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Industriekultur
Der Thomaskonverter

Der Thomaskonverter, auch "Thomasbirne" genannt, wurde am 25. Mai 2002 als Industriedenkmal eingeweiht, damals noch am Standort Hörder Burg. Am 29. Juni 2010 fand er seinen Platz auf der Kulturinsel am Phoenix See. Bis 1965 hatte der Konverter im Hörder Werk zur Stahlschmelze gedient. Er ist das letzte Exemplar, das 1954 in den werkseigenen Werkstätten gebaut wurde.

Das erste Roheisen wurde in Hörde, wenige Meter vom Phoenix See entfernt, in Puddelöfen zu Rohstahl veredelt. Kräftige Puddler rührten mit einer Eisenstange von Hand das flüssige Roheisen, um unerwünschte Schadstoffe abzusondern. Ab 1864 erfolgte in Hörde die Veredlung in Bessemer-Konvertern, die wegen ihrer Form "Birnen" genannt wurden. Bei diesem Verfahren wurde Luft durch die Bodensteine der Birne geblasen. Braunroter Rauch verfärbte dabei den Himmel über Hörde. Beim Bessemer-Verfahren konnte aussließlich aus hochwertigen und teuren Import-Erzen erzeugter Roheisen verarbeitet werden. Dem Engländer Sidney Gilchrist Thomas gelang es 1877, durch eine besondere Ausmauerung der Thomasbirne und durch den Zusatz von Kalk, den unerwünschten Phosphor abzuscheiden. Dieses Verfahren erlaubte den Einsatz preiswerter heimischer Erze. Die phosphorhaltige Schlacke wurde zu "Thomasmehl" zermahlen und als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Am 22. September 1879 wurde in Hörde, zeitgleich mit Duisburg-Meiderich die erste Thomas-Schmelze in Deutschland erblasen. Diese Thomasbirne ist die letzte, die 1954 in der Hörder Kesselschmiede gebaut wurde. Sie war bis zur Schließung des Thomasstahlwerkes im Jahre 1964 im Einsatz. Dem Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde wurde die Thomasbirne von der ThyssenKrupp Stahl AG kostenlos überlassen. Der Verein hatte die Kosten für Transport und Aufstellung zu tragen. Die Birne wiegt 68 Tonnen und ist etwa sieben Meter hoch. Sie wurde am 25. Mai 2002 der Öffentlichkeit als Industriedenkmal übergeben.

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