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Anfragen zum Pandemieplan und Hilfen für Tierhalter, zu Baumfällungen in den 50 Stadtteilen und zu Verletzungen bzw. Todesfällen von Tieren aller Art an Stacheldrahtzäunen und Glasfassaden

Düsseldorf, 2. April 2020

Zur Ratsversammlung am 26. März 2020 hat die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER unterschiedlichste Anfragen an die Verwaltung gestellt. Da wegen COVID-19 derzeit keinerlei politischen Sitzungen stattfinden, hat der Oberbürgermeister mitgeteilt, dass die Anfragen seitens der Verwaltung schriftlich beantwortet werden.

Zum Themenkomplex Tier und Umwelt fragen wir, erstens nach dem Pandemieplan und Hilfen für Tierhalter, zweitens nach Baumfällungen in den 50 Stadtteilen im Zeitraum 01.10.2019 bis 29.02.2020 und drittens nach Verletzungen bzw. Todesfällen von Tieren aller Art an Stacheldrahtzäunen, Glasfassaden, etc.

Zu Erstens: Schon mit der Anfrage vom 27. Januar 2020 fragten wir, wie konkret
die Stadt Düsseldorf durch die Stadtverwaltung, das Gesundheitsamt und die Krankenhäuser auf einen möglichen Ausbruch des durch den Coronavirus ausgelösten Krankheitszustands vorbereitet ist. In der Ratsversammlung vom 6. Februar 2020 wurde geantwortet, dass die Stadt gut vorbereitet ist. Die Wochen danach zeichneten zum Teil ein anders Bild, weshalb wir jetzt fragen, wie konkret ist der Pandemieplan der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgestaltet (bitte in der Antwort den Link zum nachlesbaren Pandemieplan mit angeben), wie bewährt sich dieser derzeit bzw. sind schon Ergänzungen, Anpassungen, Veränderungen, Verbesserungen erkennbar und wenn Ja, welche und, wie konkret wird Düsseldorfer Bürgern, die auch Tierhalter sind, geholfen, die sich entweder in Quarantäne oder wegen erwiesener Erkrankung in stationärer Behandlung befinden und deshalb wieder Tiernahrung einkaufen können, noch die Tiere beaufsichtigen bzw. - bei Hunden – mit ihnen Gassi zu gehen.

Zu Zweitens: Im Zeitraum 1. Oktober 2019 bis 29.Februar 2020 sind im gesamten Stadtgebiet von Düsseldorf aus den unterschiedlichsten Begründungen und von unterschiedlichsten Auftraggebern Bäume in unterschiedlicher Größe, Art und Stammumfang gefällt worden. Deshalb fragen wir, wieviele und welche Arten (inkl. Größe, Art und Stammumfang) von Bäumen wurden in diesem Zeitraum in den 50 Stadtteilen Düsseldorfs aus welchen Gründen und von welchen Auftraggebern (bei privaten Bauherrn genügen Anfangsbuchstaben von Vor- und Nachname) gefällt (Antwort gerne in Form einer Tabelle), wie wurden die Anwohner der Umgebung in all den Fällen zur Antwort 1 im Vorfeld informiert (gerne auch in der Tabelle zur Antwort) und in welchen Fällen zur Antwort 1 wurden bzw. werden Neu- / Ersatzpflanzungen von Bäumen (welche Arten, Stammunfang, Standorte) vorgenommen; bitte auch Daten/Zeitpunkte angeben.

Zu Drittens: Der SPIEGEL berichtete am 13. September 2019, dass Biologen warnen, dass Weidegatter, Grenzmauern und Stacheldrahtzäune Tiere töten und Lebensraum blockieren. „Da werden kerngesunde Tiere regelrecht zerfetzt.“ Es wird berichtet, dass sich ein Uhu beim Nachtflug im Elektrostacheldraht verfangen und schwer verletzt hatte. Leider ist auch immer wieder zu hören oder zu lesen, dass Vögel so heftig gegen Glasfassaden oder/und Fenster fliegen, dass sie in der Folge sterben. Gemäß der Information des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sterben in Deutschland jährlich bis zu 100 Millionen Vögel, „weil sie ungebremst gegen Glasfassaden fliegen.“ Und das Bundesamt für Naturschutz berichtete am 5. Februar 2020 über den deutlichen Rückgang heimischer Vögel im Zeitraum 1992 bis 2016. Von der Fachverwaltung wollen wir wissen, welche konkreten Maßnahmen die Stadtverwaltung Düsseldorf bereits unternommen hat, um Tieren aller Art wirksam und nachhaltig zu helfen, sich nicht an Weidegattern, Grenzmauern und Stacheldrahtzäunen sowie an Glasfassaden zu verletzen oder gar sterben zu müssen, welche weiteren konkreten Maßnahmen die Stadtverwaltung Düsseldorf bereits beschlossen hat und bis wann diese wie umgesetzt werden, um das Verletzungs- bzw. Todesrisiko von Tieren aller Art weiter Richtung Null absenken zu können und auf welche Arten und Weisen wurden die Maßnahmen aus Antwort zur Frage 1 seit dem 1. Januar 2015 bis heute kontrolliert, die dann welche exakten Ergebnisse ergaben?

Claudia Krüger, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Diese und viele weitere Fragen rund um Tier-, Arten-, Klima- und Umweltschutz bedürfen dringlich deztlich mehr Aufmerksamkeit von Politik und Verwaltung im täglichen Handeln. Nach den Hitzesommern 2018 und 2019 zeigt uns allen nun COVID 19 deutlich, dass wir so, wie wir lebten und handelten, nicht weiter machen dürfen. Deshalb bin ich sehr gespannt, wie die Fachverwaltung zu diesen Anfragen antworten wird."

Fotos: pixabay

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