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Kolumne
... über Rheinstahl

Die Rheinische Stahlwerke AG (Rheinstahl-Konzern) war ein Unternehmen der Stahlindustrie sowie des Maschinen-und Anlagenbaus mit Sitz in Duisburg-Meiderich und in Essen (ab 1926).

Der Grundstein des Unternehmens wurde 1870 durch die Gründung der Société Anonyme Aciéries du Rhin in Paris durch Barthold Suermond gelegt, die 1872 in Rheinische Stahlwerke umfirmierte. Der Sitz wurde nach Meiderich verlegt. Suermondt setzte als technische Direktoren seinen Sohn  William Suermondt und seinen Vetter George Oktave Pastor ein. Bereits im Jahr 1875 verfügte das Werk über acht Konverter, die nach dem Bessemer-Verfahren Stahl produzierten.
1879 kam das Thomas-Verfahren hinzu.

Im Jahr 1881/1882 wurde ein neues Schienenwalzwerk errichtet, auf dem bis zu 20 m lange Schienen an einem Stück ausgewalzt werden konnten, die Belegschaft beläuft sich auf 1.331 Personen. Im selben Jahr wurde die Minette (Erz)-Grube Alringen in Lothringen erworben, um Zugriff auf Erze für den Thomasprozess zu bekommen. (Wegen der hohen Frachtkosten per Bahn wurde allerdings erst ab 1901 das Erz auch wirklich im eigenen Hochofen verwendet.) In Duisburg wurde 1884/1885 mit dem Bau eines Siemens-Martin-Stahlwerks und 1887/1888 zweier Hochöfen ein integriertes Hüttenwerk errichtet, 1891 arbeiten 2.100 Menschen bei den Rheinischen Stahlwerken. 1896/1897 wurde ein dritter Hochofen errichtet und durch den Erwerb der Zeche Centrum 1899/1900 auch ein Bergwerk zu den Eisen- und Stahlverarbeitungsbetrieben angegliedert; die Belegschaft wuchs von 3.843 auf 7.387. 1903/1904 wurden die Duisburger Eisen- und Stahlwerke AG in Meiderich mit rund 1.500 Arbeitern integriert und das Produktprogramm damit in Richtung verfeinerter Produkte erweitert. 1904 und 1908 wurden ein vierter und fünfter Hochofen errichtet – die Roheisenerzeugung wurde auf 400.000 t/a gesteigert. 1910/1911 wurde die Ilsenburger Hütte erworben und kurz darauf stillgelegt, um die Beteiligungsziffern des Stahlwerksverbandes auf die Duisburger Stahlwerke zu übertragen. 1911/1912 wurden durch den Kauf der Vereinigte Walz- und Röhremwerke AG (WURAG) in Hohenlimburg  nochmals die Weiterverarbeitungskapazitäten erweitert – die Belegschaft wuchs auf 11.697 Personen.

Die Zeit von 1918 bis 1945 soll hier übersprungen werden – es gibt rückblickend einfach zu wenig zu berichten.

In der Entflechtung der Vereinigten Stahlwerke nach dem Zweiten Weltkrieg behielt die Rheinstahl AG zunächst die Bergwerke und war mit 42 % am Bochumer Verein beteiligt

Der Rheinstahl-Anteil an der I.G. Farben wurde durch die Entflechtung in eine Mehrheitsbeteiligung an der Firma Dynamit Nobel, die in der I.G. Farben aufgegangen war, umgewandelt. Diese Mehrheitsbeteiligung stieß Rheinstahl 1959 an Friedrich Flick ab.
Das Unternehmen wurde nun konsequent um Weiterverarbeitungsbetriebe erweitert, die oftmals ehemalige Betriebe der Vereinigten Stahlwerke waren. 1952 wurden mehrere Unternehmen erworben, wie die Hanomag, die Dortmunder Union Brückenbau, die Nordseewerke Emden, Concocordiahütte GmbH, Eisenwerk Wanheim GmbH in Duisburg-Wanheim-Angerhausen, Siegener Eisenbahnbedarf, Stahlbau Eggers GmbH in Hamburg und einige weitere. 

