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Düsseldorf Angermund bis Hellerhof
25km Lärmschutzmauern bis zu 8 Meter hoch!

Die Kunstkommission der Landeshauptstadt Düsseldorf hat gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG in einen Ideenwettbewerb zur „städtebaulichen Integration des Schallschutzes auf Düsseldorfer Stadtgebiet“ ausgelobt.

Die Kunstkommission erklärt die Herausforderung: „Es ist geplant 25 Kilometer neue Schallschutzwände zu errichten, mit 4-6 Meter über Schienenoberkante, in weiten Teilen auf einem exponierten Damm in der +1-Ebene sowie im Bereich von sechs S-Bahn-Haltestellen, für eine der wichtigsten und am meisten befahrenen Eisenbahnstrecken in Deutschland, die in Nord-Süd-Richtung mitten durch die Landeshauptstadt Düsseldorf führt.; eine Strecke entlang erster Ansiedlungen, durch die offene Landschaft in die Stadt hinein, vorbei an industriell und kleingewerblich genutzten Baugebieten, hochwertigen Bürobauten, intensiv genutzten Freiflächen und Grünanlagen, nachbarschaftlich geprägten Sport- und Kinderspielplätzen sowie vor allem entlang dicht anliegender heterogen gebauter und hochverdichteten Wohnquartiere mit tausenden direkten Anwohnenden.“

Nun haben die zuständige Dezernentin für Kultur und Integration, Miriam Koch, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Nordrhein-Westfalen, Werner Lübberink, und die Vorsitzende der Kunstkommission, Heike van den Valentyn, die prämierten Entwürfe vorgestellt.

Dazu äußert sich Alexander Führer, Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER: „Hurra, hurra, hurra.
Die prämierten Entwürfe arbeiten mit Lehm, Reet, Flechten, wildem Grün. An der für die Bürger sichtbaren Seite soll durch Tische und Bänke Aufenthaltsqualität entstehen, wilder Wein wachsen, ein Radweg entlang führen.

An einer rund 40 Meter breiten Trasse, an der jeden Tag 1.000 Züge mit bis zu 200 km/h lang fahren, soll eine optisch ergrünte, verschönte Lärmschutzmauer wie weiße Salbe vom Lärmproblem ablenken.

4-6 Meter über Schienenoberkante bedeuten auf deutsch: Die Lärmschutzmauern sind, vom Straßenniveau gerechnet, 5 bis 8 Meter hoch! Zum Vergleich: Die Berliner Mauer war, vom Straßenniveau gerechnet, maximal 4 Meter hoch.

In Düsseldorf werden also auf 25 Kilometern Mauern gebaut, die zum Teil die doppelte Höhe der Berliner Mauer erreichen!
Hurra, hurra, hurra!

Wer hätte gedacht, dass rund 35 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und der Teilung Deutschlands sich in Düsseldorf Menschen über die Teilung der schönsten Stadt am Rhein freuen.

Der Lärm, der von der rund 40 Meter breiten Bahntrasse ausgeht, geht über die Lärmschutzmauern hinweg und wird weiterhin viele Düsseldorfer um ihren Schlaf bringen. Diejenigen, die ziemlich unmittelbar an der Düsseldorfer Mauer wohnen, insbesondere im Erdgeschoss oder in der ersten Etage, werden sich an Verschattungen „erfreuen“ dürfen.

Wie man über 250.000 Euro Steuergeld für „geplante Verschönerungen“ von Lärmschutzmauern ausgeben konnte, erschließt sich mir nicht, zumal, wenn man bedenkt, dass diese Ideen nicht vom Eisenbahn-Bundesamt zugelassen und somit nicht erlaubt gebaut werden dürfen.

Und, nein, dies alles ist leider kein April-Scherz; es ist traurige Realität. Der größte Sohn Düsseldorfs, Heinrich Heine dichtete: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht.““

Fotos: (c) www.kunstkommission-duesseldorf.de und (c) berlin.de

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