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10 Jahre Hospizgruppe Donau-Ries - Unterstützung durch die RVB Donauwörth

2000 Euro Spende der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth für die Hospizgruppe Donau-Ries zu deren 10jährigem Jubiläum
Hilfe und Begleitung in der letzten Lebensphase des Menschen

"Gegründet wurde die Hospizgruppe im November 1999. Wir sind ein eingetragener Verein, als gemeinnützig anerkannt und haben momentan cirka 170 Mitglieder. Hinter der Gründung stand die Motivation, Schwerkranke, Sterbende und ihre Angehörigen in ihrer letzten Lebenszeit nicht allein zu lassen."

Gewöhnlich wird das Thema Sterben und Tod aus dem Bewusstsein der Gesellschaft verdrängt, und wenn es dann dennoch auftaucht, assoziieren viele spontan etwa Sterbehilfe bzw. entsprechende Skandale in diversen Altenheimen oder Kliniken.

Aber wie ist es denn nun wirklich, wenn ein Mensch - ob aus der Mitte des Lebens herausgerissen oder im hohen Alter - absehbar dem Lebensende nähert? Durch Krankheit und/oder Gebrechlichkeit gezeichnet, vielleicht wie heute viele aufgrund des demografischen Wandels unserer Gesellschaft, noch bei Verstand den nahenden Tod, das Sterben fühlt?

"Oft fällt den Betroffenen es leichter, mit einer fremden Person ihres Vertrauens zu sprechen als etwa mit Angehörigen," erläuterte Barbara Allmannsbeck auf der Pressekonferenz. Ängste, ja auch Panik, Unsicherheit, das Gefühl des Verlassenseins, emotional bestimmte Erinnerungen aus dem zurückliegenden Leben tauchen auf, der Sterbende sucht Nähe.

Angehörige, Altenheime und Krankenhäuser wenden sich an die Hospizgruppe, wenn jemand in seiner letzten Lebensphase einen vertrauenswürdigen Gesprächspartner sucht. Aber ist es für die ehrenamtlich Engagierten des Vereins nicht auch schwer, mit einer so existentiellen, auch von Mensch zu Mensch oft sehr verschiedenen Situation konfrontiert zu werden?

Alle Helfer (momentan 35 aktive im Landkreis) haben eine einjährige Ausbildung durchlaufen, regelmäßig finden Supervisionen und Treffen statt. "Es ist wichtig, dass wir durch unsere Tätigkeit nicht selber ausbrennen," so Gertrud Schmid.

Viele haben, wenn sie zur Hospizgruppe kommen, selber einen lieben Angehörigen verloren und erfahren, was es bedeutet, in dieser Situation nicht allein gelassen zu sein. "Es schenkt uns viel, man spürt, gebraucht zu werden."

Wenn ein Krebskranker mittleren Alters allein durch die Nähe eines Hospizhelfers nach Stunden panischer Angst ruhiger, entspannter wird, von seinen Ängsten loslassen kann, ja sogar friedlich einschläft.

Wir alle haben - unabhängig vom Alter und der Lebenssituation - bestimmte Vorstellungen vom Sterben, wohl meist klischeehaft geprägt, stereotyp.
"Wer selber aus unserer Gruppe Menschen bis zur letzten Stunde begleitet hat, kennt die Erfahrung: Dieses Sterben war nicht entsetzlich, kein Kampf, sondern friedvoll, ja es steckte etwas wie Schönheit in diesen letzten Minuten," erzählte Barbara Allmannsbeck.

"Diese Spende soll der Hospizgruppe helfen, weiterzumachen, diese wertvolle Hilfe auch weiterhin geben zu können," unterstrichen die beiden RVB-Direktoren bei der Spendenübergabe.
In unserer Gesellschaft, in der immer mehr gelebte Menschlichkeit hinter Leistungsdruck und Kriterien reiner Wirtschaftlichkeit zurückgewichen ist, muss das selbstlose Engagement der Hospizgruppe in unserem Landkreis vielfach wertvoll und schön erscheinen, einfach zu helfen, weil man gebraucht wird.

Foto: 2000 Euro spendete die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth (hier mit ihren Direktoren: Friedrich Hertle (links) und Helmuth Wiedenmann (rechts)) der Hospizgruppe Donau-Ries, repräsentiert durch Gertrud Schmid und Barbara Allmannsbeck zum 10jährigen Jubiläum des gemeinnützigen Vereins.

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4 Kommentare

Ich kenne die Gruppe flüchtig, sie ist auch in Nördlingen aktiv, da habe ich Mitglieder bei dem 1 jährigen der Palliativstation Nördlingen getroffen.
Sie sind sehr aktiv. Sie leisten wirklich gute und wichtige Arbeit, die spende hilft ihnen bestimmt.
Liebe Grüße Ingeborg

Danke Euch beiden :-)

Es ist auch während des Pressegesprächs angesprochen worden: Geburt und Sterben gehören zum Leben, während in unserer Gesellschaft das Sterben gleichsam anonymisiert worden ist, verdrängt - wie etwas, das als ein Stigma empfunden wird - nicht wie ein zum Leben gehörendes Ereignis.

Die doch sehr vorherrschende Auffassung, der Tod sei ein endgültiges Ereignis, ein a b s o l u t e s Ende, dominiert. Es gibt bei uns - anders als in anderen Kulturen - kein gelebter und gepflegter Ritus, durch den die nicht mehr lebenden Angehörigen in das irdischen Leben einbezogen sind.

Im Ahnenkult asiatischer Kulturen zeigt sich oft ein viel unverkrampfterer Umgang mit Tod und Sterben: Die nichtirdische Existenz lieber Angehöriger wird dort vielfach gepflegt und als real gehandhabt.

Vielleicht würde es unserer Gesellschaft ganz gut tun, das, was ja durch das Christentum gleichfalls postuliert wird, nämlich das Leben der Verschiedenen (in anderer als physischer Form) wieder aufzugreifen.

Sicherlich keine leicht Aufgabe. Schön, dass sie durch eine Geldspende untersützt wird.

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