Angerpark und Heinrich-Hildebrand-Höhe
Die Metallhütte in Wanheim wurde 1905 als Rösthütte und Schwefelsäurefabrik von der Firma Matthes und Weber gegründet. Die Zinkhütte kam 1906 dazu. Das gesamte Werk ging später in den Besitz der Berzelius Metallhütte, einem Werk der Metallgesellschaft Frankfurt, über. Im Laufe der Zeit wurde hier Blei, Zinn, Zink, Schwefelsäure und anderes hergestellt. 1929 erhielt die Metallhütte eine Schlackenhalde im Bereich Ehinger Straße / Berzeliusstraße / Angerbach, die bis 2005 genutzt wurde. Bedingt durch ständig wechselnde Geschäftsführer und vermutlich kriminelle Machenschaften ging die Metallhütte 2006 pleite. Die Hütte wurde 2006 abgerissen. Wer das Wanheimer Industriegelände noch von früher kennt, für den ist diese riesige Freifläche auch heute noch ungewohnt. Auf der gegenüberliegenden Seite entstand nach aufwendiger Sanierung der Angerpark als 14 ha große Grünanlage. Das 67 m hohe Landschaftsbauwerk wurde auf Wunsch des Wanheimer Heimat- und Bürgervereins "Heinrich-Hildebrand-Höhe" getauft. Der Angerpark wurde am 7. November 2008 eingeweiht. Die Duisburger Hafengesellschaft duisport hat inzwischen das Werksgelände gekauft. Hier soll das Logistic Center Logport II entstehen.
Die Skulptur "Tiger & Turtel / Magic Mountain" des Künstlerduos Heike Mutter & Ulrich Genth ist eine begehbare Großskulptur. Sie greift die Form einer Achterbahn auf und schreibt sich mit einer Höhe von 18 Meter und ihren geschwungenen Linien weithin sichtbar in die Landschaft ein. Bewegen sich die Passanten über die spiralförmige Weganlage der Heinrich-Hildebrand-Höhe hinauf, so scheint sich die Skulptur in ihrer Form zu verändern. Die metallisch schimmernde Stahlkonstruktion verspricht das Erlebnis von Beschleunigung. Erst wenn der Besucher die Skulptur selbst begeht, wird diese Wahrnehmung in ihr Gegenteil verkehrt und das Gefühl von Langsamkeit erfahrbar.
Die technischen Daten: verzinkter Stahlbau auf Stelzen, maximal 18 m Höhe, Tracklänge maximal rund 200 m lang, 1 m Gehbahnbreite, Geländerhöhe 1,10m, unterschiedliche Stelzenhöhe, Kosten: rund 390.000 €.
Heike Mutter (*1971 in Tübingen) und Ulrich Genth (*1969 in München) wurden bereits durch zahlreiche Preise und Stipendien - wie dem Duisburger Lehmbruck-Preis 2005 - ausgezeichnet. Das Künstlerduo gehört zu den avanciertesten Nachwuchstalenten im Bereich Kunst im öffentlichen Raum. Für ihre großformatigen Arbeiten nutzten sie seit 2005 ein Atelier auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg. Seit 2008 ist Heike Mutter Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Ulrich Genth hat 2009 das renommierte Hamburger Arbeitsstipendium für Bildende Kunst erhalten. Mutter & Genth leben und arbeiten in Hamburg und Duisburg. Beide Künstler beteiligten sich auch 2008 an den damaligen Duisburger Akzenten.
"Wir arbeiten seit 7 Jahren zusammen. Wir arbeiten orts- und kontextbezogen. Die Management- und Eventkultur prägt das Ruhrgebiet. Wir nehmen sie verlangsamt auf. Die Achterbahn kann man nur als Fußgänger benutzen; die Loopings sind nicht begehbar. Die Leute blicken auf ihre Heimat. Das ist auch beabsichtigt. Sie sollen den Raum wahrnehmen und sich kontemplativ damit beschäftigen."