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Migranten ohne Papierflut....

  • Schräge Vögel in fremder Heimat....
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Halsbandsittiche, giftgrüne Papageien, bezogen verlassene Spechtlöcher in der Styroporverkleidung des Gebäudes und bauten bis zu eineinhalb Meter lange Gänge in den Kunststoff. In der gesamten Rheinebene leben mittlerweile Tausende wilder Halsbandsittiche. Es sind die Nachfahren entflohener Käfigtiere, die trotz ihrer exotischen Herkunft mit dem deutschen Klima zurechtkommen und das Leben in Freiheit genießen.

Doch könnte das Treiben bald ein Ende haben. Aus Furcht vor ökologischen und wirtschaftlichen Schäden fordern viele Biologen, die Vögel in Deutschland auszurotten. So prüft das Bundesamt für Naturschutz (BfN) derzeit, ob der Halsbandsittich auf die sogenannte Schwarze Liste gehört. Dort aufgeführte, eingewanderte oder eingeschleppte Arten werden daran gehindert, sich weiter auszubreiten - etwa, indem Naturschützer die Brut zerstören oder die Tiere zum Abschuss freigeben.

Ursprünglich in den Savannengebieten Afrikas und dem indischen Subkontinent beheimatet, konnten sich Halsbandsittiche eindrucksvoll in Europa verbreiten. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die fast elsterngroßen Tiere mit ihrem grünen Gefieder, dem knallroten Schnabel und dem namengebenden dunklen Band, das den Hals der Männchen ziert, weltweit als Volierenvögel in Zoos und privaten Käfigen beliebt. Im Jahr 1855 flüchteten die ersten Tiere aus ihren Volieren im englischen Norfolk.

Doch im Gegensatz zu anderen "Gefangenschaftsflüchtlingen" wie Wellensittichen, die in Europa außerhalb von Käfigen nur kurze Zeit überleben, fühlten sich die Halsbandsittiche in der Freiheit wohl. Schnell siedelten sich in Norfolk die ersten wildlebenden Brutpaare an, später auch in anderen Städten Europas, Nordamerikas, Südafrikas und Japans.

Beeren, Blüten und Obst
In Deutschland wurde das erste freilebende Brutpaar 1967 in Köln entdeckt, es stammte vermutlich aus dem Kölner Zoo. Dann ging es Schlag auf Schlag: Worms, Wiesbaden, Mainz, Bonn, Düsseldorf, Mannheim, Heidelberg - immer mehr Städte in der milden Rheinebene wurden zur neuen Heimat der Halsbandsittiche. Meist war unklar, aus welchen Gehegen die Vögel genau stammten.

Zehn Dinge über diese "Fremd-Vögel!" ...
Das vergleichsweise warme Mikroklima in den Städten hilft den Vögeln, die Winter zu überstehen. Zudem ähneln Parks, Friedhöfe und Gartenanlagen mit ihrem lockeren Baumbestand der ursprünglichen Heimat und bieten ausreichend Nahrung in Form von Beeren, Blüten oder Obst. In Bäumen und Hausfassaden finden die Tiere Höhlen, in denen sie ihre Nester bauen können. Und "Sittiche, die gerade nicht brüten, sammeln sich zum Schlafen in großen Platanen - bei uns in der Nähe des PArks um die Kunstsammlung NRW und das Ständehaus , sowie der KÖ in Düsseldorf (oberer Bereich um H & M und des Hauptbahnhofs", sagt der NABU und die Fachkräfte der Stadt Düsseldorf , die seit 2007 das Treiber der Tiere beobachten und das Leben der Neozoen erforschen.

Mehr über den Halsbandsittich zeigen Ausstellung und Internetseiten des Düsseldorfer Umweltamtes. Die kleine Ausstellung ist im Foyer des Technischen Verwaltungsgebäudes in der Brinckmannstraße 5 zu sehen. Dort ist montags bis donnerstags von 7 bis 18 Uhr und freitags von 7 bis 15 Uhr geöffnet. Im Internet sind Infos zu mittlerweile 16 Stadttieren (von der Biene bis zum Wanderfalken) unter www.duesseldorf.de/umweltamt (über die Menupunkte 'Aktuelles' und 'Alles auf einen Blick') zu finden. Ansprechpartner im Umweltamt ist Ernst Schramm, Telefon 0211.89-25003, E-Mail: ernst.schramm@duesseldorf.de

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  • Innenstädte ziehen an- Die Kö ist auch bei den "Wildvögeln" beliebt
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