Kolumne Niederrheinisches Postillon
Das Niederrheinische Postillon ist am Ende. Wenige Leser, noch weniger Anzeigen und eine verpaßte Digitalisierung führten zu einjer finanziellen Schieflage, die es auszugleichen gilt.
"Die Bildungsgesellschaft für politische Wissensvermittlung hat sich daher entschlossen, sich am Postillon-Verlag finanziell mit einer Einlage zu beteiligen," berichtet Matthäus Wendelin Freiherr vom Frobian. Die Bildungsgesellschaft ist bekanntlich eine Tochterunternehmen der Bundesagentur für politische Wissensvermittlung. Ihre Aufgabe: sich an Medienunternehmen in pekuniären Nöten zu beteiligen und sie wieder auf wirtschaftlich gesunde Füuße zu stellen.
"Wir geben dreimal in der Woche eine Sonderbeilage heraus, und zwar zu unterschiedlichen Themen.
Hier eine Themenübersicht
ganz staatstragend
- das Bundesverfassungsgericht - Bedeutung und Zukunft
- ist das Berufsbeamtentum noch zeitgemäßt`?
- brauchen wir noch Bargeld?
- die Verwertungsgesellschaften und ihre Arbeit
- ist Laizismus eine Alternative?
- Schlapphüte unterwegs - Verfassungsschutz in Bund und Ländern
- obere Bundesbehörden (wie das Eisenbahnbundesamt, Umweltbundesamt, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Luftfahrbundesamt, das Robert-Koch-Instistut u. v. m.)
- wieviel Föderalismus brauchen wir?
regional & lokal
- die kommunalen Unternehmen werden vorgestellt (Geschichte - Gegenwart - Zukunft)
- die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen
- die Geschichte des Landtages NRW
- Ewald Mataré und Joseph Beuys als niederrheinische Künstler
- nennenswerte Sportvereine der Region
- NRW-Stiftung, Lippischer Heimatbund, Westfälischer Heimatbund, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Naturschutz - Heimat & Brauchtum aktuell
"Das ist Wettbewerbsverzerrugn," zetert die Tabea-Streichholz-Zwerk-Mediengruppe in Gelsenkichen. Und tut sich prompt mit dem Landesbetrieb Medien zusammen.
Hier werden die Landesbehörden (wie Straßen NRW, der staatlichen Forstverwaltung, Polizei, der Landesagentur für politische Bildung, Justizverwaltung, der Landesagentur für Arbeit usw. usf.) vorgestellt, historische Autoren, Musiker und Bildende Künstler, historische Themen (wie Ruhrkampf, Ruhrbesetzung, Industrialisierung, Unternehmerpersönlichkeiten, Industriemuseen), historische und moderne Berufe vorgestellt, um nur einige Beispiele zu nennen.
"Unsere Form des Journalismus ist richtungsweisend und zukunftsorientiert."betont Tabea. "In unseren gedruckten Tageszeitungen gibt es kleine Appetithäppchen. Sie verweisen alle auf unsere elektronische Zeitung im Internet."
Man greife auf Graswurzeljournalistenh und Bürgerreporter zurück, bezahle sie großzügig beitragsbezogen (einschließlich Sozialversicherung), arbeiten mit den Verwertungsgesellschaften zusammen (="Wir zahlen dort kräftig ein!") und ermöglichen es, Beiträge aus dem Zeitungsfernsehen auch privat zu nutzen - z. B. Applikationen auf einem Mobilfunkgerät.
"Unser Ansatz hat Erfolg," betont Theobald Edler Edelherr von Münchstein. "Es gibt viele Regionalkrimis. In Zusammenarbeit mit den Autoren werden wir sie zu Hörspielen umschreiben. Bei anderen Regionalia müssen wir sehen, wie wir sie digital umsetzen - sie sind ja oft nicht mehr auf dem Markt vertreten. Eine Sache ist aber oft schon sicher: Unsere Seiten werden häufiger gelesen als die entsprechenden Wikipedia-Seiten!"
"Eine Sache möchten wir noch erforschen," berichten die Gelsenkirchener Medienmacher. "Wir möchten die Struktur von Holz und damit Papier so verändern, daß man audiovisuelle Dateien speichern und abrufen kann."
Ich selbst arbeite schon seit rund 25 Jahren als Journalist. Ich bin auch schon seit längerer Zeit in den Verwertungsgesellschaften Wort sowie BildKunst Mitglied. Aufgrund der räumlichen Nähe (sie hat ihren Sitz in Bonn) bin ich auch schon mehrmals zu Veranstaltungen der Verwertungsgesellschaft BildKunst gefahren. Ich habesehr schnell gemerkt: Es lohnt sich, sich darin zu engagieren, auch wenn man formal vielleicht nur Amateur, Hobbyfotograph, Liebhaberjournalist oder Vergleichbares ist.
Der Journalismus ändert sich rasant, zumindest was die technischen Darstellungsformen und Nutzungsmöglichkeiten anbelangt.
Selbst wenn man formal nur als Bürgerreporter, Graswurzeljournalist, Idealis, Hobbyamateur oder sonstwie Texte veröffentlicht, werden sie in verschiedener Art und Weise genutzt, betrachtet, auf Speichermedien gespeichert, in Pressespiegeln gesammelt, zu Weltnetzstartseiten verlinkt, an Universitäten, Volkshochschulen o. ä. bei Veranstaltungen genutzt u. v. m. Die Arbeit Bildschaffender aller Art wird so genutzt. Diese Arbeit wird über die Verwertungsgesellschaften bezahlt. Momentan gilt es noch, die Veröffentlichung von Bildern in Plattformen stärker einzubinden. Die Betreiber der Plattformen sind hier in der Pflicht.
Schon aus Gründen des Eigennutzes sollten sie sich an der Zweitverwertungsvergütung beteiligen - wer möchte schon auf Dauer schlechte Qualität präsentieren.
Es gilt, dieses Thema weiter journalistisch zu begleiten.