Vor 130 Jahren entstand das erste Opel-Fahrrad
(TRD/MID) Der Autobauer feiert Jubiläum: Vor 130 Jahren startete in Rüsselsheim die Fahrradproduktion. Zuvor hatte Adam Opel 23 Jahre lang mit der Herstellung von Nähmaschinen die Schneider-Branche revolutioniert. Nach der Rückkehr von einer Geschäftsreise nach Paris widmete sich sein Unternehmen den Dingen der Mobilität.Hielt er vor der Fahrt an die Seine die damals aufkommenden Hochräder noch für „eine neumodische Spielerei, eine Modeerscheinung, die genauso schnell wieder vorüber gehen wird, wie sie gekommen ist“, kannte seine Begeisterung bei der Heimreise kaum Grenzen. Aus England ließ er sich Bauteile liefern und verkaufte 1886 das erste Hochrad in Deutschland.
Kaum ein Jahr später stellten er und seine Söhne die Produktion um und fertigten von nun an die in England in Mode gekommenen Niederräder mit zwei nahezu gleichgroßen Rädern. Sohn Karl startete mit einem solchen bei einem Radrennen im Frankfurter Palmengarten und fuhr nicht nur den Sieg ein, sondern verkaufte ob des Erfolges fünf der Opel-Bikes. Was vermutlich die bis in die Gegenwart reichende Bedeutung von motorsportlichem Engagement der Autohersteller begründete. Zumindest stieg Opel nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Radrennsiege – allein im Jahr 1989 waren es 240 – in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts zum größten Fahrradhersteller der Welt auf.
Selbst die 1929 einsetzende Wirtschaftskrise konnte das erfolgreiche Fahrradgeschäft nicht stoppen. Sehr wohl jedoch die neuen amerikanischen Besitzer der Marke. General Motors hatte Opel 1929 übernommen und auf den Verkauf des Fahrradgeschäfts gedrungen. Im Dezember 1936 ging die gesamte Fahrradfertigung an NSU, In Rüsselsheim widmete man sich nun vollkommen dem im Jahr 1899 begonnen Automobilbau.
Heute ist die Erfolgsgeschichte mit zwei Rädern zumindest nicht ganz vergessen. Zwar reichte es 2012 mit dem RAD e eben mal zu einer effektheischenden Studie eines E-Bikes. Die integrierten Fahrradträger an vielen Opel-Modellen, die in ihrer Funktionalität und Alltagstauglichkeit kaum zu übertreffen sind, zitieren dann doch auf ihre Art die Vergangenheit.