Produktionsstart des eSprinter im Werk Düsseldorf
(TRD/OTS) Der Mercedes-Benz Sprinter ist die Nummer eins unter den Transportern und hat einem ganzen Fahrzeugsegment den Namen gegeben. Wer einen großen Transporter braucht, ordert einen "Sprinter". Erstmals steht ab sofort eine Elektroversion des Transporters den Gewerbekunden zur Verfügung, die lokal emissionsfrei Ware ausliefern, zur Baustelle fahren oder Servicearbeiten erledigen wollen. Produktionsstart des eSprinter war heute (12. Dezember) im Werk Düsseldorf. Im Interview erläutert Marcus Breitschwerdt, Leiter Mercedes-Benz Vans, das flexible Zulade- und Batteriekonzept, Reichweite und Ladezeiten sowie die Bedeutung des eSprinter für die urbane Mobilität.
Anmoderation
1. Herr Breitschwerdt, heute ist der Produktionsstart des eSprinter im Werk. Wie ist Mercedes-Benz Vans damit in Sachen Elektromobilität aufgestellt? Mit dem neuen eSprinter machen wir einen Riesenschritt in Richtung emissionsfreier, urbaner Logistik. Wir werden unser gesamtes Transporterportfolio mit einem batterieelektrischen Antrieb ausstatten. Denn wir wollen, dass die Entscheidung für eine bestimmte Antriebsvariante vom jeweiligen Einsatzzweck bestimmt wird und nicht von der Verfügbarkeit der passenden Fahrzeugklasse. Für den urbanen Einsatz bieten wir seit Anfang 2019 den eVito und den eVito-Tourer an, also einen Elektro-Transporter und einen Elektro-Kleinbus. Im August hatte die vollelektrische Großraumlimousine, unser EQV, Weltpremiere, mit vorzüglichen Resonanzen. Und auch das Nachfolgemodell des Citan wird wie angekündigt als Elektro-Version auf den Markt gebracht.
2. Was ist das Besondere am eSprinter? Der eSprinter verfügt über ein ganz flexibles Zulade- und Batteriekonzept, das den Einsatz in der Praxis auf die ganz individuellen Bedürfnisse unserer Kunden zuschneidet. Je nach Einsatz kann beim Kauf des Fahrzeugs zwischen drei oder vier Batterieeinheiten gewählt werden. Vier Einheiten bringen eine Reichweite von 150 Kilometern bei maximaler Zuladung von 900 kg. Drei Einheiten reichen für 115 Kilometer bei einer sogar höheren Zuladung von mehr als einer Tonne. Auch die Höchstgeschwindigkeit lässt sich passend zum Einsatzweck konfigurieren: auf ein maximales Tempo von 80, 100 oder bis zu 120 km/h, wenn es schneller gehen muss.
3. Ein gewerbliches Fahrzeug muss eigentlich immer verfügbar sein. Wie sieht es mit den Ladezeiten aus? Das Fahrzeug verfügt - das ist ganz wichtig - über eine Schnellladefunktion, dank der innerhalb von 30 Minuten rund 80 Prozent der Energie nachgeladen werden können. Das ist natürlich sehr hilfreich. In der Mittagspause kann der Fahrer genug Energie für ungefähr weitere 100 Kilometer tanken.
4. Der eSprinter kann auch mithilfe von Rekuperation Energie zurückgewinnen und damit die Batterie wieder aufladen. Wie funktioniert das? Bei der Rekuperation wird Energie zurückgewonnen, wenn das Fahrzeug verzögert, sprich gebremst wird. Das funktioniert beispielsweise auch wunderbar bei Bergabfahrten. Statt Energie beim Bremsen in Form von Wärme zu verlieren, lädt sich die Batterie auf. Das Ganze lässt sich durch Schaltpedale am Lenkrad steuern. Es gibt vier Rekuperationsstufen, die die Reichweite des eSprinter ganz vorzüglich optimieren.
5. Die Umstellung eines gewerblichen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge ist für die Unternehmen sicher ein großer Schritt. Inwieweit unterstützt Mercedes-Benz Vans dabei? Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wir reden ja nicht nur über Technik, sondern auch über Logistik, über Betrieb. Wir haben bei zahlreichen Kundengesprächen gemerkt, dass es hier wirklich sehr viele Fragen gibt. Deshalb hat Mercedes-Benz Vans diesem Bedürfnis intensiv Rechnung getragen. Wir haben ein Ökosystem für die individuelle Mobilitätswende etabliert. Wesentliche Punkte des Service sind die Beratung bei der Auswahl des Fahrzeugs, die Unterstützung mit neuen Tools und die Betrachtung der Gesamtbetriebskosten. Dazu haben wir den eCharging Planner entwickelt. In vier Schritten liefert er eine auf den Betrieb zugeschnittene Analyse zu einem möglichen Umstieg auf elektrische Antriebe.
6. Wie sehen diese Schritte konkret aus? Als erstes werden die Bedingungen für das Energiemanagement erfasst. Das heißt: die notwendige Größe der Fahrzeuge und des Fuhrparks, typische Einsatzzeiten, potenzieller Energieverbrauch und Gegebenheiten am Betriebsstandort. Wir berücksichtigen die konkreten Einsatzsituationen und die lokalen Gegebenheiten. Also bauliche Maßnahmen am Betriebshof, elektrische Parameter wie beispielsweise die Installation von Stromverteilern. Und zum Schluss kalkuliert unser eCharging Planner dann das individuelle Ergebnis für jeden Nutzer. Dabei werden die Investitions- und Betriebskosten den möglichen Einsparungen gegenübergestellt.
Abmoderation:
Mercedes-Benz Vans baut sein Portfolio der elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuge aus. Mit dem neuen eSprinter geht ab heute eine weitere Variante des erfolgreichen Transporters in die Serienproduktion. Der Mercedes-Benz Sprinter ist in mehr als 130 Ländern unterwegs und wurde millionenfach verkauft. Damit ist er das prägende Modell in seinem Segment und eines der erfolgreichsten Nutzfahrzeuge aller Zeiten.