Priesterweihe von Dominikaner Thomas Gabriel Brogl
Augsburg/Donauwörth /jt/. In einem festlichen Pontifikalamt in der Dominikanerkirche Hl. Kreuz in Augsburg weihte Diözesanbischof Dr. Walter Mixa am vergangenen Samstag, den 05. April 2008, Diakon Fr. Thomas Gabriel Brogl OP aus der Donauwörther Münsterpfarrei zum Priester. In seiner Predigt sprach er dem Weihekandidaten die Liebe Gottes zu.
In seinen Begrüßungsworten nach dem feierlichen Einzug des Altardienstes mit den Priestern sprach Bischof Walter Mixa auf die vom Osten hereinstrahlende Sonne an. Die Gläubigen schauen hinein in das Kreuz und die Sonne des Sieges. Sie dürfen sich Hineinnehmen in das Vertrauen des fleischgewordenen Christus.
Diakon Benjamin Beck, ebenfalls aus der Donauwörther Pfarrei „Zu Unserer Lieben Frau“, stellte den Weihekandidaten den Gläubigen vor, was dieser mit einem klarvernehmbaren „Hier bin ich“ bestätigte. Auf die Erfragung der Bereitschaft und Befähigung bestätigte Magister P. Martin Staszak dies dem Bischof. Die Eröffnung des Hochamtes schloß mit dem Tagesgebet, in dem formuliert war, worum es geht: Gott mit seinem Sohn zu verherrlichen.
Die Lesungen wurden vom Bruder des Weihekandidaten, Markus Brogl, und Frater Sebastian Tönnesen OP vorgetragen. Diakon Benjamin Beck las das Johannes-Evangelium, bevor Diözesanbischof Dr. Walter Mixa die Homilie dem Weihekandidaten Thomas Gabriel Brogl und den Gläubigen zusprach.
Liebe ist ein Wort, welches von zahlreichen Schlagern und Liedern geprägt und vielfach von den Menschen einander zugeflüstert wird. Es gehört als Emotion und Wunsch zum Alltag des Menschen. Jedoch kommt es auch vor, dass man dem Partner nicht alles in einer Beziehung sagen kann, sondern dann Gott im Gespräch dies näher bringt. So sei die dreifache Frage von Jesus an Petrus an besondere Herausforderung und Inanspruchnahme in der Liebe vor allen Anderen. „Wir müssen uns klar sein, dass wir dieser Anforderung nicht immer gerecht werden“, so der Bischof.
Nach reiflicher Überlegung dem Ruf der Nachfolge als Priester und Ordensmann zufolgen, stehe Frater Thomas Gabriel Brogl an seinem Weihetag vor der Gemeinde. Diese Entscheidung sei sicherlich nicht immer leicht gewesen, habe er doch öfters komische Blicke und Fragen beim Gang mit dem Ordensgewand durch die Straßen erfahren müssen. Aber er habe auch spüren dürfen, dass Menschn auf ihn zukamen und um den Segen baten, weil er als Geistlicher erkennbar war. So wurde ersichtlich, dass in vielen Jugendlichen das tiefere Empfinden und die Sehnsucht nach er Liebe in sich tragen.
„Während der Zeit als Ministrant in der Donauwörther Klosterkirche Hl. Kreuz hatten sie zahlreiche Begegnungen mit Priestern. Hier reifte der Ruf der Nachfolge und so sind sie in den Orden des Hl. Dominikus eingetreten“, sprach Bischof Walter Mixa Frater Thomas Gabriel Brogl OP persönlich an. Nach positiven und quälenden Erfahrungen habe er dann mit dem stillen „Hier bin ich“ geantwortet. Und so bat der Bischof den Weihekandidaten, dass er dieser Aussage treu bleiben möge und dem schwierigen Ruf Jesu zur besonderen Nachfolge zu folgen. Gemäß den Worten des hl. Paulus soll sich jeder Priester stets bewußt sein, dass er nicht sich selbst verkündigt, sondern Christus den Herrn. Diesen Schatz des Glaubens trägt jeder Christ in zerbrechlichen Gefäßen in sich. Dies werde in den Grenzen und Fähigkeiten erfahrbar.
Durch die Handauflegung bei der Weihe solle verdeutlicht werden, dass sich der Weihekandidat auf Christus und Gott verlassen kann. „Mit der Salbung mit dem Chrisam wird verdeutlicht: Es kommt nicht auf Thomas Brogl an, sondern auf Christus, den Gesalbten“, so der Bischof. Deshalb müsse der Priester auch immer wieder auf die Liebe Christi zeigen. Das Übermaß der Kraft kommt von Gott. Sich für andere auf den Weg zu machen, sei deshalb das Lebensfundament des gläubigen Christen.
Nach der Predigt und dem gesungenen Hymnus bekundete Frater Thomas Gabriel Brogl dem Bischof und den Gläubigen seine Bereitschaft, sein Amt im Sinne Christi und der Kirche auszuüben. Mit der Allerheiligenlitanei erbaten alle die Gnade Gottes für den weihekandidaten, während dieser vor dem Altar auf dem Boden lag.
Der Provinzial der süddeutschen-österreichischen Dominikanerprovinz Pater Dr. Dietmar Thomas Schon OP legte nach der Handauflegung durch den Bischof und der anwesenden Priester dem Neupriester Pater Thomas Gabriel Brogl OP die Gewänder an. Dem schloß sich die Salbung der Hände mit Chrisam, die Überreichung von Brot und Wein und die Umarmung des Neupriesters an.
Zusammen mit dem Bischof und einigen Mitbrüdern stand Pater Thomas Gabriel Brogl dann erstmals als Priester am Altar. Bevor die Gläubigen in das feierliche „Te Deum“ einstimmte, sprach der Neupriester seinen ersten Segen über die Anwesenden.
Nach seiner Ordensprimiz am vergangenen Sonntag, den 06. April 2008, wird Pater Thomas Gabriel Brogl Op am kommenden Wochenende in seiner Donauwörther Heimatpfarrei „Zu Unserer Lieben Frau“ erwartet. Hier wird am Samstag, den 12. April um 18.00 Uhr der feierliche Empfang mit anschließender eucharistischer Vesper im Liebfrauenmünster sein. Dabei wird der Neupriester selbst die Predigt halten. Am Sonntag, den 13. April ist für 9.30 Uhr der Primizgotesdienst in der Münsterkirche vorgesehen. Primizprediger wird P. Prior Dr. Thomas Griesbach aus Berlin sein. Im Anschluß an die Eucharistiefeier besteht die Möglichkeit dem Primizianten beim Empfang im Pfarrsaal zu begegnen. Nachmittags um 16.30 Uhr ist noch eine Dankandacht mit anschl. Spendung des Einzelprimizsegens in der Klosterkirche Heilig Kreuz in Donauwörth angesetzt.