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Schmidt-Rottluff Kunstpreis

„Ein Romantiker, den Die Ehrfurcht und das Staunen nie verlassen haben“
Erster Schmidt-Rottluff Kunstpreis geht an Michael Morgner

Der Maler, Grafiker und Bildhauer Michael Morgner wird erster Preisträger des Schmidt-Rottluff Kunstpreises. Der Preis wird durch die in Chemnitz beheimatete Stiftung Schmidt-Rottluff Kunstpreis vergeben und versteht sich als Reverenz an das Wirken des großen sächsischen Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff. „In Michael Morgner würdigt die Stiftung einen Künstler, dessen Lebenswerk in seiner existentiellen Tiefe dem Werk des Namensgebers unseres Preises nicht nachsteht“, erklärt Sonja Oehlschläger, Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Schmidt-Rottluff Kunstpreis. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 9. März 2018 in Chemnitz statt. Zur Preisverleihung erscheint eine Festschrift, in der 36 Autorinnen und Autoren, darunter Persönlichkeiten wie Klaus Staeck, Karl Clauss Dietel, Christoph Dieckmann, Jutta Penndorf, Matthias Flügge, Ludwig Güttler oder Gunther Emmerlich, an ihre Begegnungen mit Michael Morgner erinnern.

1942 in Chemnitz geboren, studiert Kurt Thomas-Michael Morgner von 1961 bis 1966 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 1973 ist er Mitbegründer der „Galerie Oben“ sowie 1977 der Künstlergruppe und Produzentengalerie „Clara Mosch“ in Karl-Marx-Stadt. 1984 tritt Morgner aus dem Bezirksvorstand des Verbandes Bildender Künstler aus und verweigert die Teilnahme an der X. Kunstausstellung der DDR. 1991 erhält er den Grafikpreis der „Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e. V.“ und ist im selben Jahr Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden und der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. Von 2003 bis 2007 hat Morgner eine Gastprofessur an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg inne. 2006 erhält er den Kunstpreis der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg, 2012 folgt der Ger­hard-Altenbourg-Preis durch das Lindenau-Museum Altenburg. Morgner lebt und arbeitet in Einsiedel bei Chemnitz.

„Sich ereignende Naturgewalt in ihrer rücksichtslosen, überlegenen, auf unergründliche Weise form- und sinnstiftenden Konsequenz ist Morgners Thema“, erläutert Dr. Katrin Arrieta, Künstlerische Leiterin des Kunstmuseums Ahrenshoop und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung Schmidt-Rottluff Kunstpreis, das Werk des ersten Preisträgers Michael Morgner: „Morgner gerät damit in den Bannkreis historischer und religiöser Bedeutungen, oft genug zur eigenen Überraschung, denn er sucht sie nicht. Der Natur begegnet er wie ein Romantiker, ein atheistischer Gottsucher, den die Ehrfurcht und das Staunen nie verlassen haben“, so Arrieta weiter.

„In der Naturdarstellung sucht Morgner Spuren des Gleichnishaften, er überführt Gesehenes und Erfahrenes in überzeitliche Formen und Strukturen, insofern menschliches Leiden, äußere Zwänge und innere Dämonen immer und überall existieren“, würdigt Dr. Karin Orchard, Leiterin der Grafischen Sammlung im Sprengel Museum Hannover, den Preisträger in der Festschrift, die zur Preisverleihung erscheinen wird.

Stichwort Stiftung Schmidt-Rottluff Kunstpreis:

Die Stiftung Schmidt-Rottluff Kunstpreis wurde durch das Unternehmer-Ehepaar Dr. Jürgen und Sonja Oehlschläger initiiert, um den Maler Karl Schmidt-Rottluff in seiner Geburtsstadt Chemnitz zu ehren. Karl Schmidt-Rottluff (1884 – 1976) gehörte zu der Künstlergemeinschaft „Brücke“, die den Expressionismus in Deutschland maßgeblich prägte. Sein gelebtes Bekenntnis zu einer unabhängigen, freien Kunstform ließ ihn zum künstlerischen Leitbild werden. Die 2015 gegründete Stiftung ist als Bürgerstiftung aufgestellt, der jeder beitreten kann. Sie fühlt sich dem Wohl der Stadt Chemnitz, ihrer Bewohner und Gäste verpflichtet. Der Schmidt-Rottluff Kunstpreis wird 2018 zum ersten Mal und anschließend alle zwei Jahre an eine bedeutende künstlerische Position der Gegenwart vergeben. Er ist mit 20.000 Euro dotiert.

Diese Nachricht stammt von der Stiftung, die den Kunstpreis vergibt.

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