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Henriette - Davidis - Museum in Wetter

"Henriette Davidis (1801 - 1876) Pfarrerstochter aus Wengern an der Ruhr (heute Wetter), gilt als berühmteste Köchin und Kochbuchautorin Deutschlands. Sie hat die deutsche Kochkultur entscheidend geprägt, ist Schöpferin der `deutschen Küche´. Das Henriette-Davidis-Museum will Frauen und ihr Wirken in der Geschichte sichtbar machen, stellt eine Frauenkarriere im 19. Jahrhundert vor, zeichnet das Lebensbild der Henriette Davidis nach. Den Lebensweg einer unverheirateten Frau aus einem verträumten Dort an der mittleren Ruhr und ihren Aufstieg zu Deutschlands erfolgreichster Verfasserin hauswirtschaftlicher Literatur. Das Museum bietet Einblick in Lebens- und Wohnstil der Schriftstellerin, Mobiliar aus dem Dividischen Haushalt präsentiert sich den Besuchern. Die Schriftensammlung des Museums umfaßt über 7.000 Bände hauswirtschaftlicher Werke des 19. und 20. Jahrhunderts und mehr als sechshuntert unterschiedliche Davidis-Buchausgaben. Das Museum stellt das Schrifttum der Davidis u. a. in seltenen Erstausgaben vor, ergänzt um amerikanische, englische, holländische und dänische Ausgaben.

Henriette Davidis erfand in der Mitte des 19. Jahrhunderts auch die neue Buchgattung `Kinderkochbuch´. 1856 erschien `Puppenköchin Anna´, 1858 das Kinderhaushaltsbuch `Puppenmutter Anna´. Die Welt des Biedermeiers sang das Hohelied der Hausfrau und Mutter, spielerisch sollte das Mädchen durch Davidis´ Werke in diese Rolle hineinwachsen. Das Museum zeigt neben alter und neuer Kinderkochliteratur Puppenstuben und Kinderküchen als Orte des Einübens hausfraulicher Tätigkeiten, aber auch - nach Davidis`schen Ideen - Kinderkaufläden, Bäckereien, Weißwarenhandlungen und Putzmachereien als beruflcihe Übungsfelder für junge Mädchen.

Die Einrichtung einer Dienstbotenkammer im Museum legt Zeugnis ab vom sozialen Engagement der Davidis. Prunkstück der Kammer ist ein tragbarer Original-Dienstbotenschrank.

Eine Museumsküche mit zahlreichem alten Küchengerät, eine Speise- und Wirtschaftskammer, eine Nähstube wollen die Besucher in die Welt der Henriette Davidis entführen, zelebrieren biedermeierliches Flair. Zugleich aber zeigt sich Henriette Davidis in ihrer letzten vom Museum vorgestellten Publikation aus dem Jahre 1870 `Kraftküche von Liebig´s Fleischextract´ - ferab aller traditionellen Hausfrauentugenden - als Wegbereiterin einer modernen Lebensmittelindustrie mit Fertigprodukten.

Die industrielle Revolution leitete im 19. Jahrhundert einen Umbruch der Gesellschafts- und Sozialordnung in Deutschland ein. Damals wollte auch die Rolle der Frau neu definiert sein, war doch die Frau ihrer Funktionen in den vorindustriellen Produktionsgemeinschaften in Landwirtschaft, Handel und Handwerk (`Frau Meisterin´) verlustig gegangen.

Henriette Davidis sollte es hier zukommen, ein neues Frauenbild entscheidend mit zu entwerfen, dessen Einfluß bis in die Gegenwart kaum überschätzt werden kann. In ihrem Ratgeberschriftum erhob Davidis die Rolle der Frau als Hausfrau, Gattin und Mutter zum Ideal, um zugleich aber - Ideen der frühen Frauenbewegung nahe - die Forderung nach Berufsausbildung der Mädchen zu stellen und der Förderung einer aufkommenden, die Hausarbeit revolutionierenden Industrie der Nahrungsmittelfertigprodukte das Wort zu reden. In ihrem persönlichen Lebensentwurd ging die unverheiratet gebliebene Davidis den Weg der emanzipierten, erfolgreichen Schriftstellerin und Pädagogin," stellt sich das Museum in einem Faltblatt selbst vor.

Ist das wirklich und tatsächlich ein Museum, das ich da zu sehen bekomme? Der Besucher bekommt zwar viele historische Gegenstände gezeigt; das Museum wirkt aber eher wie eine Rumpelkammer. Eine vernünftige Präsentationsform und Museumspädagogik, die Sachen erklärt udn Zusammenhänge herstellt, fehlt aber völlig. Flächenmäßig ist das Museum viel zu klein, um eine sachgerechte Ausstellung durchzuführen. Die Ausstellung ist den Eintritt von 2 € nicht wert.

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