmittelbar vor einem aufgerissener Autotür noch Platz zum Ausweichen hat, ohne auf den Bürgersteig zu müssen, oder 3.) einen Streifen Gras zwischen Fahrradweg und Bürgersteig, so dass man notfalls auf diesen ausweichen kann.
Fakt ist, unsere Städte wurden jahrelang nur für den Autoverkehr konzipiert. So kann es aber in Zukunft nicht weitergehen. Ich sage nur Klimaziele, Energiekrise, Umwelt...Und ganz ehrlich, Autofahren ist in unseren Städten schon lange kein Vergnügen mehr. Klar gibt es Leute, für die ein Auto nicht nur Transportmittel, sondern auch Hobby ist. Die werden auch immer fahren, egal, wie viele Krisen noch kommen und wie teuer der Sprit wird. Aber diejenigen, die nur deswegen mit dem Auto fahren, weil der Bus zu selten fährt oder Fahrrad fahren zu gefährlich ist, würden sicher zumindest für ein paar ihrer Wege auch mal auf den ÖPNV umsteigen, wenn dieser besser getaktet wäre, und / oder aufs Fahrrad, wenn das Fahrradfahren sicherer wäre.

Hier sind die Ergebnisse der letzten Umfrage ( 2020 ):

https://duisburg.adfc.de/artikel/kommentare-von-te...

Und hier noch eine Studie von Greenpeace zur Verkehrswende: https://www.greenpeace.de/publikationen/20170830-g...
Fakt ist, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will, ist ein Umdenken im Bereich Verkehr notwendig. Elektroautos leisten sicher auch ihren Beitrag, reichen aber nicht aus. Es muss auch eine teilweise Verlagerung vom PKW-Verkehr zum ÖPNV und auch zum Fahrrad stattfinden und die dafür notwendigen Voraussetzungen - besserer ÖPNV, sicherere Fahrradwege - geschaffen werden. Tja, was die Fahrradwege angeht: Vor einigen Jahren noch gab es nur Citybikes, Mountainbikes und Rennräder, wovon die beiden letztgenannten eh nicht auf den Fahrradwegen unterwegs waren. Heutzutage muss man sich als Otto-Normal-Fahrradfahrer den Radweg mit Lastenrädern, Pedelecs und E-Scootern teilen. Dass das zu Problemen führt, ist eigentlich logisch. Dass es Städte gibt, die aufgrund ihrer Struktur nicht zum Fahrradfahren geeignet sind, streite ich gar nicht ab; und es gibt auch Städte, die so dicht bebaut und deren Straßen so eng sind, dass sie nicht zum Autofahren geeignet sind. Dort ist man besser nur zu Fuss unterwegs. Siehe zum Beispiel Monschau in der Eifel.
Keine Stadt ist wie die andere und deswegen muss immer individuell geschaut werden, was wo machbar ist. Und es geht nur miteinander.

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