Dominikaner – Hunde des Herrn
Pater Thomas Gabriel Brogl OP referierte am vergangenen Donnerstag, den 15. April 2010, im Donauwörther Münsterpfarrsaal über die Entstehungsgeschichte des Dominikaner-Ordens. Ca. 60 Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten begeistert den humorvollen und informativen Ausführungen des Redners.
Zu Beginn hieß Dekan Ottmar M. Kästle den geborenen Donauwörther Dominikanerpater Thomas Gabriel Brogl zum Vortrag „Mönche, die nicht schweigen können – die Dominikaner“ herzlich willkommen. Als Einführung erzählte Pater Brogl eine Anekdote, dass ein Pfarrer über alles predigen dürfe, nur nicht über zehn Minuten. Doch bei den Dominikanern dauere es meist länger. Dann erläuterte er, warum im Wappen der Dominikaner ein Hund mit Fackel dargestellt sei. Die Mutter des Ordensgründers Dominikus sah im Traum, dass aus ihrem Schoß ein Hund mit Fackel herausspringt, welcher die welt mit Glauben erfüllt. Zudem habe der Ordensnamen nicht nur Bezug auf den Ordensgründer, sondern bedeute auch „Domini canes“, was übersetzt „Hunde des Herrn“ heißt. Die Aufgaben der Dominikaner seien darum: loben, segnen und predigen.
Nachdem es auf er Welt viel Unfriede gab und gibt, wurden verschiedene Orden gegründet. Der erste Impuls war das innere Heil werden des Menschen. Die Apostel zeigten dies im Zusammenleben und Teilen auf. So seien die ersten Mönche in Ägypten mit den Wüstenvätern zu finden. Ihr Leben bestand aus Gebet und Arbeit, was auch die spätere benediktinische Regel „Ora et labora“ aufzeige. Die Stille im Orden führt zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und zur Heilung. Das Ziel sei, dass der Mensch zum innerlichen Frieden kommt.
In der Tradition der Wüstenväter entstandt dann der Orden der Benediktiner. Dies war bedeutend für die Entwicklung des Abendlandes, so Pater Thomas Gabriel Brogl. Die Ausformung des einen Charismas, zeige sich in der Gründung der verschiedenen Ordensrichtungen.
Bei einer Heiratsmission für den Sohn des Königs nach Dänemark diskutierte Dominikus die ganze Nacht mit dem Wirt und überzeugte ihn vom Glauben. So kam er zu der Erkenntnis, dass es besser ist, die Menschen durch Gespräch und Argumente vom Glauben zu überzeugen, als Gegenbewegungen durch Kreuzzüge niederzuschlagen. Die Hilfe für den Mitmenschen sei ein Grundanliegen der Dominikaner, weil ihr Ordensgründer ein mitleidiger und weicher Mensch für die Leiden der Menschen gewesen sei, äußerte Brogl. Eine Grundregel sei auch, das sie Leben sollen wie die Ketzer und predigen wie die Kirche. Das Ideal ist die Bescheidenheit und Schlichtheit.
Im Jahr 1215 war die Gründung des Dominikanerordens in Rom, wo sie vom Papst den Auftrag erhielten. So entsandte der hl. Dominikus die ersten 16 Brüder zu Beginn in die Universitätsorte aus. Im Jahr 1221 starb er und wurde in einem schlichten Grab beigesetzt. Mittlerweile agiert er als weltweiter Orden, dessen Auftrag es ist, die wahrheit selbst zu suchen und dann weiterzugeben. Deshalb dürfen und können die Dominikaner nicht schweigen und werden auch als Predigerorden (OP) bezeichnet.
Besondere Lichtgestalten des Ordens seien u. a.: der in Lauingen geborene Albert der Große, die selige Donauwörtherin Margarete Ebner, Thomas von Aquin, Caterina von Siena, Papst Pius V. oder der Wiener Christoph Kardinal Schönborn.
Nach langanhaltendem Beifall für die Ausführungen dankte Monsignore Ottmar M. Kästle Pater Thomas Gabriel Brogl. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass sich vielleicht in naher Zukunft ein Bus nach Freiburg aufmacht. Dort wirkt Pater Brogl seit 1 ½ Jahren als Geistlicher in der Pfarrei St. Martin.