Duisburg und seine Parks
Duisburg nannte sich selbst lange Zeit die „Stadt Montan“. Eisen, Stahl und Kohle. Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei. Die Luft ist nicht mehr düster vor lauter Kohlestaub. Grün hat Einzug gehalten. Die vielen Parks zeigen es…
Der Goerdeler Park ist Teil eines innerstädtischen Grünzugs, der vom Hauptbahnhof (Ostausgang) über die Königsberger Allee bis zum Kaiserberg reicht sowie über den Grünzug Neudorf zum Sportpark Wedau führt.
Im Jahre 1955 wurde mit dem Ausbau des Parks, einem ehemaligen Villengarten begonnen. Geprägt wird der Park durch seinen wertvollen, alten Baumbestand und durch das unter Denkmalschutz stehende "Haus Königsberg". In dem neoklassizistischen Gebäude an der Mülheimer Straße war bis zum Umzug in den Neubau im Immanuel-Kant-Park (1964) das Niederrheinische Museum und danach vorübergehend eine Erinnerungsstätte an die Stadt Königsberg untergebracht.
Der Böninger Park entstand aus dem ehemaligen Privatgarten der Familie Böninger. Sie erwarb bereits im Jahre 1774 die am Lauf des Dickelsbachs gelegene Marienmühle und richtete später dort einen Sommersitz ein. Ab 1912 wurde der Garten schrittweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahre 1921 erwarb die Stadt den 7,5 ha großen westlichen Teil und richtete einen attraktiven Stadtpark ein.
Im Zeitraum zwischen 1949 und 1951 wurde der Park, zusammen mit dem im Jahre 1937 erworbenen östlichen Teil, instand gesetzt. Das Gebäude der ehemaligen Böninger Mühle diente von 1924 bis zu seiner Zerstörung 1944 als Jugendherberge. Der Standort des Gebäudes ist noch an einem kleinen Hügel im Park zu erkennen. Der Park ist in etwas veränderter Form heute noch erhalten. Der Dickelsbach allerdings wurde verrohrt bzw. umgeleitet.
„Seit über 150 Jahren wurden die unmittelbar an den Rhein grenzenden Flächen des Stadtteils Hochfeld industriell genutzt. Die Bürger/-innen Hochfelds wohnen nur wenige hundert Meter vom Rheinufer entfernt, aber der Fluss war nicht erreichbar.
Mit der innerstädtischen Verlagerung von Teilen eines metallverarbeitenden Unternehmens wurden große Flächen auf dem Hochfelder Rheinufer frei. Damit besteht die Chance, Duisburg wieder zum Rhein zu öffnen und den Fluss erlebbar zu machen. Das Projekt RheinPark Duisburg steht für die Entwicklung des rund 60 ha großen Areals zu einem neuen Stadtquartier am Rhein. Eingebettet in eine Park- und Freizeitlandschaft werden neue Angebote für Wohnen und Arbeiten entwickelt. Die Konzeption des RheinParks nimmt die gewachsenen Strukturen des Stadtteils auf, es öffnet und erweitert Hochfeld zum Rhein.
Während der Südteil des Areals und der rund 1,4 km lange Uferbereich derzeit zu einer Parkanlage umgebaut werden, hat im Nordteil das Unternehmen ArcelorMittal Hochfeld GmbH seinen Sitz. Stufenweise wird die Realisierung des Gesamtkonzepts RheinPark in Abhängigkeit zur geplanten Verlagerung des Werkes nach Ruhrort erfolgen. Bis zum Frühjahr 2009 wird die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des RheinParks mit seinen 25 ha Frei- und Erholungsflächen abgeschlossen sein. Damit bereitet die Stadt Duisburg diesen herausragenden Standort für weitere privatwirtschaftliche Investitionen vor. Unterstützt durch das Land Nordrhein-Westfalen und die EU investiert die Stadt Duisburg damit zunächst 37,5 Millionen Euro.
