VerBRANDT, verKOHLt, und ausgeMERKELt - Vom Ende Deutscher Kanzlerschaften
Übergibt Angela Merkel am Ende ihrer Kanzlerschaft ungewollt den Wiederaufbau der Republik, wie Kohl 1998, an die SPD?
Zum ersten Mal tritt eine Kanzlerin freiwillig ab. Ein Nachfolger, eine Nachfolgerin wurde nicht aufgebaut, kann nicht aus dem Amt heraus punkten. Wer erinnert sich an die Geschichten der 8 Bundeskanzler, gar die Namen?
Der Journalist Peter Zudeick legt eine erste leicht verständliche Zusammenfassung der Kanzlerschaften mit den Schwerpunkten und deren Ende vor. Verblüffend ist die Häufigkeit und die Wahrscheinlichkeit eines unrühmlichen Endes (exitus letalis).
Leistungen und Erfolge von Bundeskanzlern werden höchst unterschiedlich innerhalb der Zeiten wahrgenommen. Jeder Leser:in wird sich im Nachhinein an die gleichen Höhen und Tiefen, die „Steckenpferde“ der einzelnen Amtsinhaber erinnern. Von Willi Brandt bleiben die Ostverträge, die Aussöhnung, vom Nachfolger Helmut Schmidt bleibt der Nato-Doppelbeschluss, von Gerhard Schröder die Agenda 2010 und von Angela Merkel ihr christlich soziales Verhalten, die Grenzen 2015 nicht zu schließen.
Die Inhaltsangabe zeigt die Merkpunkte der jeweiligen Kanzlerschaft auf und die Möglichkeiten zum gezielten Nachlesen. Die Fußnoten laden zur Vertiefung ein. Durch die Fixierung auf die Personen wird gleichzeitig deren Macht in der grundgesetzlichen Parteiendemokratie beleuchtet.
Fazit
Dem Leser obliegt die Einordnung und Wertung von Kanzlern und deren Möglichkeiten Politik in der Parteiendemokratie zu gestalten. Ein sehr lesenswertes Buch, die Leseprobe zeigt neben der Inhaltsangabe den Schreibstil des Autors.
Peter Zudeick
Verbrandt, verkohlt und ausgemerkelt
Vom Ende deutscher Kanzlerschaften
Erschienen im Westendverlag 30.08.2021
Seitenzahl: 200
Ausstattung: Klappenbroschur
ISBN: