Schwärmer beim Schwärmen!
Diese zwei Schwärmer habe ich heute erwischt. Es ist das Taubenschwänzchen, ein ausgesprochener Wanderfalter, der in Mitteleuropa den Winter kaum übersteht. Er ist tagaktiv und ein ziemlich kleiner, untersetzt wirkender Schwärmer mit braunen Vorder- und gelben Hinterflügeln. Der hintere Abschnitt des Hinterleibs hat weiße Flecken. Er saugt Nektar kolibriartig, das heißt er steht saugend vor den Blüten in der Luft. Dabei wird der etwa körperlange Rüssel ausgerollt und in die Blütenkelche eingeführt. Der Falter führt dabei mit etwa 80 Flügelschlägen pro Sekunde den sogenannten Schwirrflug aus und kann dadurch sehr schnell von Blüte zu Blüte gelangen. Am einem Tag besucht das Taubenschwänzchen etwa 1500 Blüten. Dabei saugen sie etwa 0,5 ml Nektar ein bei einem durchschnittlichen Eigengewicht von nur 0,3 g, denn der Schwirrflug ist sehr anstrengend und verbraucht viel Energie. Die Falter haben eine Flügelspannweite von 40 - 50 mm. Sie wandern im Frühjahr über die Alpen nach Mitteleuropa und sogar bis nach Schweden. Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier einzeln an Blätter und Blüten von Labkraut im Schwirrflug ab, ohne sich auf den Pflanzen nieder zu lassen. Die Raupen fressen zunächst die Eihülle, später die Blätter von Labkraut. Sie sind grün gefärbt und haben weiße Seitenstreifen sowie am Körperende ein blaues Horn mit einer orangefarbenen Spitze. Vor der Verpuppung verdunkelt sich die Färbung der Raupen. Die Puppenruhe dauert etwa 3 Wochen. Die Nachkommen der eingewanderten Falter schlüpfen im August. Einige der Falter fliegen über die Alpen in das Mittelmeergebiet zurück, während andere versuchen als Falter oder gelegentlich als Puppe in unseren Breiten zu überwintern. Dabei gehen die Tiere aber meist zugrunde. Die Futterpflanzen der Raupen sind verschiedene Labkrautarten. Verbreitet ist er in warmen Gebiete von Europa, Asien und Nordamerika.
Ein aufschlußreicher Bericht mit klasse Fotos.