Die Pläne, nach denen der RheinPark gebaut wird, stammen von den Büros Atelier Loidl und TOPOS aus Berlin, die als Sieger aus dem Ende 2004 entschiedenen europaweiten Planungswettbewerb hervorgingen. In überzeugender Weise haben die Planer die Besonderheiten des Geländes erkannt und in die Neugestaltung aufgenommen.
Mit der ersten Ausbaustufe der Freiflächen wird die Uferlinie des Geländes auf einer Länge von 1,4 km neu gestaltet. Eine Uferpromenade wird künftig zwischen der "Brücke der Solidarität" und der Spitze des "Kultushafens" am Wasser entlang führen. Eine breite Treppenanlage bietet die Möglichkeit, direkt an den Rhein heranzutreten. Als besondere Attraktion ist ein ca. 300 m langer Sandstrand vorgesehen. Er entsteht auf einer ehemaligen Verladerampe, die mit Sand aufgefüllt wird.
Das Parkinnere ist als offene, modellierte Wiesenlandschaft angelegt. Hoch gelegene, leicht geneigte Ebenen, so genannte "Wiesenschollen", die teils bis 6 m über das bisherige Geländeniveau hinausgebaut wurden, und tief eingeschnittene Wege gliedern die Flächen. Mit dieser markanten Modellierung wird die weiterhin betriebene Bahnlinie, die auf einem Damm verläuft und darum die Uferzone von den östlichen Freiflächen trennt, eingebunden.
Die Achse "Hochfeldallee" ist das zentrale Verbindungselement zwischen dem gewachsenen Stadtteil und seiner Erweiterung durch das RheinPark-Gelände. Die Hochfeldallee schließt am Platz an der Bonifatiuskirche an und setzt die Wanheimer Straße, die Hauptverkehrs- und Geschäftsstraße Hochfelds, als großzügige Wegeverbindung in den RheinPark und bis zum Rheinufer fort.
Ein 3,5 ha großes Baufeld entlang der Wanheimer Straße, unmittelbar am künftigen Haupteingang des RheinParks mit der Hochfeldallee gelegen, steht kurzfristig für eine Vermarktung bereit. Weitere 17,5 ha werden im zweiten Bauabschnitt des RheinParks entwickelt.
Der Park ist schon jetzt über die spätere Hochfeldallee provisorisch vom Stadtteil Hochfeld aus zu erreichen. Hier läuft man an einer ca. 200 m langen Hallenwand der Firma ArcelorMittal entlang, die mit 1.400 Bildern versehen ist. Duisburger Bürger und Bürgerinnen haben sich für das Kunstprojekt "Wand der 1000 Gesichter" fotografieren lassen.
Der Ausbau in den östlichen Parkflächen ist abgeschlossen. Um die jetzige Wirkung der hochgelegenen Wiesenflächen und die eingeschnittenen Wege zu erhalten, war es notwendig, ca. 200.000 Kubikmeter Bodenmassen innerhalb des Geländes umzulagern. Darüber hinaus werden 80.000 Kubikmeter zusätzliches Bodenmaterial, das weitgehend von der nahe gelegenen Baustelle des Sportparks Wedau stammte, benötigt und eingebaut.
Die vorgesehenen Bäume im RheinPark - über 3.000 Stück - sind bereits alle gepflanzt.
Die beiden Fußgängerbrücken, die die beiden Parkteile miteinander verbinden, sind zwar schon eingebaut, können aber erst mit der Fertigstellung des Promenadenbereichs genutzt werden. Die andere Rheinseite lässt sich trotz der noch nicht zu nutzenden Brücken von den Hochpunkten der vorhandenen Wiesenschollen erleben.
An schönen sonnigen Tagen bemerkt man einen wahren Zustrom an jugendlichen Besuchern - ausgestattet mit Skateboards - zu der im Bereich der alten verbliebenen Industriemauern gelegenen Skateranlage. Diese Anlage hat sich wegen ihrer Größe und besonderen Ausstattung einen guten Ruf in Nordrhein-Westfalen erworben.
Im Bereich der Rheinpromenade ist der Einbau der Mauerteile und Spundwände zur neuen Uferprofilierung erfolgt. Derzeit werden die Betonabdeckungen einschließlich der Geländer auf den schon vorhandenen Spundwänden befestigt.
