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Buchbesprechung
Isaac Julien im K 21

Isabella Maidment / Vladimir Seput: Isaac Julien What freedom is to me; Himer Verlag München 2023; 207 Seiten; ISBN: 978-3-7774-4189-4

Der für seine poetisch-politischen Filme und mehrkanaligen Videoinstallationen international gefeierte Isaac Julien (* 1960) tritt in diesem Übersichtswerk mit einem bahnbrechenden Werk von den frühen 1980er-Jahren bis heute in Erscheinung. Seine Werke begleiten Menschen durch Raum und Zeit über verschiedene Kontinente hinweg. Sie lehren die Kunst des achtsamen und genußvollen Sehens. In Juliens Bildformen verschwinden die Grenzen der Medien. Thematisch ist das Werk voller Anspielungen auf die Sichtbarkeit von Schwarzen, Black History und Queer Culture.

Dies ist ein Ausstellungskatalog. Die dazugehörige Kunstpräsentation ist 2023 / 2024 im K 21 zu sehen.

Auf den ersten Blick ist das Buch opulent, wenn nicht gar schwülstig. Der umfangreiche Bildteil  zeigt in Farbe sowie Schwarzweiß das Schaffenswerk des farbigen Briten, soweit es bei bewegten Bildern möglich ist.

Ein kunsttheoretisch - kunstwissenschaftlicher Textteil kommt hinzu.

Er ist aber auch der große Nachteil dieses Kataloges. Julien dürfte außerhalb einer kunstinteressierten und kulturbeflissenen Fachöffentlichkeit so ziemlich unbekannt sein.

Möchte man ihm einem breiteren Publikum, einem deutschen weißen Museumsbesucher näherbringen, wäre ein populärwissenschaftlicher Ansatz sinnvoller gewesen - biographische Daten, seine Homosexualität, seine ethnische Herkunft (wegen des Kolonialismus) und seine Lebenssituation (hinsichtlich der Themenauswahl): ein paar Worte darüber wären schon schön gewesen.

Es bleibt also die Frage: Warum soll sich ein weißer deutscher Ausstellungsbesucher mit einer Kunst beschäftigen, die sich ganz offensichtlich an ein englisches Publikum wendet?

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