29. Große Nordschwäbische Kunstausstellung im Donauwörther Zeughaus
Dillinger Johannes M. Bauer mit "Sine fine dicentes" diesjähriger Preisträger
Vom Trickfilm über Radierung zur Keramik: Bis 15. November zu sehen
Alljährlich findet im Donauwörther Zeughaus die Nordschwäbische Kunstausstellung statt mit dem durch eine Jury gekürten Preisträger des Donauwörther Kunstpreises: Heuer wurde der Dillinger Johannes Martin Bauer mit seinem Werk "Sine fine dicentes" ausgezeichnet.
Der 1977 in Schongau am Lech geborene in Dillingen lebende Künstler absolvierte nach dem Fachabitur in Augsburg an der FIU Hamburg ein Kunststudium, anschließend Kunsttherapie mit Diplom in Nürtingen. Seit 2001 folgen Ausstellungen in Augsburg, Lauingen, Hamburg.
Gemeinsam mit Norbert Kiening, dem Vorsitzenden BBK Schwaben-Nord (Berufsverband Bildender Künstler), würdigte Oberbürgermeister Armin Neudert auf der Vernissage am Donnerstag Werk und Leistung aller ausstellenden Künstler im Zeughaus, insbesondere natürlich den diesjährigen Preisträger.
Der Titel der Zeichnung "Sine fine dicentes" spielt auf ein Gedicht Peter Handkes "An den Morgen" an:
An den Morgen
"Aufgewacht vor dem morgenhellen Himmel:
Über die noch dunklen Dächer
treibt aus den Kaminen schon langsamer Rauch
Die Vögel: Sine fine dicentes
Und alle Lieben leben"
"In der Zeichnung entspricht dem "Gesang des Gedichts" der Dialog der Formen. Ohne Unterlass (sine fine) kommunizieren die unterschiedlichsten Formen miteinander," interpretierte Norbert Kiening in seiner Laudatio. Ein Gegensatz "von negativen und positiven Formen" im Bild, entwickelten und offenen "Binnenformen gibt der Zeichnung eine unerhörte Tiefe."
Eine Leiter rechts weist in das Bild, diametral ihr gegenüber ein Orange, das auf den Sonnenaufgang hindeuten könnte. Nicht jedoch die Bildinhalte tragen die Botschaft des Werks, vielmehr der erwähnte Dialog der Formen im Werk. So wagt sich der Künstler aus gegenständlicher Darstellung heraus zu einem Dialog der Formen, der sich dem Betrachter aus der innerlichen, selbst zu initiierenden Kontemplation erschließt.
Oberbürgermeister Armin Neudert dankte allen Mitwirkenden, dem BBK Augsburg, der Auswahljury (die aus 183 eingelieferten Werken 38 auswählte) und nicht zuletzt dem Sponsor der Ausstellung, der Sparkasse Donauwörth.
Gerade mit Blick auf die diesjährige Ausstellung im Zeughaus (die noch bis zum 15. November Dienstag bis Samstag, 14 Uhr bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag von 10 Uhr bis 17 Uhr) frei zu sehen ist) kann gesagt werden: "Kreativität ist Trumpf!" Denn die ausgestellten Exponate bilden einen sehenswerten Reigen eindrucksvollen Kunstschaffens der Gegenwart.-
Foto: Preisverleihung durch Oberbürgermeister Armin Neudert (links im Bild) an Johannes M. Bauer im Zeughaus. "Es steckt hinter jedem guten Kunstwerk harte Arbeit," erklärte der Dillinger Künstler und Diplom-Kunsttherapeut im Gespräch.
Dieser Beitrag ist für die SoZ Donauwörth (01. November 2009) vorgesehen.-