Duisburger Bücher
Es gibt da so einiges an Literatur, in der sich Duisburg selbst vorstellt. Auch wenn es sie wohl in keiner Buchhandlung gibt, ist sie trotzdem interessant.
Stadtwerke Duisburg (Hrsg.): Bildhauer vor Ort Fekete Schneider-Gehrke, Könitz, Schad, Vorsatz; Selbstverlag Duisburg 1992; 48 Seiten; ISBN: 3-923576-95-1
Hier liegt ein etwas ungewöhnlicher Ausstellungskatalog vor. Er beschreibt nicht etwa Kunstwerke, die für die Präsentation in einem Museum zusammengetragen wurden. Es geht hier vielmehr um die Skulpturen und skulpturalen Gruppen, die die Duisburger Stadtwerke auf ihrem Firmengelände zusammengetragen haben und dort - unbemerkt von der Öffentlichkeit - ausstellen.
Dr. Gottlieb Leinz, der stellvertretende Direktor des Wilhelm-Lehmbruck-Museums, führt in einem kurzen Text in die ausgestellte Kunst ein. Der zweite, größere Teil des Katalogs zeigt dann die Werke von Gabriella Fekete, GIse Schneider-Gehrke, Peter Könitz, Robert Schad und Hans-Jürgen Vorsatz. Dafür gibt es großformative Farbfotos zu sehen; ein paar Worte zu den jeweiligen Kunstwerken fehlen allerdings. Anschließend wird der Künstler mit seiner Biographie vorgestellt.
Duisburger Verkehrsgesellschaft (Hrsg.): Duisburger Verkehrsgesellschaft AG 125 Jahre Bewegung für Duisburg 1881 - 2006; 100 Seiten; Selbstverlag Duisburg 2006; ohne ISBN
Dr. Vera Schmidt ist die Autorin dieser Festschrift. Dieses Werk ist in zwei Teile untergliedert. Der zweite Teil ist einfach nur eine chronologische Übersicht, in der jedem wichtigen Ereignis ein Datum zugeordnet wird.
Interessanter ist da schon der erste Teil. Unterstützt durch viele historische Fotos erzählt der Text von wichtigen historischen Ereignissen. Die Texte haben dabei den Charakter von Zeitungsartikeln, so daß sich der Leser diejenigen Themen heraussuchen kann, die ihn interessieren. Dementsprechend anschaulich und lebendig sind auch die Ausführungen.
Die Seitengestaltung bietet auch eine Besonderheit: Ein rotes Band zieht sich am unteren Rand durch alle Seiten des ersten Teils. Hier werden in chronologischer Reihenfolge alle wichtigen Ereignisse der Unternehmensgeschichte aufgeführt.
Vordergründig gefällt das Buch. Doch wie sinnvoll ist es, zwei so unterschiedliche Teile in einen Buchdeckel zu pressen?
Niederrheinische Musik- und Kunstschule (Hrsg.): Ein Vierteljahrhundert Tradition hat/ist/für Zukunft; Selbstverlag Duisburg 1997; 60 Seiten; ohne ISBN
Die Niederrheinische Musik- und Kunstschule wurde 1972 als städtische Einrichtung ins Leben gerufen. Diese Festschrift entstand anläßlich ihres 25. Geburtstages. Doch keine Angst! Dieses Heft ist nicht der klassische Rückblick, bei dem tief in die Mottenkiste gegriffen wird. Ein wenig Eigenwerbung für die Arbeit der Schule und diverse Grußworte bestimmen das BIld. Dies ist die Art der Festschrift, die man ganz schnell beiseitelegt. Der informationelle Nährwert ist äußerst gering. Das Heft wirkt wie eine Werbebroschüre, der jeglicher Hochglanz fehlt.
Evangelische Kirchengemeinde Duisburg-Neudorf-West (Hrsg.): 100 Jahre Christuskirche Duisburg-Neudorf 1908 - 2008; Selbstverlag Duisburg 2008; 64 Seiten; ohne ISBN
Unterstützt durch diverse Fotos und Zeichnungen beschreibt diese Festschrift die Geschichte des Gotteshauses als Gebäude. Auch architektonische Details wie die Fenster und die Orgel werden hier vorgestellt. Die Ausführungen sind an manchen Stellen zwar etwas steif und formal, blieben im großen und ganzen aber doch informativ.
