Alternative Knabberprodukte suggerierten Genuss ohne Reue
(TRD/WID) Ein gesundes Image kann täuschen. Verbraucher sollten deshalb bei den Alternativen zu herkömmlichen Chips und Snacks nicht darauf hereinfallen, dass alternative Gemüsechip-Produkte und Knabberartikel aus Getreide und Hülsenfrüchten angeblich gesünder seien als Kartoffelchips oder Erdnussflips. Denn das sind sie nicht, so lautet das Fazit eines Nährwertchecks, den die Verbraucherzentrale NRW durchgeführt hat.
Chips oder Snacks aus Roter Bete, Pastinaken, Süßkartoffeln, Mais, Bohnen, Linsen oder Erbsen sind demnach zu fett, zu salzig oder zu kalorienreich. 80 alternative Gemüsechip-Produkte und Knabberartikel aus Getreide und Hülsenfrüchten wurden dabei untersucht. Die Verbraucherzentrale fordert ein leicht verständliches Nährwert-Logo nicht nur bei Chips, Sticks und Flips: „Hohe Fett-, Salz- und Kalorienangaben sollten auf Lebensmittelverpackungen generell deutlich sichtbar gekennzeichnet werden“, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.
Gepuffte Erdnuss-Flips sorgen mit durchschnittlich 500 Kilokalorien und 25 Gramm Fett pro 100 Gramm für etwas weniger Körperfett. Doch im Schnitt haben Gemüse-Chips mit 500 Kilokalorien und 32 Gramm Fett pro 100 Gramm kaum einen geringeren Energiegehalt als die Kartoffel-Klassiker.
Die Snackprodukte auf Basis von Linsen, Erbsen und Co. weisen im Vergleich zu herkömmlichen Chips mit durchschnittlich 16 Gramm Fett pro 100 Gramm und 440 Kilokalorien einen etwas geringeren Energiegehalt auf. Gepuffte Snacks, bei denen stärkehaltige Pflanzensamen durch Hitze und Druck in aufgebauschte Flips und Knusperecken verwandelt werden, schneiden auch durch ihr geringes spezifisches Gewicht am besten ab. Hier reicht die Spannweite von 380 Kilokalorien und 1,8 Gramm Fett bis 480 Kilokalorien und 23 Gramm Fett pro 100 Gramm.
Hersteller wie Intersnack Deutschland, Kühne und TerraSana würden den Blick von gesundheitsbewussten Knabberfans durch ungewöhnliche, neuartige Zutaten und vermeintlich gesundheitsförderliche Eigenschaften auf ihre Produkte lenken und suggerierten so einen Genuss ohne Reue, heißt es. Vor allem der Hinweis auf deutlich geringere Fettgehalte als in herkömmlichen Snacks auf den Verpackungen sorgt laut Verbraucherzentrale dafür, dass viele Verbraucher erst gar nicht auf die Idee kommen, die Nährwertangaben genauer unter die Lupe zu nehmen. So bleibt die Tatsache oft unentdeckt, dass der Kaloriengehalt der vermeintlich gesunden Snacks kaum geringer ist als der von Chips-Klassikern.
Egal ob aus Kartoffeln, sonstigem Gemüse oder aus Hülsenfrüchten: Chips- und Knabberprodukte sollten aufgrund ihrer Energiedichte nur in Maßen verzehrt werden. Um nicht der Versuchung zu erliegen, den Inhalt einer Tüte auf einmal zu verdrücken, empfehlen die Verbraucherschützer, nur eine Portion in eine kleine Schale abzufüllen und den Rest samt Tüte schnell wieder in den Schrank zu sperren.
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