myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Buchbesprechung
Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche

Dietmar Pieper: Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche Wie hanseatische Kaufleute Deutschland zur Kolonialherrschaft trieben; Piper Verlag München 2023 / Bundeszentrale für politische Herrschaft 2023; 349 Seiten; ISBN: 978-3-7425-1031-0

Der deutsche Kolonialismus ist in der breiten Öffentlichkeit so ziemlich unbekannt. Er "wird oft auf die relativ kurze Zeitspanne zwischen dem "Erwerb" sogenannter Schutzgebiete durch das Deutsche Reich und dem Ende des Ersten Weltkrieges reduziert. Er hat jedoch eine Vorgeschichte (...). Diese ist vor allem geprägt durch hanseatische Kaufleute, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts Plantagen in der Karibik erwerben und Flotten für den globalen Handel aufbauen. Während sie Ausbeutung und Sklaverei in anderen Erdteilen förderten, gewöhnten sie eine städtische bürgerliche Gesellschaft zuhause an Waren aus der Karibik, Asien oder Afrika. Ihr Einfluß geht aber noch weiter. Durch ihre aggressive Handelspolitik spielten die hanseatischen Kaufleute einen maßgebliche Rolle dabei, den Einstieg des Deutschen Reichs in die Kolonialherrschaft zu forcieren. Sie schufen zunächst durch ihre Niederlassungen Fakten und brachten dann das Deutsche Reich dazu, diese als "Schutzgebiete" zu deklarieren," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.

Dies ist Band 11031 von der "Schriftenreihe", die von der oberen Bundesbehörde herausgegeben wird.

Pieper ist Jahrgang 1963. Er hat Germanistik, Komparatistik und Philosophie studiert und danach über 30 Jahre als Redakteur und Ressortleiter beim Spiegel (wo er auch heute wohl noch tätig ist).

Die Ausführungen sind sachlich und faktenorientiert, dabei aber auch so gut verständlich, daß sie für den fachlichen Laien sehr gut verständlich sind. Es geht um ein Gedankengut, das in seiner primitiven Form überwunden sein mag, das in seiner völkisch - nationalistischen Ausrichtung heute aber immer noch existiert.

Wer einen Zugang zu "exotischen" Bereichen deutscher Geschichte hat, hält hiermit ein gut gemachtes Buch in den Händen.

Weitere Beiträge zu den Themen

KolonialismusBuchbesprechung

1 Kommentar

Sehr guter Beitrag, Frau Rüdig! Da hier schon zu lesen war, daß die deutsche Kolonialgeschichte sogar komplett abgestritten wurde, ist er um so wichtiger! Man muß eigentlich auch nur mal - als EIN Beispiel - "Hagenbeck" in die Suchmaschine eingeben!!!!

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

BuchbesprechungDie drei Fragezeichen