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Buchbesprechung
Ist Religion gefährlich?

Rolf Schieder: Ist Religion gefährlich?; Berlin University Press Berlin 2008; 322 Seiten; ISBN: 978-3-940432-31-5

Religion ist Opium für das Volk. Wem im Diesseits nicht gut geht, wird eben auf das Jenseits vertröstet. Doch was tun, wenn ein religiöser Mensch auch jetzt schon, im Diesseits, ein gutes Leben führen möchte? Der christliche Fundamentalismus sowie Islamismus und Jihadismus sind Beispiele aus heutiger Zeit, wie sich Religion und Politik miteinander verquicken und Unheil anrichten können.

Über den Autoren und seinen beruflich-religiösen Hintergrund ist hier leider nichts angegeben. Er nähert sich dem Thema unter theologischen, religionsgeschichtlichen, philosophischen, politik- und sozialwissenschaftlichen sowie psychologischen Gesichtspunkten - die positiven Ansätze von Religionen werden bewußt ausgeklammert, die Gefährdungspotentiale bewußt beleuchtet.

Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Es gibt keine pauschale Religionskritik, die den säkularen Staat hervorhebt. Als akademisch-wissenschaftlicher Diskurs angelegt, beschäftigt sich der Autor - losgelöst von tagesaktuellen Geschehnissen und sie doch zum Anlaß nehmend - mit geistig-geistlichen Strömungen in Religionen im Allgemeinen. Der Sinn und Zweck von Religionen wird nicht in Frage gestellt, sondern ihre Vereinnahmung durch Fundamentalismus, Radikalität und Gewalt. So gesehen hätte das Buch schon eine stärkere öffentliche Wahrnehmung verdient gehabt.

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