Boccaccio in Düsseldorf
Achim Aurnhammer: Boccaccio in Deutschland Spuren seines Lebens und Werks 1313 – 2013: Manutius Verlag Heidelberg 2013; 143 Seiten; ISBN: 978-3-944152-00-6
Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor. Er stellt die gleichnamige Ausstellung, die vom 5. Mai – 18. August 2013 im Goethe-Museum Düsseldorf zu sehen ist, vor.
Dies hier ist kein klassischer Ausstellungskatalog. Was einfach daran liegt, daß hier mal die Exponate nicht so sehr im Vordergrund stehen.
Volkmar Hansen, Friederike Zenker, Emma Louise Maier und Manuela Ruckdeschel sind nur einige der Fachautoren, die Beiträge zu diesem Buch beisteuern. In der vorliegenden Form hat es eher den Charakter eines fachwissenschaftlichen Werkes denn eines Werkes für die breite Öffentlichkeit.
Die Ausstellung selbst ist etwas für die ältere Generation. Sie ist faktisch in die Goethe-Ausstellung integriert. Und unterscheidet sich auch kaum davon. Hier geht es um Bücher und Gemälde, die in Vitrinen präsentiert werden. Literaturwissenschaftliche und kulturgeschichtliche Gesichtspunkte stehen in der Ausstellung im Vordergrund.
Wie bekannt ist Boccaccio bei jungen Leuten? Kommt er im Schulunterricht vor? Keine Ahnung. Mit ihrem verstaubten Ansatz vertut die Ausstellung die günstige Chance, eine historische Persönlichkeit zeitgemäß vorzustellen. Ein Film? Die hörakustische Umsetzung des Werkes von Boccaccio? Medien wie diese locken junge Menschen in ein Museum. Sie wird man wohl für lange Zeit im Goethe-Museum – auch in seiner Dauerausstellung – vermissen. Leider? Ja, durchaus. Man kann Literatur auch moderner präsentieren.