griechisch-orthodoxe Gemeinde Duisburg
Die griechisch-orthodoxe Kirche ist auch bei uns in Duisburg vertreten. Ihre Wurzeln reichen bis in die 1960er Jahren zurück, als zahlreiche griechische Arbeiter, vor allem aus Nordgriechenland, nach Duisburg kamen. Hatten die zumeist dem griechisch-orthodoxen Glauben anhängenden Menschen in der Anfangszeit nach Düsseldorf fahren müssen, um an Gottesdiensten teilnehmen zu können, so predigte Wassilios als Priester seit 1968 in der Pauluskirche in Duisburg-Hochfeld. "Damals begann die bis heute andauernde enge Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde Hochfeld," berichtet die Gemeinde auf ihrer Internetseite.
1975 zog die Gemeinde in eine katholische Kirche "St. Joseph"; sie liegt am Dellplatz. "Hier wurde die Krypta unterhalb des Kirchenraumes angemietet und viele Jahre für Gottesdienste genutzt. Panagiotis Tsoupaklis half bei der Einrichtung der neuen Räumlichkeiten. Er selbst baute die Ikonostase, im Griechischen »templo« genannt, die geschnitzte Bilderwand, die das Kirchenschiff vom Altarraum trennt. Ikonen und sonstiges Inventar konnten nach und nach mit Hilfe von Spendengeldern angeschafft werden. Sie stammten von dem in Krefeld ansässigen Ikonenschreiber Joannis Chryssos, einem Mitglied der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Krefeld."
Priester Wassilios betreute die Duisburger Gemeinde noch bis 1982, dann kam Priester Iridion Zerdalis als sein Nachfolger aus Krefeld nach Duisburg. 1984 wurde die Gemeinde Duisburg, Krefeld und Umgebung gegründet. Seit 2005 wird die ehemals evangelische Friedenskirche als griechisch-orthodoxe Kirche genutzt: Sie ist seitdem den Aposteln Petrus und Paulus geweiht.
Der griechisch-orthodoxe Gemeinde nutzt aber derzeit die nahegelegene (katholische) Heilig-König-Kirche auf der Karl-Jarres-Straße.
Ein Besuch beim sonntäglichen Gottesdienst zeigt: Ein schwarzer Ersatz für das Flair, den orthodoxe Gottesdienste ansonsten haben. Die Gemeinde verliert sich in dem schlichten, fast schon evangelisch-reformierten Gottesdienstsaal.
Einen (kleinen) Bereich für die ansonsten üppich verehrten Ikonen gibt es gerade einmal am Eingang. Die üblichen Sitzbankreihen gibt es im eigentlichen Gottesdienstsaal; betritt ihn der Besucher und möchte den Mittelgang in Richtung Stirnseite gehen. so wird er einen "Lese"-Pult bemerken. Auf eine Antependium liegt dort eine Ikone. Neu ankommende Besucher küssen sie.
Ansonsten ist es hier eher so eingerichtet, wie es in deutschsprachigen katholischen Kirchen üblich ist. Soll heißen: Hier gibt es keine Ikonostase. Gerade einmal eine kleine Stellwand mit hellem gelben Stoff ist hier vorhanden.
Die Predigt gibt es (unter zeitlichen) Gesichtspunkten eher am Ende des Gottesdienstes. Ein kleiner Chor steuert die umfangreichen liturgischen Gesänge bei, während der Priester durch den Gottesdienst führt. An diesem Sonntag ist er in ein reichlich golden besticktes, rotes, talarähnliches Gewand gekleidet.
Die Liturgie erfolgt überwiegend in griechischer Sprache, nur wenige Texte werden auf Deutsch vorgebracht.
Orthodoxe Gottesdienste können bekanntlich längere Zeit in Anspruch nehmen. Da kann das gelegentliche Stehen schon beschwerlich werden.
Da auch während des Gottesdienstgeschehens immer wieder Besucher kommen und gehen, herrscht (leider) schon ein wenig Bahnhofsatmosphäre.
Interessanter Beitrag!