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Helden in Hattingen

"Helden Von der Sehnsucht nach dem Besonderen" heißt eine Ausstellung, die vom 12. März bis 31. Oktober 2010 in dem Westfälischen Industriemuseum Hattingen zu sehen ist.

"Ob Siegfried oder Supermann, Jeanne d`Arc oder Lara Croft - jede Zeit hat ihre Helden. Sie sind Vorbilder und Hoffnungsträger, offenbaren Träume und Wünsche, und sie spiegeln unsere Sehnsucht nach dem Besonderen wider. Aber wofür werden Helden eigentlich gebraucht? Und wie werden sie gemacht?

Obwohl Jahrhunderte die Helden von einst und jetzt trennen, werden Sie viele Gemeinsamkeiten entdecken. Über 800 wertvolle Exponate aus ganz Deutschland, den europäischen Nachbarländern und aus Übersee haben wir in Szene gesetzt. Das Spektrum reicht von der Ritterausrüstung bis zu der Jacke von Tatort-Kommissar Schimanski, von einer 2.000 Jahre alten Nuckelflasche bis zur Silberbüchse Winnetous. Sehen Sie die Helfen des Mittelalters auf einem farbenprächtigen Hausaltar. In Bronze glänzt der Fußballschuh vom Ruhrgebietshelden Helmut Rahn. Vom heutigen Heldenkult zeugen ein Baumhaus von `Robin Hood´ und der Helm des Feuerwehrmannes, der beim Anschlag auf das World Trade Center ums Leben kam," führt das dazugehörige Faltblatt in die Ausstellung ein. Wie versprochen führt die Spurensuche vom antiken Rom bis ins Revier, vom Altertum bis in die Gegenwart.

"Christlicher Glaube und Frömmigkeit prägten die mittelalterliche Gesellschaft. Das Symbol des Christentums ist seit dem 5. Jahrhundert das Kreuz. Es verbindet das Irdisch mit dem Himmlischen und steht zugleich für das Leiden Jesu, das ihm durch die Kreuzigung widerfuhr. In Jesus bündeln sich die christlichen Werte. Seine Botschaft lebt in seinen Anhängern weiter.

Das Mittelalter war eine Zeit großer Unsicherheit. Die Menschen waren der Willkür der Herrschenden wie auch der Natur ausgesetzt. Aber auch der Fortschritt konnte verunsichern. Heilige boten den Menschen Schutz und Orientierung. Durch ihre Nähe zu Gott wirkten sie als Vermittler, Helfer und Fürsprecher. Märtyrer und Asketen verkörperten christliche Ideale wie Selbstlosigkeit, Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit bis zur Selbstaufgabe.

Das Ideal des höfischen Ritters entstand im 12. Jahrhundert. Die christlichen Werte verbanden sich mit militärischer Tugend. Vorbildliche Ritter sind tapfer, treu, hilfsbereit und mildtätig," erfahre ich in der Ausstellung.

Schnell wird deutlich, wie sich der Begriff des Helden immer weiter verändert und wandelt. Aus dem religiös-überhöhten wie ein weltlich-profaner Held. Sportler, Musiker, Schauspieler, Arbeiter, Unternehmer, Soldaten und Politiker, ja sogar Comicfiguren wie Supermann, Donald Duck, Lara Croft und Mickey Maus werden zu den Helden unserer Tage. Wer für seinen Arbeitsplatz kämpft und dafür auf die Straße geht, kann sich seines Eintrags im Geschichtsbuch sicher sein.

Je mehr sich die Ausstellung der Gegenwart nähert, desto moderner werden die Ausstellungsstücke. Die ältesten Exponate sind antike griechische Vasen und Standbilder. Am Ende gibt es Videostationen, an denen zeitgeschichtliche Filmeinspielungen zu sehen sind. So wird schnell deutlich, wie veränderbar und auch manipulierbar unsere Welt geblieben ist. Waren es früher die Kirche, der eine überschaubare Anzahl an Medien zur Verfügung stand, so sprechen heute Politik, Arbeit und Freizeit unsere ganzen Sinne an. Viele Bereiche, viele Interessen treten hier in Konkurrezn zueinander.

Ein Besuch in der Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall. Sie ist in dem Gebäude zu sehen, der den Eingangsbereich des Museums bildet. Wer möchte, kann danach - gutes Wetter vorausgesetzt - noch eine nblick in das eigentliche Industriemuseum werfen.

"Die 1854 gegründete Henrichshütte in Hattingen gehört zu den traditionsreichsten Hüttenwerken des Ruhrgebiets. Über 10.000 Arbeiter produzierten hier einst Eisen und Stahl. Gegen erbitterten Widerstand wurde 1987 der letzte Hochofen ausgeblasen - heute der älteste, der im Revier erhalten blieb. Die Fahrt mit dem gläsernen Aufzug auf das 55 Meter hohe Wahrzeichen ist eine Attraktion im LWL-Industriemuseum.

Erz, Kohle und ein FLuß lockten 1854 einen Adligen aus dem Harz zur Firmengründung an die Ruhr. Die einstige Hütte von Graf Henrich zu Stolberg-Wernigerode wuchs über Jahrzehnte zu einem gigantischen Werk mit verschiedenene Betrieben. Die Henrichshütte lieferte ein breites SPektrum von Produkten aus Eisen und Stahl: von der Schiffsschraube bis zum Raketenbauteil, vom Autoblech bis zum Panzergehäuse.

1989 nutzte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die einmalige Chance, die wesentlichen Bauten mit dem dazugehörigen Inventar in sein INdustriemuseum zu übernehmen, darunter die riesige Erzbrücke, Winderhitzer, Masselgießmaschine sowie etliche Kilometer Gleisstränge und Rohrleitungen. Vor der Sprengung des Stahlwerks übernahm das Museum Konverter, Kokillen, und Gußstücke. 2004 wurde mit der Schmiede der letzte Heißbetrieb der ehemaligen Hütte stillgelegt. Nach und nach bevölkerung mittelständische Unternehmen und Freizeitanbieter den neuen HenrichsPark," stellt sich das Museum selbst vor.

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