Leider gibt es auch diverse Werbung in der Broschüre. Der 3.-Welt-Laden liegt in Neudorf; bei ihm ist auch der kirchliche Bezug offensichtlich. Spätestens bei der Stadtsparkasse kommt aber schon die Frage auf, ob die Geldgeber wirklich so deutlich genannt werden müssen.
"Dokumentation Landschaftsplanerischer Wettbewerb Mercatorinsel Duisburg" heißt eine Broschüre, die beider Stadt Duisburg erhältlich ist. So umfangreich wie nötig beschreibt die Stadt Ziel, Durchführung und Ergebnisse des Wettbewerbs. Die Ausführungen werden dabei durch Farbbilder ergänzt. Doch Vorsicht! Hier liegt eine Fachpublikation vor; dementsprechend fachtheoretisch und fachbezogen sind auch die Erläuterungen. Das (lesende) Publikum sollte also schon mit der Landschaftsplanung vertraut sein.
"Innenstadt Duisburg Der Masterplan" heißt eine Broschüre, die von der Innenhafen Duisburg Entwicklungsgesellschaft herausgegeben wurde; ich bin mir aber nicht sicher, ob dieses Unternehmen nicht inzwischen umfirmiert wurde, also einen anderen Namen trägt. Aber egal. Diese Broschüre präsentiert Hochglanz, ohne ins Detail zu gehen. Unter der Innenstadt wird hier der Innenhafen genauso verstanden wie der Bereich Rathaus / Salvatorkirche / Königstraße / Hauptbahnhof verstanden. Ist die Entwicklung des Innenhafens schon vor 10 Jahren weit vorangeschritten gewesen, ist die politische Diskussion zur übrigen Innenstadt im vollen Gange. Dahei sei an dieser Stelle an die Berichterstattung in der Tagespresse verwiesen.
Evangelische Kirchengemeinde Großenbaum - Rahm: Die Versöhnungskirche in Duisburg - Gr0ßenbaum; Selbstverlag Duisburg 2005; 24 Seiten; ohne ISBN
Neben einem allgemeinen und besonderen Blick in die Geschichte von Gemeinde und Kirchgebäude bietet die Broschüre eine Beschreibung des Gotteshauses. Die Autoren gehen dabei auf die Architektur wie auc hInnenausstattung ein. Diverse Schwarzweißfotographien sollen die Ausführungen illustrieren.
Äußerer Anlaß für diese Publikation war der 40. Geburtstag der Kirche. Solche Anlässe sind natürlich immer ein guter Grund, sich selbst vorzustellen. Die Broschüre wurde in Eigenregie hergestellt. Daß da keine großartigen literarischen und seitengestalterischen Finessen zu erwarten sind, ist natürlich klar.
Stadtwerke Duisburg AG (Hrsg.): 150 Jahre Energie und mehr Stadtwerke Duisburg 1854 - 2004; Selbstverlag Duisburg 2004; 80 Seiten; ohne ISBn
Dr. Vera Schmidt heißt die AUtorin dieser Festschrift, die zum runden Geburtstag des städtischen Duisburger Unternehmens erscheint. Schmidt hat ja bekanntlich auch die Festschrift der DVG herausgegeben.
Die Vorgehensweise ist hier ähnlich. Historische Fotos ergänzen die Texte und Ausführungen. Die Seiten sind eher zeitungsartige gestaltet, so daß der Leser den Eindruck hat, als würde er schlaglichtartig die wichtigsten Ereignisse dargeboten bekommen. Ein blaues Band zieht sich durch die Broschüre. Es befindet sich auf jeder Seite am unteren Rand. Hier werden in chronologischer Reihenfolge alle wichtigen Daten und Ereignisse aufgeführt. Für Historiker liegt hier ein interessantes Heft vor.