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Haus Hartenfels am Tag des offenen Denkmals

„Romantik, Realismus, Revolution - Das 19. Jahrhundert“ so lautete das Motto für den Tag des offenen Denkmals 2011. Einmal im Jahr werden die Türen und Tore verschiedener historischer Bauten geöffnet oder Führungen zu geschichtlichen Plätzen geboten. In Duisburg selbst durften die Interessierten Blicke in das ehemalige Ruhrorter Hallenbad – ein Gebäude im Jugendstil – werfen, das nun unlängst als das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt bekannt ist – oder auch ins filmforum oder in die Salvatorkirche.

Einen ganz beeindruckenden Besucheransturm konnten die Organisatoren bei der Besichtigung des Haus Hartenfels verzeichnen. Sehr viele Interessierte waren schon zur 11 Uhr Führung zugegen, um die alten Mauern des ehemaligen Klöckner-Wohnhauses zu inspizieren, das auf der Stadtgrenze zu Mülheim liegt. Claudia Euskirchen von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Duisburg war über die große Anzahl sehr überrascht und musste dementsprechend improvisieren: In zwei Gruppen durften die Besucher das Haus betreten, wobei die oberen Stockwerke ob der Masse nicht besichtigt werden konnten. Dennoch, nach einem Rundgang durch Erd- und Kellergeschoss, ließ sich der frühere Prunk und die damalige Wohnkultur sehr wohl erahnen.

Vor hundert Jahren, 1911, zog der Stahlunternehmer Peter Klöckner, nebst Gattin Hannah und ihren beiden Töchtern in das repräsentative Gebäude ein, Sohn Peter folgte später. Zu dem Hauptgebäude mit dem auffälligen Turm, der sowohl der Aussicht als auch als Anhaltspunkt diente, zählten Stallungen, die in den 20ern zu Garagen umfunktioniert wurden. In diesem Remise, das schräg gegenüber liegt, hatten auch die Bediensteten, wie der Chauffeur, ihre Unterkunft. Umgeben, es lässt sich nur noch erahnen, war das Haus von einem großzügig angelegten Park, dessen Eingang vom Pförtnerhaus gerahmt ist.

Bis 1940 wohnte die Familie Klöckner dort, im selben Jahr verstarb der Unternehmer, seine Witwe verzog nach Neudorf. Nach dem Krieg, bis in die 60er Jahre hinein, fanden dort ausgebombte Duisburger, Mülheimer und Flüchtlinge eine Behausung. Rund 300 Personen mussten dort zurechtkommen. So mussten sich mehrköpfige Familien ein Zimmer teilen, wie sich eine ehemalige Bewohnerin erinnerte. In den 80ern veräußerten die Klöckners das Grundstück. Nachdem die Pläne ein Hotel dort unterzubringen scheiterten, steht das Haus leer. Wenig ist noch von der Inneneinrichtung erhalten. Die getäfelte Empfangshalle mit hölzernem Treppengeländer samt Kamin gehört dazu, einige Türen und Einfassungen, der teils erhaltene Stuck oder die marmorierten bzw. gefliesten Fußböden. Schwer oder gar nicht erahnen lässt sich hingegen, dass rechts neben der Halle einst ein Jagdzimmer war, sich im hinteren Flügel das Musikzimmer befand oder draußen ein eigenes Schwimmbassin zum Garten gehörte.

Die neuesten Pläne sind Haus Hartenfels im Sinne des Denkmalschutzes zu erhalten und dort, nach einem Umbau, Eigentumswohnungen anzubieten.

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