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Ruhrgebiets-Hörspiel

Jo Micovich: Cranger Kirmes; 1 CD 79 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1989 Veröffentlichung: Klartext Verlag ohne Jahresangabe; Regie: Friedhelm Ortmann; Sprecher: Michael Ophelders, Martin Kaysh, Angelika Sedlmeier, Anne Petroch, Ralf Wassermann und andere; ISBN: 978-3-89861-828-1

"Siggi hat genug vom Ruhrgebiet. Von seinen Eltern, seinen Freunden und den tristen Arbeitersiedlungen, in denen nur noch Arbeitslose wohnen. Gut, daß Maria ihn übers Wochenende besuchen kommt, seine große Liebe aus Bayern. Doppelt gut, daß gerade Cranger Kirmes ist. Denn die ist berühmt und bunt und lenkt die neue Freundin vielleicht ab von Wanne-Eickel. Doch Maria will gar nicht abgelenkt werden. Sie sieht das, was wichtig ist: ihren Siggi in seinem Revier," berichtet die Inhaltsangabe.

Die Autorin Jo Micovich wurde 1926 in Wuppertal geboren. Glaubt man dem beigefügten Textblatt, wurde das vorliegende Hörspiel 1988 mit dem Literaturpreis Ruhrgebiet (Förderpreis) ausgezeichnet. Glaubt man der Werbung auf der knallrotem Schutzhülle, erzählt die Liebesgeschichte auch von dem Strukturwandel, der auch schon Ende der ´80er Jahre im Ruhrgebiet voll zu Gange ist.

Das Hörspiel setzt verschiedene Sprecherstimmen und gelegentlich Musik und Hintergrundgeräusche als Gestaltungselemente ein.

Mit persönlich gefällt das Hörspiel überhaupt nicht. Es fehlt ihm Niveau und Atmosphäre. Wie sieht es im Ruhrgebiet aus? Ist es immer noch so grau wie früher? Wie sieht die wirtschaftliche und soziale Lage der Städte und Menschen aus? Welchen großen, namhaften Firmen sind hier angesiedelt? Allein schon diese Fragen werden hier nicht beantwortet (geschweigen denn gestellt). Dafür die Handlung zu unkritisch und oberflächlich. Das Hörspiel zeigt keine Lösungen auf. Welche Branchen haben Zukunft? Das Internet und sein Siegeszug sind hier genauso unbekannt wie die deutsche Einheit, Mobiltelefone und DVDs. Die Handlung wirkt so an vielen Stellen antiquiert. Es gibt bestimmt bessere Ruhrgebiets-Hörspiele.

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