Die lustige Witwe ist in Duisburg angekommen
"Die lustige Witwe" ist eine Operette in drei Akten von Franz Lehar. Das Libretto stammt von Victor Léon und Leo Stein. Die Uraufführung fand am 30. Dezember 1905 in Wien statt. Die Spieldauer der Operette beträgt zweidreiviertel Stunden, Ort der Handlung ist Paris.
"Die lustige Witwe" ist Lehárs erfolgreichste und bekannteste Operette. Zwischen 1905 und 1948, dem Todesjahr des Komponisten, wurde sie weltweit über 300.000 Mal aufgeführt.
Graf Danilo war es aus familiären hierarchischen Gründen nicht erlaubt, Hanna, einem Mädel vom Land, seine Hand zu geben. Während er nach diesem Heiratsverbot seine Sorgen bei den Grisetten zu vergessen sucht, gelingt es Hanna, den reichen Bankier Glawari zu ehelichen, der noch in der Hochzeitsnacht stirbt. Auf dem Ball der pontevedrinischen Botschaft in Paris treffen beide wieder aufeinander. Jetzt ist Hanna reiche Witwe, und jeder Mann will sie unbedingt heiraten – aber nicht wegen ihrer Schönheit und Intelligenz, sondern allein wegen ihres Geldes. Auch Danilos Liebe zu Hanna entflammt erneut, er traut sich aber nicht, ihr zu gestehen, dass er sie liebt – aus Angst, man würde ihm ebenfalls vorwerfen, nur an ihrem Geld interessiert zu sein. Erst als Hanna durch einen Trick vorgibt, ohne Geld zu sein, können sich beide in die Arme fallen.
Die Operette besticht durch die für die Zeit der Entstehung völlig neue und erotisierende Instrumentierung wie durch ein neues Sujet: Eine selbstbewusste und starke Frau setzt sich in der Männerwelt durch. Bei der Handlung hält Hanna das Heft in der Hand. Erotische und politische Anspielungen der Zeit machen die Operette übernational interessant.
Harald Schmidt (ja, ja, genau der Harald Schmidt, der aus dem Fernsehen bekannt ist) und Christian Brey inszenieren nun die Operette für die Deutsche Oper am Rhein. Eine Aufführung ist am Samstag, dem 27. März 2010. Peter Nikolaus Korte, Kay Stiefermann, Christina Dietzsch, Daniel Djambazian und Nassrin Azarmi sind einige der Schauspieler, die auftreten.
Die Aufführung ist an diesem Tag ausverkauft. Die Bühnendekoration ist so schlicht wie pfiffig. Sie besteht aus Spiegeldrehelementen. Die Handlung wird humorvoll und verspielt dargeboten. Einige tagesaktuelle Einwürfe gehören dazu. Der Boulevardanteil ist angenehm frivol. Dem Publikum gefällt es offensichtlich. Langanhaltender Applaus ist der wohlverdiente Lohn für die Schauspieler.