20 Jahre Binnenmarkt: "In Vielfalt geeint."
Gemeinsame Wirtschaft, gemeinsame Werte, gemeinsamer Markt: Vor 20 Jahren hat sich Europa in Maastricht einen gemeinsamen Binnenmarkt gegeben. Seither sind die vier Grundfreiheiten selbstverständlich geworden. Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und Binnenmarkt-Kommissar Michel Barnier sind sich einig:
Ein Europa ohne freien Warenverkehr, Personenfreizügigkeit, Dienstleistungsfreiheit und einen freien Kapital- und Zahlungsverkehr ist für die Menschen und die Wirtschaft mittlerweile nicht mehr vorstellbar. Barnier: "Europa ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit." Kentzler: "Der Europäische Binnenmarkt ist Garant einer grenzüberschreitend arbeitsteiligen, innovativen und leistungsfähigen Wettbewerbsordnung. In Vielfalt geeint - dieses Europa-Motto trifft es."
"Europa muss weltweit konkurrenzfähig bleiben. Das geht nicht ohne hochqualifizierte Arbeitskräfte", beschreibt Barnier das politische Ziel. Kentzler nennt als Garant und best-practice Beispiel dafür die deutsche Ausbildung in Betrieb und Schule: "Das System der dualen Ausbildung sorgt für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die überragende Produkt- und Leistungsqualität. Wenn jetzt andere Länder dieses System übernehmen wollen, helfen wir gerne dabei." Durch nachhaltige Qualifikation zu bester Qualität, diesen Leitgedanken wollen beide fördern.
Angesichts der Finanzkrise sind sich Barnier und Kentzler einig: "Die Finanzmärkte müssen der Realwirtschaft dienen. Unternehmen müssen sich, so die gemeinsame Auffassung, zu vertretbaren Konditionen finanzieren können; dafür müssen aber auch die Banken selbst stabil und krisenfest sein.
"Funktionierende Einlagensicherungen in den jweiligen Mitgliedländern selbst dafür die Voraussetzung. Länder mit bewährten Einlagensicherungssystemen können als best practice-Modelle dienen" so Kentzler. Das würde sich mit dem Plan Barniers decken, wonach alle EU-Staaten eigene Einlagensicherungen aufbauen sollen. "Die EU sollte den Rahmen vorgeben, die Ausgestaltung Sache der jeweiligen Mitgliedsstaaten selbst sein", fordert Kentzler.
Quelle: ZDH
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