Schloß Strünkede
Schloß Strünkede ist ein Wasserschloß, das im Herner Stadtteil Baukau liegt. Es beherbergt heute die kultur- und stadtgeschichtlichen Sammlungen des Emschertal-Museums.
Wer die Geschichte des Schlosses kennenlernen möchte, sei an die Internetenzyklopädie Wikipedia verwiesen. Dort gibt es einen ganz brauchbaren Text.
Die Ausstellung im Keller ist der Entwicklung des örtlichen Handwerks gewidmet. Hier gibt es viele verschiedene Handwerksgeräte, die zeigen, wie Menschen früher arbeiteten und sich die Gerätschaften im Laufe der Zeit veränderten.
Im Erdgeschoß gibt es Räumlichkeiten für Wechselausstellungen. Die Foto-Ausstellung "Alles Gemüse - Gemüseskulpturen und -bilder der Kulturmäuse fotographier von Maik Maister" ist vom 20. November 2010 bis 2. Januar 2011 zu sehen. "Zusammen mit dem Designer und Fotographen Maik Meister haben Kinder aus den Kulturmausgruppen aus Herne und Recklinghausen vor einigen Monaten eine Entdeckungsreise in die Welt des Gemüses unternommen. Welche Vielfalt der Formen und Möglichkeiten steht in so etwas alltäglichem wie Gemüse? Sind das Champignons oder vielleicht doch eher Schafe? Ist da ein Krebs oder eine Paprika?
Die Kinder zwischen 6 und 13 Jahren haben ihrer Phantasie freien Lauf gelassen und dabei sind vielfältige Gemüseskulpturen und -bilder entstanden, die Maik Meister mit künstlerischem Blick für Details und Arrangements fotographiert hat.
Da die Originalwerke der Kinder naturgemäß nur eine sehr geringe Haltbarkeitsdauer hatten, zeigen wir hier nu neine Auswahl der Fotographien der kurzlebigen Gemüsekreationen. Im Glockenraum sind zudem Schwarz-Weiß-Porträts und Fotos der Kinder während des Schaffensprozesses zu sehen, die ebenfalls von Maik Meister fotographisch gekonnt in Szene gesetzt wurden," berichtet die Einladung zur Ausstellungseröffnung.
Die stadtgeschichtliche Ausstellung geht dann im 1. Obergeschoß weiter. Viele Bilder und Lesetafeln, aber auch historische Gegenstände beschreiben die Entwicklung der Stadt und die Lebensbedigungen der Menschen. Wer sich für Herne und seine städtische Geschichte interessiert, ist hier gut aufgehoben, zumal die umliegende Parklandschaft zum Spazierengehen einlädt.
Ich selbst kenne das Museum noch aus der Zeit vor dem Umbau. Von dem, was ich heute zu sehen bekomme, bin ich doch ein wenig enttäuscht. Der stadtgeschichtliche Teil sieht im Grunde noch genauso aus wie früher. Das Museum bietet zwar offensichtlich viele Aktivitäten für Kinder an; die Erwachsenen scheinen aber vergessen worden zu sein. EIne moderne Museumspädagogik gibt es für sie nicht, weder Hörstationen noch audiovisuelle Medien (also beispielsweise Filmvorführungen oder Hörstationen). Trotz Umbaus scheint sich das Museum in dieser Hinsicht überhaupt nicht verändert zu haben.
In der 1. Etage gibt es einen Flügel, dessen Renovierung noch ansteht. Zum Glück ist vom Museum zu erfahren, daß dort ein Multimediaraum, beispielsweise für Diavorträge, entstehen soll. Bedauerlich ist und bleibt, daß der Besucher keine Vorstellung davon erhält, wie es früher einmal im Schloß aussah. Wie sah die Raumaufteilung aus? Wie lebten die Menschen früher dort? Es gibt zwar eine kleine Ecke mit Bilder früherer Schoßherren; dieser Bereich ist aber durchaus ausbaufähig.
"Zur Gründungszeit der Buch im frühen 13. Jahrhundert gehörten die Gräften zu den Verteidigungsanlagen des Militärstützpunktes Strünkede. Sie verstärkten den natürlichen Schutz, den die Emscher mit ihren jeahreszeitlich bedingten Geländeüberflutungen der Burg bot.
Das von den Herren von Strünkede errichtete Gräftensystem bestand aus teilweise bis zu sieben hintereinander liegenden Wassergräben. Sie einzelnen Graften, bis zu sieben Meter breit und zwei Meter tief, umgaben die gesamte Burganlage und wurden vom Strünkeder Bach gespeist. Sie erschwerten den Zugang zur Burg erheblich und boten eine nzuverlässigen Schutz vor feindlichen Angriffen.
Es landete alles im Wasser der Graften, was die Bewohner der Burg loswerden wollten: zerbrochenes Küchen- und Tafelgeschirr ebenso wie eine durchgescheuerte Schuhsohle, zahlreiche Knochenreste der Mahlzeiten, Ofenkacheln, einen Knochen, den man als Schlittschuh benutzt hatte, oder Reitersporen. Eine heute noch in der ehemaligen Schloßküche befindliche Abortanlage zeigt den Entsorgungsweg, der die Fäkalien durch einen Schacht direkt in dei Gräfte führte. Als Waschplatz für die Wäsche oder gar als Trinkwasserreservoir fielen die Gräfte damit aus," berichtet ein Hinweisschild vor den Türen des Schlosses.