Ausstellung
Der rote Faden im KiT

Die Ausstellung "Der rote Faden - follow the thread" ist noch bis zum 15. September im KiT - Kunst im Tunnel in Düsseldorf zu sehen. Viki Berg, Erik Mikaia, Hyunjin Kim und Sofia Magdita Espinoza sind zu sehen.

Der Titel Der rote Faden – Follow the Thread zeigt in doppelter Hinsicht, worum es in dieser Ausstellung geht. Wörtlich können wir dem Faden folgen, auf den jedes Werk in diesem Raum aufgebaut ist: Wolle, Stickgarne, Acrylfäden, Teppichgrund und Markisenstoff haben die Künstler verwendet, um ihre Bilder in Handarbeit und mithilfe verschiedener Techniken
und chemischer Mittel zu erschaffen.

Auf einer anderen Ebene ist der „rote Faden“ ein Begriff, mit dem wir Orientierung verbinden. Etwas, das die Dinge im Äußeren und Inneren zusammenhält, dem wir folgen können, das uns Kraft gibt. In dieser Ausstellung ist er ein Leitmotiv.

Dass junge Menschen sich heute intensiv mit textiler Kunst auseinandersetzen, gründet auf einer langen Geschichte der Textilkunst, angefangen mit den bretonischen Nonnen, die im 11. Jahrhundert den berühmten 68 Meter langen Wandteppich von Bayeux mit zeitgenössischen, kriegerischen Motiven bestickten. Tausend Jahre später erfordert das gestrickte, gewobene,
gestickte oder getuftete Medium immer noch das gleiche handwerkliche Geschick, genaue Planung und ein Gespür für ein Material, das im 18. und 19. Jahrhundert traditionell mit bürgerlicher und adeliger Freizeitbeschäftigung assoziiert wurde. Als Sophie Taeuber-Arp 1916 abstrakte Bilder auf Stramin stickte und ausstellte, waren ihr bereits die Künstler des Jugendstils vorausgegangen, die die Grenzen zwischen Kunst und Kunsthandwerk aufgelöst hatten.

Die Ausstellung ist durchaus sehenswert und eine Alternative zu dem, was sonst im KiT zu sehen ist. Hinterher noch eine Tasse Kaffee im Café über dem Museum und der Ausflug hat sich gelohnt.

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