Die stärksten Bautätigkeiten sind momentan im Bereich des späteren Rheinstrandes zu erkennen. Die Wegebauarbeiten und der Einbau der Ausstattungselemente (Bänke, Holzpodeste, Papierkörbe) ist ebenfalls schon weitestgehend abgeschlossen.
Ein so großes Projekt wie der RheinPark Duisburg wäre ohne öffentliche Fördergelder nicht realisierbar. Die Gesamtinvestitionskosten des ersten Bauabschnitts betragen rund 37 Mio. Euro. Neben der Europäischen Union beteiligen sich zwei Ministerien des Landes Nordrhein-Westfalen an der Finanzierung: Das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Ökologieprogramm Emscher Lippe) und das Ministerium für Bauen und Verkehr (Förderprogramm Soziale Stadt),“ stellt die Internetseite der Stadt Duisburg den neuen RheinPark vor.
Der „Erholungspark Biegerhof“ wird im Volksmund auch Biegerpark genannt. Der gesamte Park besteht aus unterschiedlichen Ebenen bzw. Terrassen. Als gestalterisches Element wählte der Planer Georg Penker bewußt Treppenanlagen zur Überwindung der Höhenunterschiede. Insgesamt investierte die Stadt rund 212.000 €.
Der Erholungspark im Duisburger Süden erhielt seinen Namen vom Biegerhof, der auf den im Mittelalter "Huckinger Hof" genannten Lehnshof der Grafen von Berg zurückgeht. Seinen Ursprung hat der Park in der Anlage von Grünflächen, die nach 1945 entlang des Steilhanges an der Cramer-Klett-Straße angelegt wurden. Im Jahre 1960 erwarb die Stadt Duisburg den größten Teil der Parkfläche von der Familie Bieger und begann 1961 mit dem Ausbau. Die ersten Pflanzungen waren große Linden, die wegen der Verbreiterung des Altenbrucher Damms umgesetzt wurden, ergänzt durch verschiedenste Baumarten. Der gesamte Park ist durch Pflanzungen in verschiedene Räume aufgeteilt, die sich dem Besucher über das 7 km lange Wegenetz erschließen. Der Park liegt in einer Senke; ob diese Senke natürlich oder künstlich angelegt ist, ist mir nicht bekannt.
Der zwischen der Schweizer Straße und der Autobahn A 3 gelegene Waldpark befindet sich seit 1868 im Eigentum der Stadt Duisburg. Der Duisburger Verschönerungsverein übernahm 1869 die Pflege des Geländes auf dem "Duissernberg" und legte dort Wege und einen großen, von Bäumen umgebenen Platz, die sog. Sedanwiese, an. Die 1881 in "Kaiserberg" umbenannte Anlage wurde ab 1882 der forstlichen Nutzung entzogen und als Parkfläche behandelt. Bis zur Jahrhundertwende entstanden hier ein Wasserturm, eine aus Natursteinen errichtete Felsformation mit einer Grotte, zwei verschieden hoch gelegene Teiche und ein Rundpavillon nach dem Entwurf des Stadtbaumeisters Schülke.
Im September 1898 enthüllte der damalige Oberbürgermeister Lehr ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. und nahm am Fuß des Denkmals eine Kaskadenanlage mit Wasserfall in Betrieb, die bereits 1906 wieder zugechüttet wurde. Im Jahre 1926 wurde der Park durch Ankauf aus dem Hanielschen Besitz um 21 ha vergrößert.
Der 1914 terrassenförmig angelegte Ehrenfriedhof wurde 1933 zugunsten der Gründung des Duisburger Tierparks wieder verkleinert.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Kaiser-Wilhelm-Denkmal abgerissen und der Wasserturm zerstört. Die Anlagen wurden selbstverständlich wieder aufgebaut; da sie aber natürlich irgendwann auch „in die Jahre“ kamen, nutzte die Stadt Duisburg das Konjunkturpaket II, um die Parkanlagen zu sanieren.
