Verantwortungsbewusster Umgang mit Bürgern sieht anders aus
Düsseldorf, 5. April 2019
Anfang Februar wurden die Nachbarn in Stockum Nähe Eichenbruch und Goldregenweg von Straßen NRW darüber informiert, dass ab 15. Februar 2019 „an 10 Werktagen Gehölzarbeiten am Lärmschutzwall“ durchgeführt werden. Unter Gehölzarbeiten stellten sich die Anwohner nicht das vor, was dann geschah, denn alle vorhandenen Bäume wurden vollständig gefällt.
Auf verschiedene Nachfragen wurde mitgeteilt, dass Straßen NRW den Antrag, die 87 vorhandenen Bäume zu fällen, am 12.12.2018 beantragt habe, dass dies auch genehmigt wurde, dass die Ausschreibungen für die Wiedererrichtung der Lärmschutzmauer an der A44 laufen, dass wahrscheinlich im Herbst 2019 mit diesen Bauarbeiten begonnen wird, dass sie dann 2020 abgeschlossen sind und dass danach, wahrscheinlich im Herbst 2020, 1.100 heimische Großsträucher gepflanzt werden.
Die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER nahm die Ängste, Nöte und Sorgen der betroffenen Anwohner ernst und fragt in der nächsten Ratssitzung die Verwaltung, erstens, wie hätte der ganze, fast zweijährige Prozess (Bäume fällen, Lärmschutzmauerarbeiten ausschreiben, vergeben, erledigen, Großsträucher als Ersatz pflanzen) beschleunigt werden können, zweitens, wie hätte man all dies in der Bürgerschaft besser kommunizieren können (auch unter Berücksichtigung der Tatsachen, dass viele Nachbarn dort wegen der U81 sensibiliert sind und der Wahrnehmung, dass das vorhandene Grün beim Lärmschutz deutlich hilft) und drittens, aus welchen Gründen erfolgt für die 87 gefällten Bäume kein Eins-zu-Eins-Ersatz, also nicht die Neupflanzung von 87 Bäumen, sondern 1.100 Großsträuchern?
Claudia Krüger, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Auf der einen Seite ruft die Stadt zum Baumspenden oder im Hitzesommer letztes Jahr zum Wässern öffentlichen Grüns auf, auf der anderen Seite ziehen sich die Wiedererrichtung der Lärmschutzmauer und die Wiederbepflanzung über zwei Jahre hin. Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass die A44, die B8 und der Flughafen unmittelbar und ganz direkt und außerdem vom Rhein, dem Stadion, der Messe und der Rheinbahn nur wenige hundert Meter entfernt Lärm und Umweltbelastungen ausgehen, dann ist es umso unverständlicher, wie hier gehandelt wurde. Wir gehen solchen Missständen auf den Grund, denn verantwortungsbewusster Umgang mit den Bürgern sieht anders aus!“