Stadtwerke Düsseldorf kündigen Altverträge - Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?
Anfang des Monats wurde bekannt, dass die Stadtwerke Düsseldorf tausenden Kunden außerhalb von Düsseldorf Altverträge gekündigt haben.
„Wenn berücksichtigt wird, dass diese Kündigungen schon vor dem Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Unsicherheiten und Preiserhöhungen ausgesprochen worden sind , ergeben sich zwangsläufig Fragen“, erklärt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER:
1.) Welche Erkenntnisse liegen der Stadtverwaltung Düsseldorf darüber vor, bei wie vielen Kunden der Stadtwerke Düsseldorf, die innerhalb des Stadtgebietes wohnen, Kündigungen von Altverträgen ausgesprochen worden sind oder in den nächsten Tagen/Wochen ausgesprochen werden?
2.) Wie haben sich die Vertreter der Landeshauptstadt Düsseldorf im Aufsichtsrat, im Beirat und im Konsortialausschuss der Stadtwerke Düsseldorf AG bei Beratung und Beschlussfassung zu den bisherigen Kündigungen der Altverträge geäußert und verhalten?
3.) Wie werden sich die Vertreter der Landeshauptstadt Düsseldorf im Aufsichtsrat, im Beirat und im Konsortialausschuss der Stadtwerke Düsseldorf AG bei Beratung und Beschlussfassungen äußern und verhalten, wenn auch weitere Kündigungen von Altverträgen ausgesprochen werden sollen?
Für die Verwaltung antwortete die Kämmerin, Dorothée Schneider: „Nach Auskunft der Stadtwerke Düsseldorf AG sind im Düsseldorfer Versorgungsgebiet keine Kunden gekündigt worden und sie beabsichtigt auch nicht, dies zu tun.
In den genannten Gremien der Stadtwerke Düsseldorf AG sind keine Beratungen und Beschlussfassungen zu den Kündigungen von Altverträgen erfolgt. Sie sind aufgrund der festgelegten Zuständigkeiten der Gremien nicht erforderlich.
Es wird auf die Antwort zu den Fragen 1 und 2 verwiesen.“
„So traurig diese Kündigungen für Stadtwerkekunden außerhalb von Düsseldorf ist, wollen wir hoffen und daruf vertrauen, dass Stadtwerkekunden innerhalb von Düsseldorf verschont bleiben. Wer als Düsseldorfer Stadtwerkekunde trotzdem verunsichert ist, kann ja trotzdem sich für seine Verträge bei den Stadtwerken nachfragen. Und auch, wenn die politischen Vertreter in den Gremien nicht mit diesen Kündigungen befasst waren, kann es unter Umständen eventuell hilfreich sein, wenn diese trotzdem direkt von den persönlichen Ängsten, Sorgen und Nöten von Kunden der Stadtwerke erfahren. Denn wenn die monatliche Abschlagszahlung für Strom oder Gas sich plötzlich und unerwartet drastisch erhöht, muss man fragen: Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?
Wer freundlich und sachlich seine direkte Betroffenheit kund tun möchte, könnte sich an die politisch gewählten Vertreter wenden:
Im Aufsichtrat Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Ratsherr Peter Blumenrath (CDU) und Ratsfrau Angela Hebeler (Bündnis 90/Grüne).
Im Beirat der Stadtwerke Beigeordnete Helga Stulgies, Ratsherr Rolf Buschhausen (CDU), Ratsherr Philipp Tämer (CDU), Ratsherr Lukas Milczarek (Bündnis 90/Grüne), Ratsherr Dr. Gottfried Panhaus (SPD/Volt) und Ratsherr Marcus Flämming (DIE LINKE).
Im Konsortialausschuss der Stadtwerke: Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Ratsherr Peter Blumenrath (CDU)," erklärt Torsten Lemmer.
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