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Geschichte der Stadtwerke Oerlinghausen

Die Stromversorgung beginnt in Oerlinghausen im Jahre 1901. Zu dieser Zeit baut die Firma Körting nämlich auf dem Gelände des heutigen E-Werks innerhalb von vier Monaten einen 45-PS-Motor auf, der mit einem 26-Kilowatt-Dynamo gekoppelt war.

Für Oerlinghausen erwies sich der Bau als Glückgriff. Das örtliche Handwerk konnte sich jetzt elektrische Maschinen anschaffen und seine damit Produktivität erhöhen.

Die Wasserversorgung sollte erst wesentlich später folgen. Nach einer großen Trockenheit im Sommer 1911 mußte das Wasser pro Familie auf zwei Eimer pro Tag rationiert werden. In der Folgezeit kam dann auch der Bau des Wasserwerks in Schwung. Die Dorfvertretung entschloß sich, zum Preis von 95.000 Mark ein Wasserwerk zu errichten. Für das kleine Dorf war das eine gewaltige Investition. Der erste Hochbehälter auf dem Tönsberg faßte 125 Kubikmeter. Der zweite Hochbehälter mit doppeltem Volumen folgte Anfang der dreißiger Jahre. Für die Wartung wurde eigens ein Maschinenbaumeister eingestellt, der auch die Zähler ablas.

Nach den Wirren des Ersten Weltkriegs stieg die Stromproduktion in den zwanziger Jahren steil an. Energielieferanten waren nun zwei Dieselmotoren mit 150 und 300 Pferdestärken. Und 1936 wurde eine Kohlengasmaschine mit Sechszylindermotor bestellt. Drei Jahre später wurde die Stadt alleinige Eigentümerin des E-Werks. Dies ging aber nicht ohne Streit mit den Gesellschaftern ab. Es ging um die Konzession für die Oerlinghausener Lichtversorgung. Nach dem Zweiten Weltkrieg – man schrieb das Jahr 1947 - erfolgte die Umwandlung des E-Werks in einen Eigenbetrieb der Stadt. Damit waren die Stadtwerke geboren. Schon ein Jahr später, also 1948, haben die Stadtwerke 12 Mitarbeiter. Der Stundenlohn eines Elektrikers betrug damals stolze 1,18 D-Mark.

Als in den 1960er Jahren die Südstadt gebaut wird, entstehen Wohnungen für 5.000 Menschen. Das Gebiet ist erst 1967 komplett mit Strom erschlossen. 1968 nimmt die Wassergewinnungsanlage Oerlinghauser Senne ihren Betrieb auf. Die Gemeindereform von 1969 führt dazu, daß Oerlinghausen weiter wächst. Helpup und Lipperreihe kommen nämlich hinzu. Damit ist auch das weitere Wachstum für die Stadtwerke vorprogrammiert.

1977 wird der Eigenbetrieb „Stadtwerke Oerlinghausen“ in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Die Stadt Oerlinghausen ist bis heute alleiniger Gesellschafter. Das Stammkapital der kleinsten Stadtwerke Deutschlands liegt bei 3 Millionen D-Mark.

Die nächste bedeutsam erscheinende Änderung folgt im Jahre 1994. Die Stadtwerke werden in diesem Jahr nämlich Erdgasversorger – was daran liegt, daß sie diese Aufgabe von den Stadtwerken Bielefeld übernehmen. !994 kommt auch der Eigenbetrieb „Abwasserwerk Oerlinghausen“ hinzu. Es soll auch nicht verschwiegen werden, dass 1996 der Öffentliche Personennahverkehr als jüngste Sparte des Unternehmens hinzukommt.

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