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Düsseldorf leuchtet: Münchner Stadion in Regenbogenfarben?

Zur aktuellen Diskussion, ob beim Fußball-Europameisterschaftsspiel Deutschland-Ungarn das Münchener Stadion in Regenbogenfarben leuchten soll oder nicht, erklärt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER:

„Für die Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER ist klar: Der Juni 2021 ist Pride-Monat. Erinnert wird an den 28. Juni 1969, als die im New Yorker Stadtviertel Greenwich Village an der Christopher Street gelegene Bar „ Stonewall Inn“ von der Polizei einer gewalttätigen Razzia unterzogen wurde. Zielgruppe waren trans- und homosexuelle Gäste. Auch Misshandlungen und Willkür gegenüber Afroamerikanern gehörten dazu. Tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei waren die Folge.

Jetzt, 52 Jahre später, gibt es noch Diskriminierungen gegenüber LGBTQI*-Menschen. Ob jemand lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer oder intersexuell ist, hat nicht zu interessieren. In Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist zu lesen: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“

Wenn diese Selbstverständlichkeit noch immer keine ist, muss so lange gearbeitet, gekämpft und demonstriert werden, bis diese Selbstverständlichkeit eine Selbstverständlichkeit ist. Punkt!

Deshalb wird die Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER sich immer gemäß Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und Artikel 1 des Grundgesetzes, „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“ bekennen.

Nun zur Frage, ob beim Fußball-Europameisterschaftsspiel Deutschland-Ungarn das Münchener Stadion in Regenbogenfarben leuchten soll oder nicht.
Wenn es dem DFB darum geht oder gegangen wäre, zum Pride-Monat Juni ein Zeichen zu setzen, warum trägt dann nur der Kapitän der Nationalmannschaft eine regenbogenfarbene Binde, wurde aber nicht bei allen drei Vorrundenspielen das Münchener Stadion in Regenbogenfarben erleuchtet?

Geht es um ein Zeichen für LGBTQI*? Oder geht es um ein Zeichen gegen die Regierung Ungarns? Wenn es um ersteres geht, dann hätte der Regenbogen das Münchener Stadion doch bei allen drei Spielen erleuchten müssen. Wenn es sich jedoch jetzt um ein politisches Zeichen gegen Viktor Orbán handelt, dann muss gefragt werden, ob hier die Vermischung von Sport und politischem Signal erlaubt ist.

Die Geschichte zeigt, wenn Sport und Politik vermischt wurde, wird es anstrengend. Der TAGESSPIEGEL vom 16. Oktober 2019 brachte dazu eine Chronik.
1936 hob die NS-Propaganda vorwiegend die Leistung der deutschen Sportler hervor, während der viermalige Olympiasieger Jesse Owens vor allem auch wegen seiner Hautfarbe ignoriert wurde.
Bei den olympischen Spielen 1968 haben der Sieger und der Dritte, Tommie Smith und John Carlos bei der Siegerehrung mit gesenkten Köpfen ihre Fäuste, gehüllt in schwarze Handschuhe, in die Luft gestreckt, um damit für die Black Power Bewegung und gegen die Diskrimierung der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA zu demonstrieren.
Zu den olympischen Spielen 1980 in Moskau demonstrierten viele Staaten mit ihrer Nichtteilnahme gegen den Einmarsch der sowjetischen Armee in Afghanistan.
Seit dem 14. August 2016, dem ersten Kniefall des NFL-Spielers Colin Caepernick bei der Nationalhymne zur Demonstration, das Schwarze und andere Farbige unterdrückt werden, wird der Kniefall in vielen Sportarten weltweit zu Beginn des Spiels von Sportlern gezeigt.
Der Fußballtrainer Pep Guardiola setzt sich seit Jahren für die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien aus. Weil er die gelbe Schleife, das Symbol der Bewegung am Spielfeldrand trug, erhielt er vom englischen Fußballverband eine Geldstrafe.
Bei der Fußball-WM 2018 in Russland wurden die Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri durch die FIFA bestraft, weil sie nach ihren Toren mit den Händen den doppelköpfigen Adler gezeigt haben, der die Flagge Albaniens ziert.

Deshalb, zusammenfassend: Wenn Sport politische Zeichen setzen möchte, dann bitte richtig und glaubwürdig. Dann muss das Münchener Stadion während der EM 2021 immer in Regenbogenfarben leuchten. Da es dies bei den ersten beiden Spielen nicht tat, sollte es dies nun hier im Spiel Deutschland-Ungarn auch nicht.

Man könnte nun, da nicht feststeht, welche Mannschaften beim Viertelfinale am 2. Juli in München spielen, schnell darüber nachdenken und entscheiden, ob man bei diesem Speil das Stadion, zum Abschluss des Pride-Monats Juni in Regenbogenfarben erleuchten lässt – oder nicht.

Nun wurde beschlossen, dass neben anderen Stadien in Deutschland auch das Düsseldorfer Fußballstadion heute in Regenbogenfarben leuchtet. Auch dafür gilt dasselbe, wie für das Münchener Stadion. Da das Stadion in Düsseldorf bei den ersten zwei Spielen nicht regenbogenfarben strahlte, soll es dies auch heute nicht.

Man könnte jedoch jetzt entscheiden, ob es an allen weiteren Spieltagen der EM 2021 in Regenbogenfarben leuchtet und so, im Pride-Monat Juni ein klares Signal zeigt. Hiermit fordern wir OB Keller und die Verantwortlichen auf, jetzt dazu Stellung zu beziehen!“

Foto: pixabay

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4 Kommentare

Ich kann mich dem im Beitrag zitierten Torsten Lemmer weitgehend anschließen.

Herr Richter, Sie lassen keine passende oder unpassende Gelegenheit aus, die Klimaschutzbewegung zu diskreditieren, die, das möchte ich anmerken, sich schon lange nicht mehr auf eine Partei reduzieren lässt. Ihre Strategie, Herr Richter, ist leicht zu durchschauen.

Und hier mein Kommentar zu dem Thema:
https://www.myheimat.de/muenchen/politik/gut-entschieden-uefa-keine-regenbogenbeleuchtung-an-der-allianz-arena-d3292738.html

Ich nehme zur Kenntnis das es Frauen gibt die lesbisch sind, und ich akzeptiere auch das Männer homosexuell sind, aber ich akzeptiere nicht das man diese Spielarten der Sexualität auch als politisches Druckmittel gegen andere souveräne Staaten einsetzt.

Irgendwo hat Toleranz auch seine Grenze, und ich glaube im Sport hat sexuelles Empfinden nichts zu suchen, sonst laufen auch bald unsere Fußballspieler in Strapsen herum!

P.S.:
(Diesen Kommentar habe ich bereits unter zwei andere Artikel geschrieben

Ach sooooooo, Herr Richter, wie konnte ich Sie nur so falsch verstehen.
Asche auf mein Haupt - oder doch besser Konfetti?

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