Somit wuchs der Rheinstahl-Konzern zu einem der größten Stahl- und Maschinenbauunternehmen in Deutschland heran. Im Rahmen des Wachstums wurde 1958 der „Rheinstahl-Bogen“ als gemeinsames Logo für alle Tochterunternehmen eingeführt. Bekannt wurde in dieser Zeit insbesondere die Rheinstahl-Union Brückenbau AG, durch Bauwerke wie den Assuan-Staudamm in Ägypten und die Zoobrücke in Köln.
Der Konzern geriet Ende der 1960er-Jahre jedoch in finanzielle Bedrängnis, die auch durch eine Umstrukturierung Anfang der 1970er-Jahre nicht entscheidend verändert werden konnte. Die Bergwerke wurden 1968 in die Ruhrkohle AG eingebracht. Am 21. Februar 1973 wurde dann einvernehmlich bekanntgegeben, dass die August -Thyssen-Hütte AG (ATH) eine Mehrheitsbeteiligung an der Rheinstahl AG anstrebt – bereits am 14. März 1973 befand sich die Mehrheit der Anteile im Besitz der ATH. Die Weiterverarbeitungs- und Maschinenbaubetriebe verblieben bei der Rheinstahl AG, während die Stahl- und Gießereibetriebe auf die August Thyssen-Hütte übertragen wurden. Im Laufe des Jahres 1976 wurde der Name „Rheinstahl“ dann aufgegeben, das Unternehmen in Thyssen Industrie AG umbenannt und der gesamte Konzern unter dem neuen Markenzeichen, bestehend aus dem Rheinstahl-Bogen und dem Schriftzug Thyssen, zusammengefasst; der Name wurde zu Thyssen AG geändert.

Seit der Fusion von Thyssen und Krupp gehören somit alle ehemaligen Unternehmungen des Rheinstahl-Konzerns zu ThyssenKrupp, auch das Firmenlogo des früheren Rheinstahl-Konzerns, der sogenannte Rheinstahl-Bogen, bildet heute noch einen Teil des Logos der Thyssenkrupp AG.

Der Name Rheinstahl lebt heute weiter in der rechtsfähigen, gemeinnützigen „Rheinstahl Stiftung“, die seit ihrer Gründung am 15. November 1960 Stipendien an leistungsbereite, ehrenamtlich engagierte Studenten der Ingenieur-, Wirtschaftswissenschaften und MINT-Studienfächer vergibt. Bis heute hat die Stiftung rund 8.000 Stipendiaten und Stipendiatinnen gefördert.
Die Stiftung unterstützt der Sekundärliteratur zufolge ihre Stipendiaten durch die finanzielle Förderung und stipendienbegleitende Angebote,“ hervorragende Studienleistungen zu erreichen, gesellschaftliches Engagement auszuüben, Verantwortung zu übernehmen sowie ein aktives Interesse an der Industrie weiterzuentwickeln,“ wie es in Wikipedia heißt-
Die Rheinstahl Stiftung fördert pro Jahr bis zu 50 Studenten sowohl an Universitäten und an Fach-/ Hochschulen als auch an anderen Ausbildungsinstitutionen im Inland und im Ausland.

Dieser obige Text ist eine gekürzte Version des „Rheinstahl“-Beitrages in der Weltnezt-Enzyklopädie „Wikipedia“.

Ich selbst bin im südlichen Duisburger Stadtteil Wanheim-Angerhausen geboren worden und habe dort meine bisherigen Lebensjahr verbracht. Und zwar anfangs in der „Rheinstahl-Siedlung“, die sich die Petersstraße entlang schlängelt und somit genau gegenüber dem Haupteingang des früheren Betriebsgeländes liegt.

Die Haltestelle „Rheinstahl“ der Straßenbahnlinie 903 gibt es auch heute noch und wird regelmäßig angesteuert (sollte denn tatsächlich mal eine Bahn fahren).

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