„Die Einrichtung des Stadtparks Meiderich geht auf einen Beschluss der Duisburger Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahre 1911 zurück. Die Planungen stammen allerdings schon aus der Zeit, als Meiderich noch eigenständige Stadt war (1896 - 1905) und beruhen im Wesentlichen auf dem Engagement des Meidericher Bürgermeisters Josef Pütz.
In den Jahren 1911 bis 1913 wurde der Park in seiner Grundstruktur fertiggestellt. Von 1923 bis 1927 folgten einige Erweiterungen, wie der Neubau des beheizbaren Seerosenbeckens (1923), der Stauden- und Rosengarten für die Stadtgärtnerei (1925), das Stadtgarten-Café (1925) und die Erweiterung nach Westen um 9 ha mit dem Konzert- und dem Sportplatz. In der Folgezeit war der Stadtpark ständigen Veränderungen unterworfen, zuletzt durch den Bau der Berliner Brücke (A 59), wodurch ein Teil des östlichen Abschnitts abgetrennt wurde,“ stellt die Stadt ein Nacherholungsgebiet im Duisburger Norden vor. Ich persönlich kenne ihn nicht aus eigener Anschauung. Daher gebe ich den Text so unkommentiert wieder.
„In der ersten Ausbauphase entstand in den Jahren 1928/1930 mit Unterstützung des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirks (SVR; heute: Regionalverband Ruhr - RVR) entlang der Gartenstraße eine 5 ha große Anlage. Sie wurde nach den Plänen der Gartenarchitekten Pohlenz und Müller angelegt und hielt sich in ihrer Linienführung streng an die Vorbilder der französischen Renaissancegärten.
Nach der Errichtung einer Kleingartenanlage an der Moerser Straße im Jahre 1949 wurde der Park 1950 um 32 ha erweitert. Im Zuge dieser Erweiterung wurde eine mit Müll aufgefüllte Fläche zu einem Hügel umgestaltet und begrünt. In den Jahren zwischen 1955 und 1962 konnte, wiederum mit Unterstützung des SVR, eine Fläche von 4.5 ha parkartig ausgebaut werden; eine weitere (18,6 ha) wurde waldähnlich aufgeforstet. Der alte Teil des Volksparks, der durch Kriegseinwirkungen und Bergsenkungen beeinträchtigt war, wurde gleichzeitig umgestaltet,“ stellt die Stadt Duisburg den Volkspark Rheinhausen vor.
Nach ihren Aussagen gibt es mehrere Spiel- und Sportanlagen, Wasserflächen (Flamingo-Teich, Johanniter Teich), einen Heidegarten, ein Damtiergehege, ein Musikpavillon, ein Parkcafé sowie eine Minigolfanlage. Da ich persönlich auf der anderen Rheinseite wohne, kenne ich mich in den linksrheinischen Duisburger Stadtteilen überhaupt nicht aus. Sind für Köln die rechtsrheinischen Stadtteile die „schäl sick“, sind es für Duisburg die linksrheinischen Stadtteile.
Ich habe mich hier gezielt auf die historischen Gesichtspunkte konzentriert. Eine Art „Parkanlagen-Test“, der beschreibt, wie die Parkanlagen aussehen und in welchem Zustand sie sich befinden, wäre an dieser Stelle zu arbeitsintensiv, ohne daß für eine überregionale Leserschaft ein praktischer Nutzen erkennbar wäre.
Natürlich hätte ich mir auch die Mühe machen können, die Texte der Stadt Duisburg umzuschreiben. Aber man ist ja ein wenig bequem… und überlegt, warum man sich die Arbeit machen soll, wenn man ihn auch als Zitat wiedergeben kann, schließlich will man ihn ja nicht einfach so in den eigenen Text hineinkopieren und am Ende eines Plagiats bezichtigt werden.
Die Texte bieten an dieser Stelle nämlich auch eine wichtige Erkenntnis. Ruhrgebietsstädten wie Duisburg hing lange Zeit ein Schmuddelimage an. Es war alles grau und schmutzig. Die Sonne war nur ganz selten zu sehen. Daß auch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als von Umweltschutz, Ökologie und Tourismus noch gar nicht die Rede war. Es lohnt sich also, ein wenig genauer hinzuschauen…