Frauen im postsowjetischen Osteuropa - die Buchbesprechung
Jo Angerer: Wenn Widerstand weiblich ist Die Revolution der Frauen in den postsowjetischen Staaten; Wilhelm Goldmann Verlag München 2022; 189 Seiten; ISBN: 978-3-442-31668-3
In den Ländern der früheren Sowjetunion kommt es vermehrt zu Aufständen gegen die verkrusteten patriarchalen Strukturen im Alltag und Politik. Und immer wieder sind es die Frauen, die den Protest entscheidend voranbringen. Die osteuropäische Revolution ist vorwiegend weiblich.
So berichtet es der hintere Buchklappentext.
Angerer ist Jahrgang 1956. Nach dem Studium und seiner Zeit beim Bayerischen Rundfunk wechselte er zur ARD, produzierte Dokumentationen für den WDR - investigative Recherche, Friedens- sowie Sicherheitspolitik sind seine Spezialthemen. Seit 2019 lebt und arbeitet er in Moskau, zunächst für die ARD, dann für die österreichische Zeitung Standard.
Das Buch ist nicht politikwissenschaftlich angelegt, eher aus der persönlichen Erfahrung und dem persönlichen Erleben heraus. Angerer kann ja aus seinem eigenen Schatz der Begegnungen schöpfen.
Daß über weite Strecken über tagesaktuelle Ereignisse berichtet wird (gefälschte Wahl in Weißrußland, Ukraine-Krieg), ist nicht weiter verwunderlich. Sondern eher naheliegend. Schließlich waren in Belarus viele Frauen an vorderster Front aktiv.
Trotz der frauenzentrierten Herangehensweise ist das Buch sehr gut lesbar und bietet einen Einblick in osteuropäische Politik.