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O Mausi-Bobbele! Hasi-Peterle! O Klein-Möpschen-Hasi-niedlich :-)

Infantile Humoresken im Alltag.

Wer kennt sie nicht, diese herzallerliebsten Kosenamen, diese zuweilen urkomischen, aber meist liebevoll gemeinten Attributionen, die der Sprecher als besondere, ja erlesene Auszeichnung n u r seinen Liebsten, oft sogar nur einem geliebten Menschen zuteil werden lässt?

Es gilt als absolutes Tabu, diese manchmal individuellen, aber häufig doch wiederkehrenden Koseformen in der Öffentlichkeit auszusprechen. Viele gebrauchen sie, aber nur privat.

Wenn sie - aus Versehen - in der Öffentlichkeit auftauchen, etwa wenn im Fernsehen jemand - statt des ordentlichen Namens einer betreffenden Person - ihren Kosenamen ausspricht, dann fühlt sie sich ein wenig (mindestens) verlegen.

Welch' ein Erfindungsreichtum manchmal! Da wird der geliebte Kater nahezu mütterlich-verschmust mit den originellsten Kosenamen bedacht - häufig in einer Situation, da wir selbst eher geneigt wären, ganz andere Attribute zu gebrauchen ... :-)

Und dennoch: Sind sie nicht wirklich herzallerliebst? Sind sie, obgleich sie wohl doch intimen Augenblicken vorbehalten bleiben sollten, ein essentieller Schatz unserer Kommunikation?
Wozu ist unsere Sprache fähig? Irgendwie finde ich, dass gerade dieser klitzekleine Teil unseres persönlichen Sprachgebrauchs auf Nuancen unsere Sprechens hindeutet, der eine kreative, emotional ausdrucksvolle Variante unseres Vermögens zu kommunizieren auch humoristisch zum Ausdruck bringt.

Sind diese Kosenamen ein letztes Tabu unserer Sprache, die sonst keine Tabus mehr zu kennen scheint?

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6 Kommentare

Eine interessante Studie! Danke!

Ja, natürlich in Paarbeziehungen sind Schnecke, Mausi, Bärchen, Darling, Schatz, Schatzi, Schnucki, etc. die Renner :-)

Apropos: Wohnt nicht den meisten Kosenamen ein gewisses merkwürdiges Moment inne? Z. B. ist es auffällig, dass in vielen Kosenamen für Frauen oftmals Bildmomente vorkommen, die außerhalb des Kontextes eher abschreckend sich zeigen: Viele Frauen scheuen sich vor Mäusen - ihr Liebster nennt sie ungeachtet dessen "Mausi"; eine Schnecke mag mancher Frau nicht gerade sympathisch erscheinen: Schnecke ist aber sehr beliebt - als Kosenamen.

Mir fällt auf, dass häufig nicht die Metapher (Inhaltsebene) wichtig ist, sondern die Klangassoziation bzw. das Lautmalerische eines Kosenamens völlig ungeachtet des eigentlich zu assoziierenden Primärinhaltes.

Ich finde, wenn sich ein Paar in der Öffentlichkeit und auch privat nur mit solchen komischen Worte ansprechen kann (vielleicht haben sie den richtigen Namen vergessen) meine ich, er oder sie haben Angst, sich einmal zu verplappern und den falschen Namen gebrauchen

Och ja, ganz so negativ sehe ich den (weitverbreiteten) Gebrauch von Kosenamen nicht :-)

Von je her dürften Kosenamen erfunden worden sein: Mal etwas poetischer, etwa mein "Augenstern" oder meine "bessere Hälfte", mal etwas prosaischer, mein "Schatz", "Liebling".

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